Zum Schluss der Herbstsaison vermied Sturm Graz mit einem glanzlosen Sieg gegen Grödig eine sehr unruhige Winterpause in der tipico Bundesliga. Platz vier zur Winterpause wurde fixiert und somit zumindest formell die Zugehörigkeit zu den großen Vier der Liga bestätigt. Allerdings war die Mannschaft von Franco Foda im Herbst die meiste Zeit eher damit beschäftigt, die kleineren Klubs hinter sich zu lassen anstatt die großen zu ärgern.

Zumindest eine gute Nachricht gibt es für Sturm Graz. Die Mannschaft agiert konstant. 15 Punkten in den ersten 10 Runden ließen die Grazer 14 in den zweiten 10 Runden folgen. Das reichte knapp vor Admira Wacker für Platz vier, der Rückstand auf Rapid Wien auf dem dritten Platz beträgt aber doch vier Punkte. Die Euphorie nach dem Neustart mit Franco Foda ist weitgehend verpufft. Daran ist wohl auch die wenig spektakuläre Spielweise von Sturm Graz mit Schuld sein. Foda setzt vor allem auf geordnetes Defensivverhalten. Was mit den zweitwenigsten Gegentoren der Liga auch weitgehend umgesetzt wurde.

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Sturms Offensiver Alleinunterhalter Donis Avdijaj.

Problemzone Offensive

Das Innenverteidigerduo Michael Madl und Lukas Spendlhofer mit dem Backup Wilson Kamavuaka zählt mit zum Besten, was die Bundesliga in der Defensive zu bieten hat. In der Offensive verlässt sich Foda weitgehend auf Freigeist Donis Avdijaj. Er konnte aufgrund einer Verletzung aber nur zwölf Spiele machen, bleibt den Grazern aber immerhin nun sicher bis Sommer erhalten. Der Nachteil an dieser Fixierung ist freilich die Tatsache, dass die restliche Offensive erst aufblühte, als Avdijaj nicht mehr spielen konnte. So erzielte Kienast sechs seiner sieben Saisontore, als Avdijaj nicht auf dem Platz stand.

Dazu stehen zu viele Spieler im Kader, die über Durchschnittsleistungen nicht hinauskommen. Josip Tadic hatte nur einige starke Wochen zu Saisonbeginn. Bright Edomwonyi kam gegen Ende der Herbstsaison besser in Fahrt, er wartet in Graz aber immer noch darauf, dass ihm der Knoten platzt. Die Jahresbilanz 2015 fällt für Sturm Graz mit Platz drei hinter Red Bull Salzburg und Rapid Wien in der Jahrestabelle dennoch positiv aus. Allerdings hat daran das stärkere Frühjahr der vergangenen Saison einen großen Anteil. Um wieder in den Europacup zu kommen, wird es neuerlich ein ähnlich starkes Frühjahr brauchen. Am besten gleich vom Frühjahrsstart weg, denn mit dem Cup-Viertelfinale gegen Red Bull Salzburg steht gleich in der ersten Woche der Frühjahrssaison ein Höhepunkt auf dem Programm.

Foto: Richard Purgstaller