Im Großen und Ganzen war es eine recht ordentliche Leistung, die der LASK im gestrigen Jahrhundertspiel gegen Manchester United abgeliefert hat. Am Ende kassierten die Linzer Athletiker im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League jedoch eine krachende 0:5-Niederlage. „Ich denke, dass wir in der zweiten Halbzeit recht ansehnlichen Fußball gespielt haben, aber recht ansehnlich reicht auf diesem Niveau halt nicht“, resümierte Peter Michorl nach dem Spiel im Interview mit Puls 4

"Haben nicht umsonst 800 Millionen Euro Marktwert"

Nach einer recht ausgeglichenen Anfangsphase, in der die Linzer durchaus mithalten konnten, wurden die Red Devils im Laufe der ersten Halbzeit immer stärker. Nach zwei guten Chancen war es in der 28. Minute dann soweit: Odion Ighalo brachte den englischen Rekordmeister mit einem Prachttreffer in Führung. „Sie haben eine überragende Qualität. Aber es ist eben Manchester United, die haben nicht umsonst 800 Millionen Euro Marktwert“, erkannte Michorl neidlos an. 

Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren die Athletiker besser in der Partie, fanden besser ins Pressingspiel als noch in der ersten Hälfte. „Wir haben unser Gesicht gezeigt, vor allem in der zweiten Halbzeit. Wir haben uns auch paar Chancen herausgespielt“, merkte Michorl an. Auch Valerien Ismael war mit dem Auftritt in Halbzeit zwei nicht unzufrieden: „Wir haben in der zweiten Hälfte gut gespielt und waren richtig drin. Da hätten wir aber ein paar Mal schneller abschließen müssen“, so der LASK-Trainer. 

"Deswegen spielen sie bei Manchester United und wir beim LASK“

Gegen Ende des Spiels wurde es allerdings deutlich und bitter für den LASK, weil Manchester United seine ganze Klasse zeigte und praktisch jede Chance eiskalt nutzte. Daniel James, Juan Mata, Mason Greenwood und Andres Pereira sorgten mit ihren Treffern letztlich für den 5:0-Kantersieg.

„Manchester ist dann vier Mal vor das Tor gekommen und hat vier Mal die Hütte gemacht. Das ist der Unterschied: Deswegen spielen sie bei Manchester United und wir beim LASK.“ „Manchester United hat große Qualität und ist eiskalt vor dem Tor“, musste auch Ismael anerkennen. 

Geisterspiel ausgerechnet beim Jahrhundertspiele - Ärger bei Ismael 

Dass das Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League wegen der von der Regierung verhängten Corona-Maßnahmen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden musste, war freilich ein herber Dämpfer für den LASK und seine Fans sowie auch für die Stadt Linz. Dies sei grausam gewesen, schilderte Ismael, der auch Kritik an der Vorgehensweise äußerte: „Man muss hinterfragen, ob das der Sinn des Sports ist. Natürlich muss eine Entscheidung getroffen werden, aber bitte seid konsequent und eiert nicht herum“, appellierte der Franzose an die Entscheidungsträger mit Verweis auf die gestrige Champions-League-Konferenz am Mittwoch, Paris gegen Dortmund unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen wurde, gleichzeitig aber Liverpool gegen Atletico Madrid vor vollem Haus stattgefunden hatte. 

Michorl glaubt nicht an Rückspiel 

Wie es mit dem Fußball nun weitergehen wird, ist völlig unklar. Am kommenden Dienstag werden die UEFA-Mitgliedsverbände per Telefonkonferenz entscheiden, wie es mit der Champions- und Europa League weitergeht. "Mal schauen, was die Zukunft bringt und wann Corona uns wieder spielen lässt", so Peter Michorl.

Aktuell sieht alles danach aus, als würden sämtliche Bewerbe unterbrochen bzw. abgebrochen werden. Damit rechnet auch der LASK-Spielmacher: „Ich denke nicht, dass es nächste Woche ein Rückspiel geben wird." Trainer Valerien Ismael konstatierte, dass die Reise nun zu Ende sei. 

 

von Daniel Ringsmuth/Ligaportal, Fotos: Harald Dostal/fodo.media