Die Tatsache, dass in jenen niederösterreichischen Bezirken, in denen die Corona-Ampel orange leuchtet, keine Zuschauer mehr bei Sportveranstaltungen zugelassen sind, stellt zahlreiche Unterhaus-Klubs vor enorme wirtschaftliche Probleme. Wie dramatisch die Situation für die Amateurklubs werden könnte oder teilweise schon ist, beschreibt Paul Horniatschek, Obmann des SC Sparkasse Korneuburg. 

SPÖ-Landtagsabgeordneter fordert Entschädigungen für Geisterspiele

„Innerhalb der nächsten acht Wochen müsste unser Verein aus wirtschaftlicher Sicht eigentlich zusperren, wenn wir nicht rasch einen neuen Sponsor finden oder wirkliche Hilfe von der öffentlichen Hand bekommen“, sagte der Obmann des Vereins im Rahmen einer Pressekonferenz der SPÖ Bezirk Korneuburg. 

Aufgrund der düsteren Aussichten für Sportvereine macht sich Rainer Windholz, SPÖ-Landtagsabgeordneter und Sportsprecher, für finanzielle Hilfe für Unterhaus-Klubs, die Geisterspiele durchführen müssen, stark. Demnach werde er bei der nächsten Landtagssitzung einen Antrag einbringen, wonach Vereine für alle Geisterspiele 1.500 Euro Entschädigung bekommen sollen, um damit wenigstens die Fixkosten für Platzwart, Schiedsrichter, Rasenpflege, Energie, Reinigung der Anlagen, Zusatzkosten für Desinfektionsmittel usw. bestreiten zu können. Das gibt die SPÖ Korneuburg via Facebook bekannt. 

Doch auch wenn nicht gespielt werden sollte, fallen bei den Vereinen zwischen 3.000 und 4.000 Euro an Kosten pro Monat an. „Daher verlangen wir auch die Erstattung von 45 % der nachgewiesenen Fixkosten der Vereine, denn für unsere Vereine ist es fünf vor zwölf und immer mehr von ihnen stehen vor dem Aus“, mahnt Rainer Windholz.

Paul Horniatschek hofft auf schnelle Hilfe: „Dadurch, dass seit April sechs von sieben Spielen abgesagt wurden und viele Betriebe selbst in Kurzarbeit sind und um ihre Existenz kämpfen, sind uns auch etliche Sponsoren weggefallen. Das hat uns bisher 20.000 Euro gekostet“, so der Obmann des SC Korneuburg.

Der Landtagsabgeordnete Rainer Windholz fordert auch in einem weiteren Punkt ein Umdenken: „Es gibt Stadien und Fußballplätze, die groß genug sind, um sogar fünf Meter Abstand halten zu können und Masken zu tragen. Warum darf man unter solchen Umständen nicht spielen, obwohl viele andere Aktivitäten unter solch umfangreichen Schutzmaßnahmen möglich sind? Das verzerrt das gesamte Sportbild in Niederösterreich!“

 

von Ligaportal, Foto: SPÖ Bezirk Korneuburg