Überwinterte der CASHPOINT SCR Altach in den Vorjahren noch als Schlusslicht (2021/22) bzw. Vorletzter (2020/21) in der ADMIRAL Bundesliga, ist es diesmal zumindest Rang 10. Mit Miroslav Klose weht ein frischer Wind bei den Rheindorfern, bei denen der 42-jährige Deutsche bei seiner ersten Cheftrainer-Station durchaus - und zwar nicht nur dem Vertrag - schon seine Handschrift hinterließ. Es ist natürlich auch ein Prozeß! Vom WM-Rekordtorjäger profiert besonders Angreifer Atdhe Nuhiu. Der 33-jährige Mittelstürmer-Hüne blüht nicht nur heuer im Saison- sondern auch seinem persönlichen Fußball-Herbst richtig auf.

Wenn Atdhe Nuhiu sein Gardemaß und seine 1,96 Meter in die Höhe reckt, gilt im Strafraum für den Gegner nicht nur höchste Alarmstufe, sondern braucht es auch schon mal zwei Spieler um den 33-jährigen Kosovorer - wie hier im "Sandwich" - zu attackieren. 

Atdhe Nuhiu unter Top5 der Liga-Torschützenliste

Mit 8 Treffern erzielte Atdhe Nuhiu fast die Hälfte aller Altacher Tore (20). Und das bei erst 15 Einsätzen. Im Vorjahr waren es für den Kosovorer (19 Länderspiele, 3 Tore für sein Land) gerade mal 5 Tore in 30 Spielen. Siehe auch aktuelle BL-Torschützenliste.

In gesamt 152 BL-Partien stehen 34 Tore (für SCR Altach, SK Rapid Wien & SV Ried) zu Buche. 

Besonders heuer zu Saisonbeginn hatte es der Sturmtank eilig, traf sogleich in jedem der ersten drei Bundesliga-Spiele (später gelangen ihm übrigens nochmal in drei auffeinanderfolgenden Partien je 1 Tor). Gegen den TSV Hartberg (1), WAC (1) und Austria Wien (2). Gegen die Wiener Violetten nach 1:2-Rückstand zum 3:2-Sieg, was für ihn als Ex-Rapidler nochmal das "Sahnehäubchen" gewesen sein dürfte auf der "Triumph-Torte". An jenem 7. August in der CASHPOINT Arena bescherte Nuhius Doppelpack zugleich seinem Trainer Miroslav Klose den ersten Sieg als Chefcoach.

Durststrecke für SCRA von Mitte August bis Mitte September 

Doch nach dem Kraftakt gegen die Veilchen mit Happyend, folgte die Durststrecke und ein De-ja-vus, das die Altacher aus dem Vorjahr kannten. Eine Unserie von vier Niederlagen, vier Mal fanden sich die Rheindorfer im Herbst auf dem letzten Tabellenplatz wieder (nur 4 Mal - gegenüber Vorjahr, wo man Langzeit-Letzter war). Letztendlich standen nach sechs Spielen in Folge von Mitte August bis Mitte September nur 1 Zähler zu Buche, beim 0:0 in Innsbruck gegen die WSG Tirol. Dem ersten Match ohne Gegentor für die Schwarz-Gelben, die zwischenzeitlich am 30. August auch sang- und klanglos mit 0:3 in der Südstadt beim Bundesliga-Absteiger FC Flyeralarm Admira bereits in der 2. Runde im Uniqa-ÖFB-Cup ausgeschieden waren.

Kloses Klausur & Korrektur brachte Turnaround im Oktober - Schlüsselspiel SV Ried

Somit galt folglich der volle Fokus auf den Liga-Alltag. Der ehrgeizige "Trainer-Novize" Miroslav Klose zog erste Erkenntnisse und Konsequenzen aus der Negativ-Serie, kehrte von seinem - auch als Stürmer-Naturell zu aktiven Zeiten entsprechenden - Offensiv-Fußball zurück und setzte auf althergebrachte Altacher Tugenden samt Taktik. Nach 4-2-3-1-Grundordnung wurde nun oft eine 5-4-1-, mitunter auch 5-3-2-Ausrichtung präferiert. Um je nach Spielverlauf auch variabel zu sein und umzuswitchen. 

