165 Bundesliga-Partien, 13 Länderspiele sowie 20 Europacup-Partien hat Oliver Drachta in seiner Karriere als Schiedsrichter geleitet. Nun zieht der gebürtige Oberösterreicher einen Schlussstrich. Im Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten übt der 43-Jährige zum Abschluss harte Kritik am Schiedsrichter-Wesen in Österreich. 

Dieses habe sich nämlich "nicht dorthin entwickelt, wohin es sollte. Wir verlieren das Große Ganze aus den Augen, verstricken uns in Nebensächlichkeiten, die keinen weiterbringen", betont Oliver Drachta. 

Der 43-Jährige vermisst, dass die Schiedsrichter in Österreich nicht öffentlich verteidigt würden. Auch über die Benotung und das Coaching der Referees verliert Drachta keine guten Worte: "Man beginnt bei jedem Spiel immer bei einem gewissen Punkte-Grundlevel. Ab der ersten Minute kann man sich nie verbessern, sondern nur noch verschlechtern. Das ist schon psychologisch der falsche Ansatz." 

Für die Zukunft wünscht sich der 43-Jährige "eine generelle Professionalisierung des Schiedsrichterwesens von der Spitze abwärts." Er glaube nicht, "dass es ein Vorteil ist, dass Österreichs Schiedsrichter-Chef gleichzeitig auch Präsident eines Fußball-Landesverbands sein muss." Anmerkung: Robert Sedlacek ist Präsident des Wiener Fußballverbands. 

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von Ligaportal, Foto: Harald Dostal/fodo.media