SV Spittal: Der Aufsteiger um die ''jungen Wilden'' will zum 100-jährigen Jubiläum in der RLM bestehen!

Der SV NESSL Spittal/Drau beendete die Saison 19/20 in der Kärntner Liga nur auf dem zehnten Rang. Doch da sich der ASCO ATSV Wolfsberg aus der Regionalliga Mitte zurückzog und kein besser platziertes Team Interesse an der Drittklassigkeit hatte, feiert der SVS 20/21 nach elf Jahren Abstinenz sein RLM-Comeback! Als Aufsteiger steht der SVS vor der schwierigen Aufgabe mit der Corona-Krise umzugehen und wirtschaftliche und sportliche Problemstellungen erfolgreich zu lösen. Ligaportal sprach mit Wolfgang Oswald, sportlicher Leiter beim SVS über die kommende und die vergangene Spielzeit sowie über Kaderplanung und Zielsetzungen.

Comeback nach elf Jahren - sieben Neuzugänge stehen bis dato fest - Kaderplanung noch nicht abgeschlossen

Über zehn Jahre ist es her als der SV Spittal/Drau sein letztes Regionalliga-Spiel absolvierte - am 12. Juni 2009 verlor man mit 0:5 gegen den FC Wels und stieg als Tabellenletzter ab. 12 Saisonen später sind die Kärntner zurück und gekommen, um zu bleiben, wie in einem Facebook-Posting der Club vor Kurzem verlauten ließ: ''Jetzt geht es daran, den Kader rund um unsere „Jungen Wilden“ so zu verstärken, dass wir in der Regionalliga auch eine realistische Chance haben zu bestehen.'' Die Entscheidung, in der Regionalliga antreten zu wollen, fällte der Verein auch zusammen mit den Spielern: ''Wir haben uns zuerst einmal mit unseren eigenen, jungen Spielern zusammengesetzt und gefragt, ob sie sich das zutrauen. Wir wollen uns der sportlichen Herausforderung stellen und uns noch punktuell verstärken.'' Die Club-Verantwortlichen ließen den Worten Taten folgen und krempelten den Kader ordentlich um: Neu an der Drau sind Tormann Paul Mayerhofer (zuletzt Grödig) und Naid Dautovic (zuletzt AKA Sturm Graz). Darüber hinaus wechseln Adnan Hajdarevic (Feldbach) und Erwin Tiganj (Wacker Innsbruck II) zum SVS. