Desolater Start kostet Blau-Weiß Punkte gegen Austria Lustenau

altaltAuch nach dem 7. Spieltag der "HfM Ersten Liga" steht der FC Blau-Weiß Linz noch immer ohne Sieg da. Im Match am Freitagabend gegen Tabelleführer den SC Austria Lustenau präsentierten sich die Stahlstädter in den ersten fünfzehn Minuten desolat und lagen bereits 0:3 zurück, ehe Coach Weissenböck reagierte und mit einem Doppeltausch frischen Wind in die Partie brachte. Trotzdem waren die Mannen aus dem Ländle den Blau-Weißen an diesem Tag um eine Nummer zu groß und so musste man sich völlig verdient mit 2:4 geschlagen geben und wartet somit weiterhin auf den ersten vollen Erfolg in dieser Spielzeit.

Blau-Weiß Defensivtaktik geht schon bald schief

 Ab dem Anpfiff von Schiedsrichter Bernd Eigler spielt sich die Partie hauptsächlich in der Spielhälfte der Blau-Weißen aus Linz ab. Eine gut organisierte Mannschaft von Helgi Kolvidsson aus dem Ländle macht schon in den ersten Minuten dieses Spiels klar, wer derzeit der Tabellenführer der Heute für Morgen Ersten Liga ist. Die Weissenböck-Elf hingegen lässt sich in diesen Anfangsminuten zu sehr in die eigenen Reihen drängen und ist dort desolat: Bereits in Minute 6 überhebt Boller einfach die gesamte Blau-Weiß-Abwehr und Jan Zwischenbrugger steht vollkommen allein vor Torhüter Wimleitner. Diesem lässt er keine Chance, zieht ab und versenkt dem Ball im langen Eck zum 0:1. Doch auch nach diesem Führungstreffer ist der FC Blau-Weiß Linz nicht anwesend: So ist es nicht verwunderlich, dass nach einem Boller-Freistoß Jürgen Kampel am höchsten steigt und den Ball per tollem Kopfball zum 0:2 einnickt (12.). 

Dritte Auflage von Boller, drittes Tor von Lustenau: BW-Fehlstart ist perfekt

In der 16. Minute kommt es dann ganz dick für die Blau-Weißen: Innenverteidiger Maier will Boller überspielen und verliert den Ball. Der überragende Boller bringt den Ball auf Höhe des Elfmeterpunktes, dort steht De Lima Silva völlig alleingelassen und trifft ins leere Tor zum 3:0. Wie aus dem Nichts dann die erste (Halb-)Chance der Elf von Coach Weissenböck: Zuerst trifft Matthias Lindner Patocka, dann kommt der Ball zu Srdan Pavlov, doch auch dieser bringt den Ball nicht im Gehäuse von Lustenau-Schlussmann Kofler unter und den letzten Schuss der "Ping-Pong"-Chance schießt Torsten Knabel ins Toraus. In der 24. Minute hat Blau-Weiß Übungsleiter Thomas Weissenböck genug gesehen und tauscht doppelt: Für die schwachen Lindner und Maier kommen Huspek und Höltschl neu ins Spiel. Dieser Wechsel sollte den Heimischen in der Folge frischen Wind verschaffen. Vor allem Philipp Huspek agiert stark und sorgt für Unruhe im bisher müden BW-Angriffsspiel.

Huspek-Tor bringt Blau-Weiß erstmals ins Spiel

Eine schöne Einzelaktion von Philipp Huspek bringt dann den 1:3-Treffer für den FC Blau-Weiß Linz, als Lustenau wegen einer Patocka-Verletzung nur zu zehnt spielt: Der sonst stark spielende Boller verliert einen hoch aufspringenden Ball an der eigenen Strafraumgrenze und Huspek tankt sich durch, zieht halbrechts ab und trifft bombensicher (28.). In der Folge verflacht die Partie etwas, ehe Blau-Weiß kurz vor dem Pausenpfiff zwei Riesengelegenheiten auf den 3:2-Anschlusstreffer vergibt: In der 43. Minute ist es Daniel Guselbauer, der nach Pavlov-Zuspiel alleine vorm Lustenau-Tor steht und knapp vergibt. Nur wenige Sekunden später lässt sein Bruder Michael Guselbauer mit einem satten Gewaltschuss aus 35 Metern nochmals aufhorchen, doch dieser abgefälschte Ball verfehlt ebenfalls sein Ziel. Nach dem Seitenwechsel ist die Partie eher ausgeglichen ohne Chancen auf beiden Seiten. Als aber ein Lustenau-Eckball hoch in den Linzer Strafraum gespielt wird, passt Hartl nicht auf und so kann sein Gegenspieler Christoph Stückler völlig alleinstehend zum 1:4 einköpfeln.

