LASK verliert rassiges Spitzenspiel gegen WAC/St. Andrä (mit Fotos)

lask bigwacZum Abschluss des ersten Saisonviertels kam es zum Topspiel Zweiter gegen Erster. Obwohl die Linzer gegen den aktuellen Tabellenführer ran mussten, gingen sie, aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen, als leichter Favorit ins Spiel. Der RZ Pellets WAC/St. Andrä konnte aus den letzten drei Partien zwar nur zwei Punkte holen, speziell die beste Offensivreihe der Liga konnte jedoch schon oftmals in dieser Saison ihre Klasse unter Beweis stellen. Man durfte also gespannt sein, wer im Duell beste Defensive gegen beste Offensive die Oberhand behalten sollte und sich somit den Platz an der Sonne sichern würde.


Schiedsrichter steht in den ersten 30 Minuten im Mittelpunkt

Die erste Offensivaktion der Partie setzten die Linzer. Nach einem öffnenden Pass von Ulrich Winkler kam Daniel Kogler vom rechten Strafraumeck zum Schuss, dieser verfehlte jedoch klar sein Ziel. In Minute 11 kamen die Gäste das erste Mal gefährlich vor das Tor. Nach einem Fehler von Florian Hart kam Jacobo aus acht Meter zum Schuss, Thomas Mandl konnte diesen parieren und auch den Nachschuss von Kehre gerade noch abwehren, der Ball landete jedoch bei Christian Falk, der die Kugel über die Linie drückte. Jeder der 3700 Zuseher im Stadion konnte dabei erkennen, dass Falk ganz klar im Abseits stand, das Schiedsrichterteam befand sich jedoch im Tiefschlaf und erkannte dieses irreguläre Tor an. Die Linzer brauchten zunächst einige Minuten, um sich von diesen Schock zu erholen und so dauerte es bis zur 22. Minute, bis der LASK wieder gefährlich vor das Tor kam. Nach einer Flanke von Harald Unverdorben verpasste Hannes Aigner den Ball um Haaresbreite und der anschließende Kopfball von Benjamin Freudenthaler fiel zu schwach aus. Praktisch im Gegenzug hatten die Gäste die Riesengelegenheit zum 0:2. Kapitän Aufhauser verlängerte eine Flanke genau auf den freistehenden Jacobo, der den Ball aus wenigen Metern über das Tor jagte. Vier Minuten später war dann wieder die Schachner-Elf an der Reihe. Nach einer Maßflanke von Benjamin Freudenthaler auf Hannes Aigner verfehlte dessen Kopfball das Tor um wenige Zentimeter. Nur wenige Augenblicke später stand erneut Schiedsrichter Hirschbichler im Mittelpunkt. Nach einer leichten Berührung zwischen Sollbauer und Unverdorben im Wolfsberger Strafraum entschied er auf Strafstoß für den LASK. Hannes Aigner nahm dieses Geschenk dankend an und verwertete souverän zum 1:1 Ausgleich. WAC-Trainer Bjelica musste sich über diese Entscheidung dermaßen aufregen, dass ihn Hirschbichler auf die Tribüne verbannte.


Falk vollendet perfekten Konter

In Minute 40 hatte Benjamin Freudenthaler die Riesenchance auf die 2:1-Führung. Nach einem schweren Patzer von Goalie Dobnik konnte jedoch Hannes Jochum gerade noch auf der Linie retten. Kurz vor der Pause gelang den Gästen dann die erneute Führung. Nach einem herrlichen Konter über Stephan Stückler schob Christian Falk den Ball ins leere Tor und erzielte das 1:2.

 

Jacobo mit der Entscheidung

Die erste gefährliche Aktion der zweiten Halbzeit setzten wieder die Linzer. Nach einem Konter über Harald Unverdorben kam Ulrich Winkler aus knapp 18 Meter zum Schuss, dieser ging jedoch in die zweite Etage. In weiterer Folge fehlten dem Gastgeber die zündenden Ideen gegen die gestaffelte Wolfsberger Hintermannschaft. In Minute 66. musste Schiri Hirschbichler die nächste knifflige Entscheidung treffen, doch diesesmal lag der Salzburger richtig, als er nach einem Foul von Dario Baldauf an Daniel Kogler auf Elfmeter entschied. Wieder trat Hannes Aigner und abermals verwertete er souverän zum Ausgleich. Mit Fortdauer der zweiten Halbzeit konnte man sehen, wie bei beiden Mannschaften bei brütender Hitze die Kräfte nachließen und die Genauigkeit im Passspiel nachließ. Als alles schon nach einem 2:2 roch erzielte Jacobo die erneute Führung für die Gäste. Die Linzer Hintermannschaft brachte nach einem Freistoß den Ball nicht aus der Gefahrenzone und so konnte der Wolfsberger Spielmacher aus kurzer Distanz zum 2:3 einschieben. Somit konnten die Gäste in einem rassigen und sehr ausgeglichen Spitzenspiel einen wichtigen Auswärtssieg einfahren. Für den LASK war es die zweite Saisonniederlage und gleichzeitig auch die zweite bittere Heimniederlage gegen einen direkten Konkurrenten um den Aufstieg.

 

Stimmen zum Spiel:

Walter Schachner (Trainer LASK Linz): "Zur Leistung des Schiedsrichters möchte ich heute nichts sagen. Es hat sowieso jeder gesehen wie weit Falk beim ersten Tor im Abseits stand. Das Spiel haben wir jedoch heute hauptsächlich aufgrund unserers sehr schlechten Defensivverhaltens verloren. So einen primitiven Trainer wie Nenad Bjelica habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt, seine Aussagen in meine Richtung waren unterste Schublade."

Hannes Aigner (zweifacher Torschütze): "Ich denke ein Unentschieden wäre heute gerecht gewesen, doch leider haben wir uns das letzte Tor selbst geschossen, weil wir nicht konsequent genug waren. Der Schiedsrichter hatte einen schlechten Tag. Ich verstehe nicht, warum man in so einer wichtigen Partie nicht einen erfahreneren Mann einsetzt."

Thomas Mandl (Torhüter LASK): "Ich konnte beim ersten Gegentreffer zweimal gut reagieren und den Ball abwehren, aber wenn ein Spieler aus so klarer Abseitsposition einschieben kann ist man fassungslos. Der Schiri war heute sehr überheblich und der schlechteste Mann am Platz. Beim dritten Tor haben wir leider zu naiv agiert."

 

Aufstellung LASK Linz: Mandl - Hart (46. Barry), Aufhauser (Kap.), Kobleder, K. Wimmer - Kogler, Winkler, Hamdemir, Freudenthaler (85. Kaufmann) - Aigner (82. Templ), Unverdorben
System: 4-4-2


Aufstellung RZ Pellets WAC/St. Andrä: Bobnik - Baldauf, Sollbauer, Jochum (Kap.), Berchtold - Kerhe, Messner, Putsche, Jacobo (Zakany 92.) - Falk, Stückler (82. Topcagic)
System: 4-4-2

von Andreas Karnitsch
Fotos: LUI