Während der SCR Altach & Chefcoach Miro Klose mit dem 3:2 bei der SV Guntamatic Ried den 1. Auswärtssieg feierten und die Rote Laterne nach Rd. 10 der ADMIRAL Bundesliga bei den Innviertlern ließen, hängende Köpfe bei den Gastgebern & Christian Heinle. Wird es mit dem erfolglosen, 37-jährigen Chefcoach nach 6 Niederlagen und nur 1 Punkt aus den vergangenen 7 Spielen weitergehen bei der SV Ried? Präsident Roland Daxl war hernach in der Medien-Mixedzone der gefragteste Rieder und betonte: "Christian Heinle ist und bleibt unser Trainer". Weitere Statement-Sequenzen aus dem Lager der Wikinger nachfolgend.

"...wobei ich nicht den Trainer meine"

SV Ried-Präsident Roland Daxl (Foto) weiter zum Spiel: "Unnötig ist jede Niederlage, wenn man zuerst einen vernünftigen Matchplan hat und sich entsprechend vorbereitet hat und alles gibt, damit man halt gewinnt. Vor allem daheim ist das natürlich sehr bitter. Doch es hilft nichts, wir müssen nach Vorne schauen. Müssen schauen, woran es liegt und die Fehler ausmerzen, wegbringen. Nutzt nichts. Der Wahrheit ins Auge schauen, schonungslos analysieren und die Veränderungen, die notwendig sind und wahrscheinlich weh tun werden herbeiführen. Wobei ich nicht den Trainer meine."

"Halte wenig davon, dass man nach 10 Runden den Trainer hinterfragt"

Thomas Reifeltshammer, Sportlicher Leiter: "Der Start war ungünstig. Dann haben wir uns erfangen, einen guten Spirit gezeigt und das Spiel gedreht. Dass wir nicht grad Selbstvertrauen haben, hat man gesehen. Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben und nun zu analysieren, warum das passiert ist. Wir sind jetzt Tabellenletzer, was wir natürlich überhaupt nicht wollten. Dass es eine schwierige Saison wird, wussten wir vor der Saison und haben wir jetzt nach 10 Runden gespürt. Ich halte wenig davon, dass man nach 10 Runden den Trainer oder das ganze Konzept hinterfragt. Wie Christian Heinle tagtäglich im Training mit der Mannschaft arbeitet, ist hochprofessionell.

"Die individuellen Touches darfst du dir in der Bundesliga nicht erlauben"

SV Ried-Chefcoach Christian Heinle (Foto) über...

...das Spiel: "Denkbar ungünstiger kann Spiel nicht starten. Wir waren nach 3 Minuten mit dem ersten Torschuss 1:0 hinten. Die Reaktion war dann schwer ok. Wir haben das Spiel gedreht und waren in der 1. Halbzeit auch sehr giftig. Wir haben in den letzten Tagen sehr viele angeschlagene Spieler gehabt, doch es wollte jeder heute unbedingt dabei sein und mitspielen. Das hat man die 1. Halbzeit auch gesehen, dass wir da intensiver gespielt haben wie die letzten Wochen. Dann kommt die Halbzeit, du führst 2:1.

Wir kommen raus aus der Halbzeit und nach 10 Sekunden hat Altach eine 100er Chance. Das war für den Gegner wie ein Weckruf. Sie haben uns dann deutlich höher gepresst. Das war mir aber egal, weil wir wollten irgendwie heute das Spiel dreckig gewinnen. Doch dann - das sage ich auch ganz deutlich - die individuellen Touches, die wir heute gemacht haben, darfst du dir in der Bundesliga einfach nicht erlauben. Das größte Thema, das wir heute gehabt haben, war sicher Reste-Verteidigung und Konterabsicherung. Wo wir normalerweise stabil sind."

...ob die Mannschaft bundesligatauglich ist: "Die Mannschaft ist bundesligatauglich. Das Einzige ist, wir brauchen alle fit."

Heinle: "Ich kann es rumreißen"

...seine Situation: "Ich bin jetzt 7 Jahre Cheftrainer bei Mannschaften, nun das erste Mal im Profibereich. Wenn ich an die OÖ-Liga in meiner ersten Saison zurückdenke, da haben 14 von 16 Trainern den Verein verlassen. Die Situation, dass Trainer gewechselt werden, kenne ich. Ich bin das erste Mal in der Lage, dass ich um meinen Job insofern kämpfen muss, weil es eigentlich bis jetzt immer steil bergauf gegangen ist. Jetzt kommt im Profibereich das Medien-Interesse, die Fans dazu. Bin ich nächste Woche noch Trainer, werde ich alles versuchen, genauso wie mein Trainerteam, das Ruder wieder rum zu reißen.

Wenn ich es nicht bin, dann verstehe ich es. Weil der Verein nicht nur langfristig denken kann. Auch wenn er weiß, dass wir gut arbeiten und es sich irgendwann drehen wird. Aber es gibt auch kurzfristige Ziele, die erreicht werden müssen. Meine Meinung ist: ich kann es rumreißen. 

"Nächste Woche raschelt es richtig"

...ob die Typen fehlen, da Kapitän Ziegl verletzt und Leader Sahin-Radlinger als Keeper nicht so von hinten einwirken kann, was mit Typ Kragl ist: "Der hatte nicht trainiert, weil er einen Hexenschuss hatte. Dass die Mannschaft eine sehr, sehr ruhige Truppe ist, das ist offensichtlich. Da sind einige Spieler das erste Mal im Bundesliga-Kader dabei. Nur jetzt sind 10 Runden gespielt, da kann man dann schon verlangen, dass der ein oder andere Verantwortung übernimmt.

Ich habe mich jetzt 9 Wochen vor die Mannschaft gestellt. Kein einziges Mal ist bei mir ein negatives Wort gegenüber den Medien gefallen. Heute ist das erste Mal, wo ich gewisse Teile nicht verteidige. Wen du solche individuellen Fehler machst, kannst du in der Bundesliga kein Spiel gewinnen. Es wollen ja alle, dass es härter angesprochen wird. Wir hinterfragen es Woche für Woche. Alles hinterfragen wir. Ich kann eins sagen, seit ich in Ried Trainer bin, nächste Woche raschelt es richtig.

"Es kotzt mich einfach langsam an"

SVR-Keeper und heutiger Kapitän Samuel Sahin-Radlinger: "Es ist eine extrem schmerzhafte Niederlage. Vor allem wie es passiert ist. Wir kriegen gleich in der 3. Minute ein Tor, obwohl wir wussten, dass diese Art ihre große Stärke ist und verteidigen das viel zu schlecht. Dann kämpfen wir uns endlich mal wieder in einer Partie zurück, gehen mit 2:1 in die Halbzeit.

Nehmen uns in der Halbzeit so viel vor, reden und reden. Dann verschlafen wir wieder 20 Minuten und kriegen wieder so geschissene Tore. Jetzt stehen wir wieder da und der Kopf ist bei jedem wieder unten. Es kotzt mich einfach langsam an."

Statement-Quelle: Herbert Pumann/Ligaportal, Sky Sport Austria, Pressekonferenz

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at