Mit einer getrübten Vorfreude blickt der LASK dem morgigen Jahrhundert-Spiel gegen Manchester United entgegen. Wie bereits wohl hinlänglich bekannt, muss das Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League auf der Linzer Gugl vor leeren Rängen ausgetragen werden, da die Bundesregierung eine Verbot von Großveranstaltungen erlassen hat, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. 

Mitarbeiter des LASK arbeiten auf Hochtouren - Fans erhalten Ticketpreis zurück 

Ein denkbar ungünstiger und schmerzhafter Zeitpunkt für die Linzer Athletiker, bei denen es in den Stunden nach der Bekanntgabe der Bundesregierung (Dienstag, 11:30 Uhr) hektisch zugegangen sein dürfte. „Wir sind mit dieser Situation erstmalig konfrontiert. Das Büro und die ganzen Mitarbeiter des LASK sind massiv gefordert“, schilderte LASK-Präsident Siegmund Gruber in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die Mitarbeiter der Schwarz-Weißen seien Tag und Nacht im Einsatz gewesen, fuhr Gruber fort. 

Was der LASK bereits im Laufe des heutigen Vormittages via Presseaussendung bekannt gegeben hatte, stellte der LASK-Boss noch einmal klar: Sämtliche Fans, die ein Ticket für das Hinspiel auf der Gugl erworben haben, werden ihr Geld zurückerhalten. In der kommenden Woche werde man die Rückzahlung mit dem Ticketanbieter veranlassen. Auch hier bat der Präsident der Athletiker jedoch ausdrücklich um Geduld. 

Corona-Erlass der Regierung: LASK-Boss kritisiert Informationspolitik

Die getroffenen Maßnahmen könne Siegmund Gruber zwar nachvollziehen, mit der Informationspolitik sei er jedoch alles andere als zufrieden: „So schlimm das auch ist, muss ich anmerken, dass die Informationspolitik vonseiten des Gesundheitsministeriums nicht so ist, wie wir uns das vorgestellt hätten“, stellte Gruber klar.

Besonders über den Zeitpunkt der Veröffentlichung des Erlasses zeigte sich der LASK-Boss verärgert: „Der Erlass ist erst heute in der Nacht rausgegangen, wodurch die zuständigen Behörden - in diesem Fall die Stadt Linz - massiv unter Druck gesetzt ist, diesen Erlass zu präzisieren. Wenn gestern um halb 12 Uhr die Bundesregierung zusammentritt und sagt, dass es einen Erlass geben wird und dann braucht man für diese zwei Seiten - wo wirklich nicht viel drinnen steht - 24 Stunden, dann muss ich mich fragen, was dort in der Schublade gelegen hat“, bemängelte Gruber in Richtung Regierung. 

"Ich glaube nicht, dass wir unser Spiel ohne Zuschauer über die Bühne hätten bringen müssen"

„Wenn ich mir die Taskforce des Gesundheitsministeriums ansehe, dann sitzt dort, glaube ich, bei 18 Mitarbeitern eine Virologin drinnen. Dort wird entschieden, dass 500 Leute dabei sein dürfen. Warum das genau 500 sind, kann keiner erklären“, ärgerte sich Gruber. „Vielleicht haben sie gedacht, dass sie in Deutschland 1000 Leute zulassen - wenn man das durch zwei dividiert, ist man in Österreich auf der sicheren Seite“, vermutet der LASK-Präsident. 

Des Öfteren merkte Siegmund Gruber bei dieser Pressekonferenz an, dass beim gestrigen Champions-League-Spiel zwischen RB Leipzig und Tottenham auch Zuschauer zugelassen waren. „In Leipzig wurde gestern noch Fußball gespielt - vor 42000 Leuten. Ich glaube nicht, dass wir unser Spiel ohne Zuschauer über die Bühne hätten bringen müssen, aber das ist nur eine Vermutung und von mir nicht Widerlegbar“, fuhr der Präsident des LASK fort. 

Spiel gegen ManUnited eine Riesenbelohnung

Zum Spiel selbst meinte Siegmund Gruber, dass das Hinspiel gegen die Red Devils nicht das wichtigste, aber dafür das größte Spiel für die Athletiker sei. "Was wir hier jetzt haben, ist eine Riesenbelohnung, aber sehr schade für die ganze Stadt, dass es diese Atmosphäre morgen nicht geben wird." 

 

von Ligaportal, Foto: Harald Dostal/fodo.media