Auch das zweite Linzer Derby endet mit einem 1:1 (mit Fotos)

lask bigblauweiss bigDie Ausgangssituation versprach ein spannendes Spiel. Der LASK brauchte unbedingt die drei Punkte, um im Titelkampf weiter an der Spitze dran zu bleiben. Trainer Walter Schachner musste jedoch aufgrund zahlreicher Ausfälle eine stark veränderte Mannschaft ins Spiel schicken und so bekamen mit Attila Varga, Kevin Wimmer und Shawn Barry gleich drei Spieler der letztjährigen Juniors-Meistermannschaft die Chance, ihr Können von Beginn an unter Beweis zu stellen. Der FC Blau Weiß Linz konnte sich zuletzt durch eine Serie von fünf Spielen ohne Niederlage bis auf den fünften Tabellenplatz vorkämpfen und konnte voller Selbstvertrauen in die Partie gehen.

 

LASK geht mit der ersten Aktion in Führung

Der LASK startet gleich mit einem Auftakt nach Maß in die Partie. Nach nur wenigen Sekunden bringt Henrique einen Freistoß von der rechten Seite in den Strafraum und findet den völlig freistehenden Harald Unverdorben, dieser hat anschließend kein Problem, den Ball mit der Fußspitze an David Wimleitner vorbei ins Netz zu bugsieren. Die ersten paar Minuten gehören ganz klar den Schwarz-Weißen und so dauert es nur bis zur vierten Minute, bis Unverdorben die nächste große Chance vorfindet, Thorsten Knabel kann in dieser Situation aber in letzter Sekunde einen Gegentreffer verhindern, beim Nachschuss von Henrique ist David Wimleitner auf dem Posten. Die Schachner-Elf versteht es auch bei Standardsituation stets Gefahr zu erzeugen, so auch in Minute 16, als Shawn Barry aus fünf Meter mit dem Rücken zum Tor stehend an den Ball kommt, sein Fallrückzieher geht jedoch einen Meter über das Tor.

Henrique muss nach einer Schwalbe vom Platz

Der FC Blau Weiß kommt erst nach 23 Minuten das erste Mal gefährlich vor das Tor von Thomas Mandl, der Freistoß von Konstantin Wawra aus 18 Meter wird jedoch von Florian Hart geblockt. In Minute 29 steht das erste Mal Schiedsrichter Ouschan im Mittelpunkt, nach einer strittigen Situation im LASK Strafraum zwischen Kevin Wimmer und Manuel Hartl lässt er weiterspielen und handelt sich somit den Unmut der Blau-Weiß Akteure ein. Dies sollte sich jedoch nur wenige Minuten später ändern, als Ouschan dem bereits verwarnten Luiz Henrique nach einer angeblichen Schwalbe im Mittelfeld mit gelb-rot vom Platz schickt.

Blau-Weiß gleicht aus dem Nichts aus

Doch auch in Überzahl schaffen es die „Gäste“ zunächst nicht, sich eine hochkarätige Torchance herauszuspielen. Kurz vor dem Pausenpfiff fällt jedoch doch noch der Ausgleichstreffer. Nachdem Barry und Wimmer den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern können, ist Dominic Hassler zur Stelle und spitzelt den Ball an Mandl vorbei ins rechte Eck. Im Gegenzug hat Unverdorben die Chance, den LASK erneut in Führung zu bringen, er verfehlt den Stanglpass von Aigner jedoch um wenige Zentimeter.

Nikolov sieht die Ampelkarte

Auch die zweite Halbzeit beginnt mit einem Paukenschlag. Der bereits mit Gelb vorbelastete Svetozar Nikolov hält Hannes Aigner im Mittelfeld amTrikot und bekommt für dieses taktische Foul seine zweite gelbe Karte. Somit muss nach der Nummer zehn des LASK auch die Nummer zehn der Blau-Weißen vorzeitig unter die Dusche. Die Elf von Thomas Weißenböck zeigt sich von diesem Rückschlag jedoch keinesfalls geschockt und hat in der 60. Minute Pech, als ein abgefälschter Schuss von Arapovic das Tor nur knapp verfehlt. In Minute 67 kommt der LASK das erste Mal in der zweiten Halbzeit gefährlich vor das Tor von David Wimleitner. Harald Unverdorben kann sich über die linke Seite durchsetzen, sein Stanglpass wird jedoch in letzter Sekunde von Thorsten Knabel ins Torout befördert. Wenige Augenblicke später verfehlt ein Hartl Schuss nur knapp sein Ziel. Bei beiden Mannschaften ist in dieser Phase der Wille zum Sieg zu erkennen, hochkarätige Torchance sind jedoch Mangelware.

