Paukenschlag! Austria Klagenfurt stellt Spielbetrieb ein

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Der Spielbetrieb des insolventen Fußballklubs SK Austria Klagenfurt ist am Montagabend vorübergehen eingestellt worden. Die Schließung kann noch einmal rückgängig gemacht werden. Allerdings müssten laut Medienberichten bis Samstag 100.000 Euro beim Masseverwalter einlangen. Außerdem müsste die Sportpark Klagenfurt Gmbh ihre Forderungen um 150.000 Euro auf etwa 80.000 Euro reduzieren. Passiert das nicht, droht dem Regionalligisten das Ende. "WIr brauchen den Nachlass der Stadt. Sonst schaut es nicht mehr gut aus", sagt Pressesprecher Christian Rosenzopf.

Für die SG Austria Klagenfurt wird es immer enger. Der Spielbetrieb wurde am Montag „vorübergehend“ eingestellt - was immer das auch konkret für die Zukunft heißen soll. Selbst ob der Schicksalstag, Dienstag der 4.10.2011, eine endgültige Klärung bringen wird, ist nicht mehr sicher. An diesem Tag findet die nächste Gläubigersitzung statt, die wohl angesichts der aktuellen Entwicklung kaum mit konkreten Ergebnissen aufwarten wird.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die Zukunft des Kärntner Sports saßen die beiden wichtigsten Player, Austria-Präsident Matthias Dollinger sen. und der Bürgermeister der Stadt Klagenfurt, Christian Scheider, nur drei Meter voneinander entfernt.

Pokerpartie am Wörthersee

In den Bemühungen eine Rettung der Austria Klagenfurt in letzter Sekunde bewerkstelligen zu wollen, kam man sich sehr nahe. Zumindest in Worten. Bürgermeister Scheider betonte, dass man den Traditionsklub nicht den Todesstoß geben will. Geldmittel kann es aber keine mehr geben. Präsident Dollinger sen. erklärte, dass man unter Aufbietung privat eingebrachter Mittel 700.000 Euro zusammengekratzt hat, um die geordnete Insolvenz durchbringen zu können. Anschließend sollen ja dann für die Austria durch den Einstieg einer Investorengruppe goldene Zeiten anbrechen. Die Stadt Klagenfurt scheint auch bereit, Forderungen im Zuge der geordneten Insolvenz zu stunden. Laut Präsident Dollinger tauchen aber laufend neue Finanzlöcher auf, die bislang immer wieder gestopft werden konnten. Er appellierte an die Stadt und im speziellen an Bürgermeister Scheider, den er als Mann mit Handschlagqualität schätzt, die Versprechungen einzuhalten und ein Überleben der Austria zu ermöglichen.

Scheider und Dollinger sen. verwiesen auf weitere Verhandlungen, die auch mit der Sportpark G.m.b.H. geführt werden sollen. Das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen zu sein, allerdings muss es bis zum Wochenende eine Lösung geben. Die Austria muss nach Kapfenberg. Die Spieler und Betreuer der Austria haben ja bereits auf die Oktobergehälter verzichtet. Trotzdem stellt sich aktuell die Frage, ob sie ihren kostenlosen Spieleinsatz in Kapfenberg leisten dürfen.

von Josef Krainer & Martin Mandl