Blau Weiß Linz zu Hause weiterhin eine Macht

blauweiss biglustenau sc austriaVierzehn Tage lang mussten die Fans, Spieler und Betreuer des FC Blau Weiß Linz aufgrund der Länderspielpause warten, bis sie in der „Heute für Morgen“ Erste Liga sich wieder auf die Jagd nach Tore und Punkte machen konnten. Mit dem SC Austria Lustenau empfing die in den letzten vier Spielen ungeschlagene Elf von Trainer Thomas Weissenböck immerhin den Tabellenvierten, welchen man auswärts in einer umkämpften Partie noch knapp unterlegen war. Dieses Mal wollten die Stahlstädter, nachdem man nun als Aufsteiger endgültig in der neuen Spielklasse angekommen zu sein scheint, den sogenannten Spieß umdrehen.

Lustenaus Spielmacher wieder der entscheidende Unterschied?

Die Linzer mussten in dieser Begegnung mit Stefan Hartl, aufgrund einer Gelbsperre, auf einen ihrer beiden gefährlichen Flügelflitzer verzichten. Für ihn rückte Boris Arapovic neu in die zu den letzten Spielen ansonsten unveränderte Startformation. Bei Austria Lustenau baute man wie gewohnt auf die Dienste von Sascha Boller, welcher im Angriff einerseits von Routinier Gerald Krajic und andererseits von Youngster Manuel Honeck unterstützt werden sollte.

Ein Abtasten zu Beginn

In den ersten Spielminuten versuchten beide Mannschaften erst einmal in diese Partie zu finden. Daher bekamen die Zuschauer auf der Linzer Gugl auch in den ersten 15 Minuten kaum Torchancen zu sehen. Schließlich waren es die Gastgeber, die in diesem Aufeinandertreffen zum ersten Mal wirklich für Gefahr sorgen konnten. Nach einem Pass von Stefan Rabl auf Dominik Hassler, lupfte dieser den Ball gefühlvoll in den Strafraum in Richtung Arapovic. Lustenaus Schlussmann Alexander Kofler erkannte die Situation jedoch früh und konnte durch sein schnelles Herauseilen aus dem Tor, diese gute Möglichkeit für Blau Weiß zunichte machen. Die nächste erwähnenswerte Chance fanden in der 21. Spielminute dann aber die Gäste aus Vorarlberg vor. Manuel Honeck war es, der das vermeintliche 1:0 aus Sicht der Lustenauer auf dem Fuss hatte. Blau Weiß Torwart David Wimleitner hatte bei einem Schuss aus größerer Distanz seine liebe Mühe diesen unter Kontrolle zu bringen, weshalb der Abpraller letztendlich für den Jungstürmer zum Einschuss bereit lag. Sein Versuch aus kurzer Distanz verfehlte jedoch sein Ziel.

Weitschuss bringt Blau Weiß in Führung

Kurze Zeit später machte es Philipp Huspek auf der Gegenseite besser. Zuerst zog der quirlige Flügelspieler in der 23. Spielminute mit dem Spielgerät von der linken Seite ins Zentrum, um von dort schließlich aus etwas über 20 Metern abzuziehen. Diesen Schuss konnte Gästekeeper Kofler nichts entgegensetzen und so musste er ihn, zum 1:0 für die Hausherrn passieren lassen. Lange durfte man sich im Lager von Blau Weiß aber nicht über die Führung freuen, denn nur kurze Zeit später schlug es auch zum ersten Mal in diesem Spiel im Tor der Linzer ein. Vorausgegangen war dem Ausgleich ein Dribbling vom Lustenauer Felix Roth, der aber zunächst noch von nicht weniger als drei Verteidigern in Gemeinschaftsarbeit vom Ball getrennt werden konnte. Der Abwehrversuch landete aber direkt beim Lustenauer Angreifer Honeck, welcher sich diese Chance nicht entgehen ließ und so zuerst Tormann Wimleitner in einer Eins-gegen-Eins-Situation bezwang, um danach über das 1:1 zu jubeln.

