Es war ein äußerst durchwachsener und sportlich herausfordernder Grunddurchgang für den FK Austria Wien, der nach der Punkteteilung auf dem siebenten Tabellenplatz liegt und damit in der Qualifikationsgruppe an den Start gehen müsste. Aufgrund des grassierenden Coronavirus steht allerdings nicht fest, ob die Bundesliga-Saison überhaupt fertig gespielt werden kann. Hierbei gilt es abzuwarten, ob sich die angespannte Lage bis Anfang Mai entspannt.

"Ich will mich hier jetzt Schritt für Schritt etablieren und verbessern"

Angesichts der tabellarischen Situation ist man geneigt zu sagen, dass bei der Wiener Austria im bisherigen Saisonverlauf so gut wie alles daneben gegangen ist. Diese Behauptung ist aber nicht ganz richtig, gibt es doch mit Torjäger Christoph Monschein sowie den drei Youngsters Dominik Fitz, Manprit Sarkaria und Benedikt Pichler vier Profis, die besonders herausstechen konnten.

Letzterer zeigt sich über seine persönliche Leistung in dieser Saison erfreut: „Sportlich lief es für mich immer besser. Ich habe in den letzten Bundesliga-Spielen Einsatzzeit bekommen und bin heiß auf mehr“, meint Benedikt Pichler im Interview mit Ligaportal. Der 22-Jährige absolvierte seinen ersten Bundesliga-Einsatz für die Austria in der 15. Runde gegen die Admira. Gleich im darauffolgenden Heimspiel gegen Hartberg krönte der gebürtige Salzburger eine herausragende Leistung mit einem Tor und einer Vorlage. „Ich bin froh, dass ich die Chance bekommen habe, mich in der ersten Mannschaft zu beweisen und will mich hier jetzt Schritt für Schritt etablieren und verbessern“, betont Pichler.

Keyboard besorgt: Benedikt Pichler möchte sich auch musikalisch weiterbilden

Doch auch für Benedikt Pichler heißt es zurzeit, sich zu Hause fit zu halten und abzuwarten, ob sich die Situation rund um das Coronavirus verbessert. „Mir geht es soweit ganz gut. Ich bin derzeit in Wien alleine in meiner Wohnung. Es ist wie in einem Film, denn es ging alles ziemlich schnell und man konnte gar nicht so schnell realisieren, was Tag für Tag passiert. Das man nicht Fußball spielen kann, ist schon sehr bitter, aber man muss es nehmen, wie es ist. Ich mache meine Workouts und meine Läufe - das funktioniert ganz gut“, schildert der Shootingstar der Veilchen seine derzeitige Lebenssituation.

Neben den sportlichen Aktivitäten versucht sich der 22-Jährige auch in einem anderen Gebiet weiterzubilden: „Ich finde genügend Dinge, um mich zu beschäftigen. Ich habe mir zum Beispiel ein Keyboard besorgt, um mal etwas Neues zu erlernen“, verrät der Offensivspieler. Pichlers Familie und der Großteil seiner Freunde lebt in Salzburg. Diese kann er aktuell nicht besuchen, „aber natürlich telefoniere ich regelmäßig mit ihnen“, schildert der Youngster.

Außerdem betont der gebürtige Salzburger, dass die gesamte Mannschaft der Meinung sei, dass „dieses Thema sehr ernst genommen werden muss und jeder diszipliniert den Anweisungen zu folgen hat, damit man diese Phase so schnell und gut es geht übersteht. Da zieht jeder mit.“

Liga-Unterbrechung: "Man muss die Situation akzeptieren und das Beste daraus machen"

Die von der Bundesregierung getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der weiteren Verbreitung des Virus kann Benedikt Pichler aber vollkommen nachvollziehen: „Ich finde es sehr gut, dass so schnell reagiert wurde und klare Regeln festgelegt wurden. So ist sich jeder dem Ernst der Lage bewusst, ohne aber schon im Chaos versunken zu sein. Ich denke, dass die Österreichische Regierung sehr viel richtig gemacht hat, was das anbelangt“, merkt er an. Vor allem vor jenen Menschen, die zurzeit dafür sorgen, dass in Österreich ein geregeltes Leben weiterhin möglich ist, zeigt Pichler „großen Respekt“.

Wann in Österreichs Stadien wieder Fußball gespielt werden kann, ist noch völlig unklar. Die zwölf Bundesliga-Klubs haben sich am Mittwoch im Rahmen einer Videokonferenz darauf verständigt, dass der Spielbetrieb bis zumindest Anfang Mai ruht. „Die Zeit bis Mai ist sehr lange, aber man weiß nicht, ob es dann sicher weitergehen wird. Aber das Virus muss eingedämmt werden und bis dahin ist es ohnehin schwer, an etwas anderes zu denken. Daher bringt es nichts, sich viele Gedanken zu machen. Man muss die Situation akzeptieren und das Beste daraus machen“, stellt Benedikt Pichler klar.

 

von Daniel Ringsmuth/Ligaportal; Foto: Richard Purgstaller