Corona-Krise (5): Gurten-Obmann Rosenberger hofft auf eine Fortsetzung der Liga im Sommer!

Derzeit steht der Fußball in Österreich aufgrund der Corona-Virus-Krise komplett still. Nicht nur die Profi-Ligen haben ihre Meisterschaften auf Eis gelegt, auch im Amateur-Bereich ist der Ligabetrieb bis auf Weiteres ausgesetzt. Selbstverständlich ist davon auch die Regionalliga Mitte betroffen. Ligaportal sprach mit Josef Rosenberger, Obmann bei der Union Raiffeisen Gurten über die derzeitige Lage, die finanziellen und sportlichen Konsequenzen der Krise sowie über sinnvolle und notwendige Maßnahmen für den Club.

In Gurten lebt die Hoffnung auf eine Fortführung der Meisterschaft im Sommer

Im Herbst redete die Union Gurten ein gewichtiges Wort im Kampf um die Tabellenspitze mit. Letztendlich überzeugten die Madritsch-Männer auf voller Linie und überwinterten für viele etwas überraschend auf dem zweiten Tabellenplatz. Auch nach der Winterpause kamen die Innviertler gut aus den Startlöchern und trotzten Vizemeister Gleisdorf beim Früjahrsauftakt beim 1:1-Remis einen Punkt ab. Seitdem hält die Corona-Krise den österreichischen Amateur-Fußball fest im Griff und die Union davon ab, auch im Frühjahr ihren Erfolgslauf weiter fortzusetzen. Der vorübergehende Meisterschaftsabbruch und anderweitige Beschlüsse der Regierung stoßen auch in Gurten auf Verständnis: ''Auch wenn es zu Beginn etwas überraschend war, ist es ganz bestimmt gerechtfertigt. Man sieht jetzt, dass es dringend notwendig war. Österreich ist nach vorne geprescht und andere Ländern haben mittlerweile nachgezogen'', meint Gurten-Obmann Rosenberger. Bei den Innviertlern lebt noch die Hoffnung, dass die Meisterschaft zu Ende gespielt werden kann: ''Da die EM auf's nächste Jahr verschoben wird, wäre im Sommer für die Profi- und Amateur-Ligen noch Zeit, die Saison zu Ende zu spielen. Es ist natürlich eine schwierige Situation, aber wir versuchen bestmöglichst damit umzugehen'', so Rosenberger.

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Sportlich war die Union Gurten im Herbst oben auf, droht jetzt das Ende einer Spitzen-Saison?

Gurten-Obmann Rosenberger: ''Wir hoffen, dass unsere Sponsoren loyal bleiben''

In finanzieller Hinsicht gibt es auch bei der Union noch Redebedarf, zwar habe man in den letzten Jahren gut gewirtschaftet, dennoch würden große Herausforderungen auf den Verein zukommen: ''Wir hoffen natürlich, dass unsere Sponsoren loyal bleiben und weiter zu uns stehen. Momentan liegen die Gespräche jedoch auf Eis. Die Betriebe haben gerade selber damit zu tun, ob sie Kurzarbeit anmelden, weitermachen können oder zusperren müssen'', bringt der Gurtener die wirtschaftlichen Schwierigkeiten auf den Punkt. Für den Fall, dass die Saison doch zu Ende gespielt werden kann, haben auch die Madritsch-Schützlinge ein Heim-Training zu absolvieren: ''Die Spieler haben Hausaufgaben vom Trainer bekommen, die es so gut wie möglich umzusetzen gilt. Es ist natürlich nicht so leicht, man kann ja nicht einfach in die Kraftkammer gehen''. Auch hinsichtlich der Aufwandsentschädigungen für die Spieler ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, Gespräche sollen jedoch in den nächsten Wochen folgen: ''Bisher bleibt alles erst einmal unverändert. Seit heute wissen wir, dass auf jeden Fall bis Ostermontag pausiert wird. Wir werden uns in den nächsten Tagen mit dem Funktionärsrat sowie dem Mannschaftsrat besprechen. Wir müssen abwarten, wie lange es dauert''. Der Obmann appelliert außerdem an die Politik, den Amateur-Vereinen unter die Arme zu greifen: ''Es wäre gut, wenn die Politik den Vereinen so wie den Firmen hilft. Ich würde mir wünschen, dass man Vereinen Unterstützung leistet, die mit dem Rücken zur Wand stehen. Der Amateur-Fußball spielt eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben. Er sorgt für sinnvolle Aktivitäten und eine Ausbildung für Kinder'', so Rosenberger.

Bericht: Pascal Stegemann

Foto: Richard Purgstaller