Perfekter Strafstoss

Nur kurze Zeit später stand Manuel Honeck abermals im Mittelpunkt des Geschehens. Der zurückgeeilte Stürmer attackierte seinen Gegenspieler Torsten Knabel an der Grenze des eigenen Sechszehners etwas ungeschickt mit dem gestreckten Bein voraus. Weshalb Schiedsrichter Gerd Eigler sich dazu entschloss, die Situation abzupfeifen und auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Mit Dominik Hassler übernahm der bislang erfolgreichste Torschütze der Königsblauen die Verantwortung vom Punkt aus. Lustenaus Torwart Kofler hatte die Ecke zwar erraten, da der Elfer aber derart scharf und präzise geschossen war, blieb ihm erneut nur das Nachsehen. Auch nach der abermaligen Führung für die Linzer zeigten beide Mannschaften ein erfrischendes Spiel nach vorne, wobei ein weiteres Tor bis zum Pausenpfiff aber nicht mehr fallen wollte.

Harte Gangart in Durchgang zwei

In der zweiten Halbzeit steigerte sich die Intensität in dieser ausgeglichenen Partie zunehmend. Die Gangart wurde immer ruppiger, was den einen oder anderen Freistoss aus guter Position zur Folge hatte. Je länger das Spiel dauerte desto mehr gelang es der Austria aus Lustenau, Druck auszuüben. Die Heimelf tat sich immer schwerer, sich von der Umklammerung der Gäste zu befreien. Dennoch gelang es dem Team von Thomas Weissenböck in dieser Phase des Spieles den einen oder anderen gefährlichen Konter zu setzen. So hatte in der 69. Minute der für Hassler eingewechselte David Poljanec, nach Zuspiel von Huspek, die gut Chance einen dieser schnellen Gegenstösse erfolgreich abzuschließen. Sein Schuss fiel aber viel zu harmlos aus und wurde so zur leichten Beute von Lustenaus Tormann Kofler.

Aluminium verhindert Ausgleich

Vor dem Spiel hatten die Linzer mit Austrias-Spielmacher Boller vor allem vor einem Mann im Dress der Vorarlberger großen Respekt. In der 71. Minute wäre dieser seinen Ruf, als einer der stärksten Spieler, die diese Liga zu bieten hat, beinahe gerecht geworden. Der Spielgestalter der Gäste scheiterte mit seinem Schuss knapp außerhalb des Strafraumes aber an der Latte. Dies war aber eine der wenigen wirklich guten Möglichkeiten, welche die Lustenauer gegen die wie schon in den letzten Runden äußerst geschickt agierende Defensive von Blau Weiß vorfanden. In der 86. Minute sollte der Ball aber dann doch noch einmal im Tor zappeln, jedoch nicht im Linzer. Die Stahlstädter waren es, die beinahe das 3:1 durch David Poljanec erzielt hätten. Dieser fälschte einen Miksits-Schuss unhaltbar ab, wobei er allerdings im Abseits stand. So verweigerte das Schiedsrichtergespann dem Treffer letztlich zurecht die Anerkennung. Am Sieg und der damit geglückten Revanche von Blau Weiß Linz sollte dieses nicht gegebene Tor jedoch nichts mehr ändern. Am Ende feierte das bis dato stärkste Heimteam der Liga den nächsten knappen Erfolg vor heimischen Publikum.

Stimmen zum Spiel:

Gerald Perzy (Teammanager des FC Blau Weiß Linz):
„Wir können mit der heute gezeigten Leistung wieder sehr zufrieden sein. Vor allem in der ersten Hälfte haben wir uns sehr stark präsentiert. Im zweiten Durchgang haben die Lustenauer gezeigt, dass sie über ein sehr gute Mannschaft verfügen. Dennoch ist es uns gelungen, den Sieg doch relativ sicher über die Zeit zu bringen. Vielleicht hätten wir die Partie sogar noch höher für uns entscheiden können, wenn wir den einen oder anderen Konter besser zu Ende gespielt hätten. Das wir unsere Stellung in der Liga als stärkstes Heimteam mit diesem Erfolg zusätzlich untermauern konnten, ist natürlich eine tolle Sache.“

Aufstellung: Wimleitner – Bubenik, Knabel, Koll, Rabl – Piesinger, Wawra – Arapovic (80. Miksits), Nikolov (75. Höltschl), Huspek – Hassler (65. Poljanec)

Besten Spieler: Wimleitner, Huspek

von Michael Obrecht