Der erkämpfte 3:2-Auswärtssieg bei der SV Guntamatic Ried leitete die Wende ein und war der Befreiungsschlag im Herbst für Miroslav Klose und sein Team. Hernach folgte zwar die, zudem unglückliche, 2:3-Heimniederlage gegen den FC Red Bull Salzburg, wobei Nuhiu & Co. mit den Roten Bullen durchaus auf Augenhöhe waren. Dennoch sollte es gesamt betrachtet ein erfolgreicher Oktober werden, denn es folgten nach dem Salzburg-Spiel die beiden Dreier gegen den TSV Hartberg (1:0) und beim WAC in der Lavanttal-Arena (3:2).

Beide Derbies verloren als bitterer Herbstkelch-Nachgeschmack

Umso bitterer dann der Jahres-Ausklang in der Liga mit nur einem Zähler aus drei Spielen, immerhin der Punktgewinn gegen Vizemeister SK Sturm Graz (1:1 daheim). Mehr wie empfindlich allerdings die abschließende Derby-Niederlage, obendrein mit 0:3, bei Aufsteiger SC Austria Lustenau, der bereits das Hinspiel mit 2:1 gewonnen hatte und somit klar die Vorarlberger Vorherrschaft hat. Zumindest für den Herbst...aller Voraussicht nach kommt es ja im Frühjahr in der Quali-Gruppe noch zwei Mal zum Aufeinandertreffen der "Ländle-Klubs".

Frühjahr wird wieder zur Challenge für SCR Altach

Fakt ist: Für den SCR Altach wird das elementare Ziel wieder der Klassenerhalt sein, was wieder zur Challenge werden könnte. Im Vorjahr entgingen die Rheindorfer dank einem furiosen Erfolgs-Endspurt erst in einem Herzschlag-Saisonfinale dem lange über Altach greisenden Abstiegs-Gespenst. Auf Miroslav Klose kommt bei allem "Welpenschutz" als Cheftrainer-Newcommer noch viel, viel Altacher Arbeit zu.

Doch der Rekordtorschütze der Deutschen Nationalmannschaft und WM-Rekordtorjäger hat ja noch seinen Torgaranten Atdhe Nuhiu und eine hungrige Mannschaft, die Klose zu folgen scheint und obendrein ja "Klassenerhalt-Kampf" kann.

Einer der auffälligsten Altacher Akteure in der Herbst-Saison: Alexis Tibidi. Der 19-jährige Außenstürmer kann schon mal den Unterschied ausmachen. Der Franzose ist vom deutschen Bundesligisten VfB Stuttgart bis Saisonende an den SCR Altach ausgeliehen. Ein anderer, ambitionierter Außenspieler hatte im Herbst dagegen Verletzungspech: Dominik Reiter. Der 24-jährige Oberösterreicher erlitt am 10. September beim Spiel in Innsbruck gegen die WSG Tirol einen Kreuzbandriss.

6 Spieler in allen 16 Partien dabei - Zwischenbrugger & Jäger mit je 1440 Min. am längsten

SCR Altach-Restprogramm Grunddurchgang: LASK (H), SK Rapid Wien (A), WSG Tirol (H), SK Austria Klagenfurt (A), SV Guntamatic Ried (H), FC Red Bull Salzburg (A). 

Eingesetzte Spieler: 24. Meiste Einsätze: Kapitän Zwischenbrugger, L. Jäger, Bukta, Forson, Jurcec, Tibidi (je 16), Nuhiu (15), Keeper Casali & Edokpolor (je 14), Thurnwald (13), Haudum & Tartarotti (je 12), Bischof (11), Nimaga (10):

Meiste Einwechslungen: Bukta (12), Tartarotti (11), S. Aigner & Forson (je 6), Abdijanovic & Thurnwald (je 5).

Tore: 20. Torschützen (7): Nuhiu (8), Tibidi (5), Bischof (2), Forson, Jäger, Jurcec, Tartarotti (je 1). Plus 1 gegnerisches Eigentor.

Gelb-Rote Karten (2): Nuhiu & D. Reiter (je 1). Gelbe Karten (37): Edokpolor (6), L. Jäger (5), Tibidi (4), Nuhiu, Strauss, Zwischenbrugger (je 3), Forson, D. Reiter, Schreiner, Thurnwald (je 2), Haudum, Jurcec, Ndiaye, Nimaga, Tartarotti (je 1)

Sommer-Neuzugänge (10): Abdijanovic, Baldauf, Dahan, Forson, L. Gugganig, L. Jäger, Jurcec, Mätzler, Rikal und Tibidi.

Abgänge (7): Bitsche, Bumberger, Gaudino, Mätzler (Leihe), Nanizayamo, Nussbaumer und Parger

Das HIER könnte Sie/Euch auch interessieren!

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL, Harald Dostal/www.sport-bilder.at