Trotz verpasster Cup-Sensation durchwegs Zufriedenheit beim SAK

saksalzburg red-bullIn der 2. Hauptrunde des ÖFB-Samsung-Cups empfing der SAK Celovec/Klagenfurt mit dem FC Red Bull Salzburg die momentan vielleicht beste Vereinsmannschaft Österreichs. Die Favoritenrolle war in dieser Begegnung folglich mehr als klar vergeben. Dennoch hofften die Gastgeber, gestärkt durch das gewonnene Selbstvertrauen vom Derby-Sieg am vergangenen Wochenende gegen die SG Austria Klagenfurt, der langen Liste an Cup-Sensationen ein weiteres Kapitel hinzufügen zu können. Bereits früh im Spiel erlitt jedoch diese Hoffnung durch das Tor vom Salzburger Rasmuss Lindgren (15.) einen herben Dämpfer. In der zweiten Hälfte machte der Bundesligist dann in Person von Dusan Svento (60.) und Roman Wallner (68., 72.) bezüglich des Einzuges in die nächste Runde alles klar.

Favorit geht früh in Führung

Die Anfangsminuten in diesem Spiel „David gegen Goliath“ gehörten klar den Salzburgern. Der Bundesligakrösus bestimmte das Geschehen und konnte sich so gleich zu Beginn die eine oder andere gute Möglichkeit herausspielen. Die beste vergab Red Bull-Angreifer Roman Wallner per Kopf. In der 14. Minute war es dann aber soweit und der aktuelle Tabellenführer der tipp3-Bundesliga ging in Führung. Nach einem Freistoss von Jakob Jantscher stieg Rasmuss Lindgren im Strafraum am höchsten und stellte so per Kopf auf 0:1. Das zeitige Gegentor zerstörte beim „Underdog“ aus Kärnten alle Hoffnungen, zumindest lange ein torloses Remis halten zu können.

Außenseiter legt Ehrfurcht ab

Nach dem Treffer der Salzburger war vorerst die Luft etwas heraußen. Der Favorit hatte früh seine Pflicht erfüllt und beschränkt sich nun darauf das Geschehen zu verwalten. In der 26. Minute ließ dann Alex, wiederum nach einer Jantscher-Flanke, freistehend per Kopf die Möglichkeit aus bereits Mitte der ersten Hälfte für so etwas wie eine Vorentscheidung zu Gunsten von Red Bull zu sorgen. Nach rund einer halben Stunde kam dann auch der SAK besser in diese Begegnung hinein und konnte sich so die eine oder andere Chance erspielen. In der 35. Spielminute versuchte Thomas Riedl per Weitschuss sein Glück, ohne damit jedoch Erfolg zu haben. Gegen Ende des ersten Durchganges präsentierte sich die Elf von Trainer Alois Jagodic zunehmend als ebenbürtiger Gegner für die Millionentruppe aus der Mozartstadt. Für einen Treffer sollte es, zumindest in der ersten Hälfte, aber nicht reichen, weshalb es mit einer knappen Führung für die haushoch favorisierten Gäste in die Kabinen ging.

Wechselspieler mit der Vorentscheidung?

Halbzeit Nummer zwei begannen beide Mannschaften zunächst unverändert. In der 50. Minute bekamen die zahlreich erschienen Zuschauer im SAK-Stadion dann die erste wirklich gute Möglichkeit in den zweiten 45 Minuten zu sehen. Ein Kopfballtor von Roman Wallner wurde aber von Schiedsrichter Alexander Harkam aufgrund eines vermeintlichen Stürmerfouls nicht gegeben. Nur wenige Minuten später fand der Salzburger Angreifer nach Flanke von Alex die nächste große Chance vor. Wallner brachte es aber zustande, seinen Abschluss aus rund 5 Metern nicht im Tor unterzubringen. Salzburg-Coach Ricardo Moniz reagierte früh in der zweiten Hälfte und brachte so für Simon Cziommer und Alex, Dusan Svento und Leonardo neu ins Spiel. Diese Wechsel sollten sich sehr schnell für den Bundesligisten bezahlt machen. Denn nach 60 absolvierten Minuten war es der erst kurz davor eingewechselte Svento, der eine Wallner-Flanke volley aus rund 10 Metern zum 0:2 versenken konnte.

Wallner-Doppelschlag

Der SAK präsentierte sich in dieser Begegnung durchaus beachtlich und konnte so auch phasenweise gut mithalten. Mit dem zweiten erhaltenen Gegentreffer schien aber beim Regionalligisten die Moral und somit auch die Gegenwehr gebrochen zu sein. Bestraft wurde dies umgehend in Person von Roman Wallner. Ließ sich der Stürmer der Salzburger bis rund 20 Minuten vor Schluss noch die eine oder andere gute Möglichkeit entgehen, so zeigte er dann aber mit einem Doppelschlag innerhalb von vier Minuten sein ganzes Können. Zunächst schloss Wallner ein Solo, welches er ca. 30 Meter vor dem gegnerischen Tor begann, erfolgreich ab, ehe er per Abpraller auf 0:4 erhöhte. Bis zum Schlusspfiff plätschert die Partie dann nur noch dahin, da Red Bull nicht mehr wollte und die Heimelf nicht mehr konnte.

Den Unterschied von zwei Spielklassen konnte man an diesem Tag vor allem an der Effektivität vor dem Tor erkennen. Die Klagenfurter hatten vor allem gegen Ende der ersten Spielhälfte durchaus ihre Möglichkeiten zurück ins Spiel zu kommen. Im Gegensatz zu den „roten Bullen“ konnte man jedoch nicht die gewünschte und auch erforderliche Kaltschnäuzigkeit an den Tag legen.

Stimmen zum Spiel:

Igor Ogris (Sportlicher Leiter des SAK Celovec/Klagenfurt):
„Salzburg hatte zu Beginn nur wenig gute Chancen und ist letztendlich aus einer Standard-Situation heraus in Führung gegangen. Nach dem frühen Gegentor haben wir zunehmend das Kommando auf dem Platz übernommen und vor allem gegen Ende der ersten Hälfte den meines Erachtens nach besseren Fussball geboten. Leider Gottes hat am Ende einfach ein bisschen etwas gefehlt, um diese Überlegenheit auch in Zählbares ummünzen zu können. Nach dem 0:2 war dann die Luft bei meiner Mannschaft heraußen, was Red Bull mit dem dritten und vierten Tor sofort bitter bestrafte. Deshalb ist für meinen Geschmack der Sieg auch am Ende etwas zu hoch ausgefallen. Trotz der Niederlage kann man heute aber mit der Leistung der Spieler und vor allem mit der tollen Kulisse absolut zufrieden sein.“

Die Besten: Mpaka, Lausegger

Niko Kovac (Co-Trainer des FC Red Bull Salzburg):
"Unser Ziel weiterzukommen haben wir erreicht, jedoch die Art und Weise wie uns das gelungen ist, ist natürlich nicht zufriedenstellend. Die Leistung unserer Spieler in der ersten Hälfte war einfach in allen Bereichen unzureichend. Wir waren trotz des raschen Führungstores in dieser Phase des Spieles nicht der Herr im Haus. Der SAK hat gut mitgespielt und uns das Leben schwer gemacht. Im zweiten Durchgang haben wir uns einerseits sicherlich gesteigert, andererseits haben unserem Gegner dann auch zunehmend die Kräfte verlassen. Über die gesamten 90 Minuten betrachtet geht der Sieg am Ende in Ordnung."

von Michael Obrecht