Ausreden sind fehl am Platz

altWeiterspielen, nicht weiterspielen, Konkurs, kein Konkurs, Schulden, Schuldentilgung: Bei der SG Austria Klagenfurt geht es drunter und drüber. Ob die Seifenoper weitergeht, bleibt abzuwarten. Bis vor einer Woche hatte man aber wenigstens Argumente sportlicher Natur. Die jüngste 1:4-Niederlage bei den KSV 1919 Amateuren macht allerdings den Eindruck, als ob die Achterbahnfahrt an den Spielern nicht mehr spurlos vorüber geht. Man leckt noch immer die Wunden.

"Natürlich beschäftigt man sich damit", sagt Stürmer Christian Sablatnig, der mit der Situation inzwischen leben gelernt hat. "Es ist ja schon das dritte Mal im Herbst, wo man nicht weiß, ob es überhaupt weitergeht." Als Ausrede dürften die Diskussionen über die Zukunft aber nicht hergenommen werden. "Das ist zu billig. Wir haben durch individuelle Fehler verloren und nicht, weil kein Geld auf dem Konto ist." Das 1:4 habe man sich ganz allein selbst zuzuschreiben.

Finanzielle Nöte dürfen keine Ausrede sein

In das gleiche Rohr bläst auch Alexander Percher. "Wir haben 1:0 geführt und hätte nachlegen müssen. Als Sportler muss man solche Dinge ausblenden können und das tun wir auch", erzählt der Verteidiger. "Wir haben uns die Tore selbst geschossen. Das war Unvermögen und sonst nichts."

"Für mich sind die Turbulenzen Ausreden für schlechte Leistungen. Wenn man sich so präsentiert, wie wir uns in der zweiten Halbzeit in Kapfenberg präsentiert haben, ist das unfassbar. Ich kenne keinen Spieler, der auf dem Platz an Gagen oder Prämien denkt", poltert Kapitän Matthias Dollinger. "Der Verein kämpft ums Überleben. Das heißt, dass wir Spieler jetzt erst recht alles geben müssen." Das müsse jeder Spieler kapieren.

"Das Umfeld ist bundesligareif"

Einig ist sich das Trio auch in einer anderen Sache. Alle drei schwärmen vom Umfeld und der tollen Infrastruktur in Klagenfurt. "Das Umfeld ist bundesligareif", so Dollinger. An einen Vereinswechsel denke keiner. Und wenn es am 25. Oktober vorbei ist? "Wenn ein Spieler daran denkt, den Verein zu wechseln, dann soll er jetzt gehen", so des Routiniers klare Worte. Auch Percher und Sablatnig verschwenden keinen Gedanken an so etwas. "Wie viele Spieler in Österreich haben das Privileg, in einem 30.000-Zuschauer-Stadion spielen zu dürfen.?"

Foto-Slide: KUESS

von Martin Mandl