Schöner 2:4-Treffer von Hartl schlussendlich nur Ergebniskosmetik

Nach diesem erneuten Verlusttreffer freuen sich aber doch die Stahlstädter wieder: Nach Huspek-Hereingabe nimmt Manuel Hartl den Ball volley an und versenkt ihn wunderschön zum 2:4 im Kasten (58.). Dann ist im Linzer Stadion nicht mehr viel los. Austria Lustenau will, Blau-Weiß kann nichts mehr zusetzen, um dieser Partie noch Höhepunkte zu verleihen. Ein Huspek-Eckball zu Torsten Knabel bringt noch einmal einen gefährlichen Kopfball, doch Kofler kann klären (82.). Diese Chance war dann auch die letzte und so bleibt der FC Blau-Weiß Linz weiterhin ohne Sieg und nur bei vier Punkten aus sieben Spielen, während der SC Austria Lustenau unter Trainer Helgi Kolvidsson seinen Erfolgslauf fortsetzen kann und weiterhin vom Platz der Sonne in der Tabelle lacht. 

Stimmen zum Spiel:

Thomas Weissenböck (Trainer FC Blau-Weiß Linz):

"Das, was wir da heute in den ersten 15 Minuten gesehen haben, war ein kollektives Blackouz, so etwas habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht gesehen. Das war ja nicht einmal Schülerliga-tauglich. Wenn man solche Leistungen in der Bezirksliga abliefert, verliert man auch. Dann haben wir uns gefangen, aber was will man, wenn man nach 15 Minuten gegen den überlegenen Tabellenführer bereits 0:3 zurückliegt. Jetzt gilt es, weiterzuarbeiten und sich zu fangen, damit wir schnell den ersten Saisonsieg einfahren können."

Helgi Kolvidsson (Trainer SC Austria Lustenau):

"Wir haben sehr gut begonnen, die Heimmannschaft hat sich nur aufs Abwehren konzentriert und hat da Fehler gemacht. Was mir nicht gefällt, ist, dass wir uns nach dem 3:0 viel zu sehr ausgeruht haben. Da brauchen wir die Abgeklärtheit, diese Partie ohne Gegentreffer zu Ende zu spielen. Im Aufstiegskampf können  nur wir selbst uns stoppen, es gilt kontinuierlich weiterzuarbeiten und auch nächste Woche im Derby zu punkten, die Verfolger interessieren mich nicht."

Philipp Huspek (Torschütze FC Blau-Weiß Linz):

"Diese Leistung in der Anfangsphase kann ich mir selbst nicht erklären. Wir haben uns gut vorbereitet und dann soetwas. Natürlich war ich verwundert, dass ich nicht in der Startformation war, aber es geht hier nicht um mich, sondern um die Mannschaft. Wichtig ist, dass wir jetzt möglichst bald den ersten Sieg einfahren können."

 

 FC Blau-Weiß Linz - SC Austria Lustenau 2:4 (1:3)

Stadion der Stadt Linz; 1.600; SR Eigler. Torfolge: Huspek (28.), Hartl (59.); Zwischenbrugger (6.), Kampel (13.), De Lima Silva (16.), Stückler (54.)

Aufstellungen:

FC Blau-Weiß Linz (4-1-4-1): Wimleitner; Bubenik, Maier (24. Höltschl), Knabel, M. Guselbauer; Koll; D. Guselbauer, Wawra (71. Nikolov), Lindner (24. Huspek), Hartl; Pavlov. 

Die besten: Huspek


SC Austria Lustenau (4-2-3-1): Kofler; Soares, Patocka, Stückler, Salomon; Dürr, Kampel; Boller (88. Miesenböck), Zwischenbrugger, Roth (82. Krajic); De Lima Silva.

 Die besten: Boller, Kampel, Stückler

 

Lino Heiduck