Riesen Aufregung herrscht heute rund um den LASK, was das Thema Stadionneubau auf der Linzer Gugl betrifft. Manfred Zauner, seines Zeichens Vizepräsident des LASK, der jedoch aus seiner Rolle als Geschäftsführer der LASK Arena GmbH abberufen worden sein soll, erhebt in einem Schreiben an die LASK-Gesellschafter schwere Vorwürfe. 

LASK-Vize warnt vor Kostenexplosion und erachtet Neukonzeption des Stadions als dringend notwendig

"Aus gegebenem Anlass erachte ich es in meiner Funktion als Geschäftsführer der LASK Marketing GmbH sowie auf Grund meiner emotionalen Verbundenheit mit dem LASK als meine Pflicht, vor der für Freitag, 5. Februar 2021 anberaumten Gesellschafterversammlung für Klarheit und Aufklärung hinsichtlich der internen Vorgänge im Zusammenhat mit der Errichtung unseres neuen Stadions auf der Gugl zu sorgen", heißt es in dem Schreiben vom 4. Februar 2021, das auch der Redaktion von Ligaportal.at vorliegt. 

Zauner führt darin aus, dass sich die Kosten des Stadionbaus auf 117 Millionen anstatt der geplanten 60 Millionen Euro belaufen sollen. "Ob die aktuellen Größenordnungen für unseren LASK vertretbar und bewältigbar sind, kann ich mangels einer fundierten Wirtschaftlichskeitsrechnung, welche von meinem Co-Geschäftsführer Siegmund Gruber aufzustellen wäre, nicht sagen", so Zauner. Der Vizepräsident des LASK erachtet eine „Neukonzeption des Stadions als dringend notwendig“.

Außerdem äußert sich Zauner zu jenen Vorwürfen, wonach er sich seit Mitte Oktober 2020 nicht an die Regularien des Fördervertrags gehalten und der LASK GmbH existenzbedrohenden Schaden zugefügt habe. "Es lag mir bis Mitte Oktober weder ein entsprechendes Schriftstück, noch die Fördervereinbarung sowie der entsprechende Schriftverkehr mit dem Land OÖ hinsichtlich Vergabeprozess vor. Vielmehr wurde mir erstmalig am 25. November 2020 auf Aufforderung ein erster Entwurf des Fördervertrages elektronisch zugesandt." Der finale Fördervertrag liege Zauner jedoch bis heute nicht vor: "Trotzdem wurde einvernehmlich zwischen Präsidium und Geschäftsführung festgelegt, relevante Beauftragungen für das Projekt zu tätigen, so dass der Projektstart nicht verzögert wird."

"Ich bin, wie jeder weiß, mit dem LASK tief verbunden, dennoch komme ich mit diesem Schreiben auch meiner Warn- und Hinweispflicht in meiner Funktion als Geschäftsführer nach, dass, sollte das Projekt mit der offensichtlichen Vor- und Herangehensweise eines Co-Geschäftsführers Siegmund Gruber sowie seiner verlängerten Hand Johannes Lehner umgesetzt werden, weder eine fristgerechte Umsetzung noch das Einhalten des gesetzten finanziellen Rahmens als gesichtert anzusehen sind. Somit kann ich mich dem Zitat meines Co-Geschäftsführers nicht anschließen, der im Zuge der Stadion-Präsentation verlautet hat: 'Ich kann jedem garantieren, wir werden uns hier mit diesem Stadion nicht übernehmen'", steht in den Schreiben. 

Der LASK reagierte auf Facebook zu den Vorwürfen und schrieb: "Es gibt keine Kostenexplosion. Wir bedauern natürlich, dass jemand versucht hier schlechte Stimmung zu machen und wir werden noch erklären, warum das passiert. Den LASK Fans sei vorab versichert: Der LASK wird dieses Stadion bauen - und wird es sich auch leisten können."

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von Ligaportal, Foto: Harald Dostal/fodo.media