Andreas Herzog ist zurück im Trainergeschäft und übernimmt erstmals eine Klubmannschaft als Chefcoach. Der 52-Jährige soll den FC Flyeralarm Admira wieder in erfolgreichere Gefilde bringen. Im Interview mit Sky Sport Austria spricht Andreas Herzog über die Gründe für seine Entscheidung, die Kaderplanung, seine Ideen sowie über seine ambitionierten Ziele mit den Niederösterreichern in der Tipico Bundesliga

Andreas Herzog: "Es wird schon ein härterer Weg"

„Ich hatte schon in den letzten Jahren immer engen Kontakt zur Admira, weil meine beiden Söhne dort spielen und ich oft in der Südstadt bin. Selbst unter Ernst Baumeister hat der Ernstl mich einmal gefragt, ob ich es mir vorstellen kann, einmal Admira-Trainer zu werden. Ich habe gesagt: Ja, Ernstl, alles zu seiner Zeit. Interesse ist sicherlich da. Jetzt ist es eben so. Ich bin glücklich über die neue Herausforderung und freue mich einfach darauf. Es wird schon ein härterer Weg, weil die letzten zwei Jahre der Admira nicht von extremem Erfolg gekrönt waren. Es heißt eben viel arbeiten, schwitzen und viel Herzblut und viel Leidenschaft hineinbringen", sagt Andreas Herzog im Interview mit Sky Sport Austria

„Für mich war auch der wichtige Aspekt, dass ich Anfang der Saison einen Kader nach meinen Vorstellungen, gemeinsam mit Marcel Ketelaer, zusammenstellen kann und nicht mitten unter der Saison irgendwo einspringe. Sondern wo ich von Beginn an meinen Spielern meine Philosophie einimpfen möchte. Ich hoffe einfach, dass wir mit viel Energie, Leidenschaft, mit Mut und Risikobereitschaft wieder ein bisschen mehr Erfolg haben, als in den letzten Jahren.“

Auf die Frage, wie es seine beiden Buben finden, dass der Papa jetzt die Profimannschaft trainiert, antwortete Herzog: „Sie haben sich für mich auch gefreut. Sie sind im Nachwuchs von der Admira, lieben diesen Verein und jetzt hoffen sie auch, dass der Papa mit Flyeralarm Admira Erfolg hat. Jetzt gilt es ab Mitte Juni richtig loszulegen und auch, dass ich meine beiden Burschen ein bisschen stolz mache.“

Über die Kaderplanung sagt der Rekordteamspieler: „Natürlich habe auch ich gewisse Vorstellungen. Es ist für das Sportliche einfach mit das Wichtigste – ich muss ja meine Spieler mit meinen Philosophien und meinen Ideen haben. Natürlich ist es aber auch klar, dass der Verein dem Trainer nicht alle Rechte eingestehen kann, weil wenn man den Trainer früher oder später rausschmeißt, dann hat man nur die Spieler vom Trainer am Hals. Eine gute Zusammenarbeit ist das Wichtigste. Aber trotzdem habe ich, mit dem Marcel, genügend Spielraum, damit wir den einen oder anderen Spieler dazuholen.“

„Ich war schon als Spieler ein Offensivfanatiker"

Folgende Ideen will der gebürtige Wiener bei der Admira einbringen: „Ich war schon als Spieler ein Offensivfanatiker. Es war als Trainer bei meinen letzten Stationen genauso. Darum brauche ich als Co-Trainer einen Defensivkoordinator, der meine offensiven Vorstellungen vielleicht hin und wieder einmal bremst. Risikobereitschaft, Mut nach vorne, aber trotzdem mit einer hohen Intensität, mit einem guten Umschaltverhalten und auch, aus dem eigenen Nachwuchs die Spieler weiterbilden, entwickeln und an die Kampfmannschaft heranführen und auch einsetzen. Das war seit Jahrzenten die Admira und genauso muss es auch in den nächsten Jahren sein.“

Nun nimmt Herzog seine erste Challenge als Cheftrainer einer Klubmannschaft in Angriff. Bisher war er stets für Nationalmannschaften engagiert: „Es ist schon ein Unterschied, ob man als Nationaltrainer seine Spieler alle paar Wochen einmal hat. Auf der anderen Seite hat man immer nur zwei, drei Tage Zeit für den taktischen Bereich und für die Fitness. Als Vereinstrainer hast du viel länger Zeit und viel mehr Möglichkeiten. Ich freue mich darauf, jeden Tag mit meinen Spielern zu arbeiten. Da hat man noch mehr Einfluss. Man kann die Spieler noch mehr entwickeln. Aber ich bin auch ein Trainer, der die Spieler nicht nur dauernd motivieren will, sondern ich möchte eigenständige Spieler haben, die selbst den Drang entwickeln. Nur mit solchen Spielern werde ich in Zukunft glücklich werden. Der Rest wird Probleme bekommen.“ 

Auf die Frage, ob er für nächstes Jahr ein Ziel in Form einer bestimmten Platzierung hat, antwortete der Neo-Admira-Coach: „Zuerst möchte ich einmal die Mannschaft weiterentwickeln und hoffen, dass wir mit dem Abstieg heuer nichts zu tun haben. Wenn man zehn, zwölf Spiele gespielt hat, dann weiß man, in welche Richtung es geht und dann kann man vielleicht Ziele formulieren. Fakt ist, ich möchte die Admira in den nächsten Jahren schon wieder unter die Top 6 bringen.“

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von Ligaportal, Foto: FC Flyeralarm Admira