Die Mannschaft von Admira Wacker war ohne Zweifel die größte Überraschung der Herbstsaison in der tipico Bundesliga. Zuerst setzte die Mannschaft vom Trainer-Duo Ernst Baumeister und Oliver Lederer gemeinsam mit Aufsteiger Mattersburg zum Höhenflug an, dann gelang anders als bei Mattersburg die Stabilisierung auf relativ hohem Niveau. Kommt es im Frühjahr nicht zum völligen Einbruch, haben die Admiraner mit dem Abstieg nichts mehr zu tun.

Als Fünfter liegt Admira Wacker komfortable zehn Punkte vor dem Abstiegsplatz. Mit nur fünf Punkten Rückstand auf Rapid Wien auf Platz Drei können die Admiraner sogar mit einem Auge in Richtung oben und Europacup schielen, wobei das wohl nicht sehr ratsam ist, wenn man den Trend der Leistungen betrachtet. Denn so richtig überrascht hat die Admira mit Platz zwei und 17 Punkten nur im ersten Saisonviertel. Das zweite Saisonviertel schlossen die Südstädter dagegen nur auf dem vorletzten Platz ab. Ihre sorgenfreie Lage verdanken sie vor allem ihren zahlreichen Unentschieden.

Insgesamt acht davon sind Liga-Spitzenwert, allein sechs Unentschieden holten die Admiraner in den letzten acht Runden. Die Basis für den überraschend starken Herbst legte das Trainerteam Baumeister/Lederer mit einer soliden Defensive. Einzig die 0:8-Klatsche beim Gastspiel bei Red Bull Salzburg verhinderte eine bessere Gegentorbilanz. Wäre die Niederlage moderat ausgefallen, würde die Admira-Abwehr als eine der besten der Liga dastehen. Aus dieser Defensive ragt Kapitän Christoph Schösswendter noch einmal heraus. Er könnte den Niederösterreichern allerdings über die Winterpause abhanden kommen, es gibt einige Interessenten.

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Belebte Admiras Offensive: Srdjan Spiridonovic.

Die No-Names überzeugten

Abgesehen davon stützt sich der starke Herbst der Admiraner vor allem auf No-Names, die zum Teil schon jahrelang für die Admira aktiv sind. Teils haben sie zahlreiche Bundesliga-Spiele in den Beinen, teils wurden sie neu entdeckt, wie Innenverteidiger Markus Wostry, der auf ähnliche Statistik-Werte wie Nebenmann und Kapitän Christoph Schösswendter kommt. Eine Zweikampfquote von 63 Prozent ist für einen Neo-Stammspieler ein beachtlicher Wert.

Die Offensive der Admira lebt dagegen hauptsächlich von den Neuzugängen Dominik Starkl und Srdjan Spiridonovic. Der von Rapid geholte Starkl prägte vor allem den starken Saisonbeginn der Admira. Spiridonovic, der erst Ende August zum Verein kam, die letzten Wochen der Herbstsaison. Kann die Admira das Niveau der Herbstsaison nur halbwegs halten, sollte dem vordringlichsten Ziel, dem Klassenerhalt, nichts mehr im Weg stehen.

Foto: Josef Parak