Zwei verlorene Punkte für den LASK

Nach 80 Minuten brandet bei den LASK-Fans großer Jubel auf, als Kevin Wimmer den Ball ins Blau-Weiße Tor befördert. Der Linienrichter hat aber zuvor eine Abseitsstellung gesehen und somit zählt der Treffer nicht. In Minute 88 kommt Daniel Kogler knapp außerhalb des Strafraums zum Abschluss, verfehlt dabei aber das Tor um einen guten Meter. In weiterer Folge sind beide Mannschaften nicht mehr in der Lage in der Offensive Akzente zu setzen und dadurch bleibt es wie schon in der ersten Begegnung dieser Saison bei einem 1:1. Der FC Blau Weiß Linz setzt somit seine Serie  fort und bleibt auch im sechsten Spiel in Folge ohne Niederlage. Beim LASK wird man sich eher über zwei verlorene Punkte ärgern, da vor allem in den ersten 30 Minuten genügend  Torchancen vorhanden waren, um die Partie vorzeitig zu entscheiden.

 

Stimmen zum Spiel:

Walter Schachner (Trainer LASK Linz): Bis zur 30 Minute war das heute die beste Leistung meiner Mannschaft seit langem. Leider hat der Schiedsrichter dann eine Fehlentscheidung getroffen und den besten Mann am Platz die rote Karte gezeigt. Ich mache dem Schiri keinen Vorwurf, aber über die Besetzung muss man sich schon Gedanken machen. In der zweiten Halbzeit hat uns dann bei zehn gegen zehn etwas die Spritzigkeit gefehlt, da wir sehr viel investieren mussten. Wir müssen bis zum Winter noch möglichst viele Punkte machen und dann werden wir sehen, ob wir nachbessern werden.

Hannes Aigner (LASK): Wir hätten heute frühzeitig das 2:0 machen müssen, dann hätten wir die drei Punkte sicher eingefahren. Der Schiedsrichter hat heute von der ersten bis zur letzten Minute das Spiel zerpfiffen. Er hatte einen rabenschwarzen Tag.

Thomas Weißenböck (Trainer FC Blau Weiß Linz): Der LASK war heute von Beginn an sehr aggressiv und in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft, deshalb kann ich mit dem Ergebnis sehr gut leben. In der zweiten Halbzeit konnten wir das Spiel offener gestalten und dem LASK Paroli bieten.

Hermann Schellmann (Präsident FC Blau Weiß Linz): Ich hatte zum Schluss den Eindruck, dass beide Mannschaften mit dem Unentschieden zufrieden waren. Ich hatte auch nach dem frühen Rückstand ein positives Gefühl und war immer optimistisch.

Konstantin Wawra (Kapitän FC Blau Weiß Linz): Der LASK hat heute sehr stark begonnen. Unser Glück war, dass sie das zweite Tor nicht gemacht haben. Dannach haben wir Moral gezeigt und uns zurück gekämpft und deshalb denke ich, dass wir uns diesen Punkt verdient haben.

David Wimleitner (Torhüter FC Blau Weiß Linz): Wir waren heute von Beginn an zu wenig aggressiv und haben den LASK spielen lassen. Nach dem Ausschluss waren wir leider nicht clever genug, um das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Für den Schiedsrichter war es heute sicherlich ein schwieriges Spiel, er hat aber auf beiden Seiten schlecht gepfiffen.

 

 

Aufstellung LASK Linz: Mandl (Kap.) - Hart, Barry, K. Wimmer, Schellander - Kogler, Varga (67. Kaufmann), Henrique, Freudenthaler - Aigner, Unverdorben (82. Templ)

System: 4-4-2

Aufstellung FC Blau Weiß Linz: Wimleitner - Bubenik, Knabel, Knoll, Rabl - Piesinger - Hartl (87. Miksits), Nikolov, Wawra (Kap.), Huspek (31. Arapovic) – Hassler (59. Poljanec)

System: 4-1-4-1

 

von Andreas Karnitsch

Fotos: Harald Dostal