Es gehört in der tipico Bundesliga fast schon genauso zur Tradition wie das starke erste Jahr der Aufsteiger: In der zweiten Bundesliga-Saison haben die meisten neuen Mannschaften in der Liga ihre Probleme. Auch der SCR Altach - vergangene Saison als Sensationsaufsteiger direkt in den Europacup - macht da in dieser Spielzeit keine Ausnahme. Mit einem starken Finish verließen die Vorarlberger im Herbstfinale aber immerhin die absolute Problemzone.

Die Mannschaft von Damir Canadi überwintert auf Platz sechs und damit so weit oben, wie das Team in der gesamten Herbstsaison nur einmal war. In der Anfangsphase lag man gar dreimal auf dem Abstiegsplatz. Das erste Saisonviertel schloss Altach auf Platz acht ab, in der Tabelle der folgenden elf Spiele schaffte es Altach auf Platz vier, also beinahe in die Sphären, in denen sich die Mannschaft auch in der vergangenen Saison bewegte. Ein besonderes Merkmal der Altacher Herbstsaison war wieder einmal die hohe Flexibilität, die Canadi seinen Spielern abverlangte.

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Ein Altacher Beispiel an Konstanz: Der 34-jährige Hannes Aigner.

Flexible Altacher

Nicht einmal in der gesamten Herbstsaison schickte Canadi zweimal hintereinander dieselbe Startformation aufs Feld. Das lag freilich auch am Erfolgslauf der Altacher im Europacup, die in der ersten Saisonphase viele Umstellungen notwendig machte. Das machte es für die einzelnen Spieler auch schwieriger aus der Mannschaft herauszustechen, einzelnen gelang es dennoch. So etwa Routinier Hannes Aigner, der mit seinen 34 Jahren mit 7 Toren immer noch vorne in der Torschützenliste mitmischt. Erst Ende August wieder von Austria Wien zurückgekehrt, drückte Ismael Tajouri dem Altacher Offensivspiel - wieder auf Leihbasis - seinen Stempel auf. Beim Spitzenklub in Wien konnte er sich nicht durchsetzen, in Altach blühte Tajouri wieder auf.

Der 21-Jährige war damit auch einer der wenigen Neuzugänge der Altacher, der wirklich einschlug. Daneben spielte von den Neuen nur Dominik Hofbauer eine auffällige Halbserie. In diesem Bereich bewiesen die Altacher im vergangenen Sommer kein wirklich glückliches Händchen, auch wenn das zum Teil an Verletzungen der Neuzugänge lag. Mit der Vertragsauflösung mit dem Nicaraguaner Juan Barrera haben die Altacher den ersten Fehlgriff aber bereits wieder bereinigt. Gelingt es Canadi, den Aufwärtstrend über die Winterpause zu retten, werden die Altacher mit dem Abstieg abermals nichts zu tun haben.

Foto: Richard Purgstaller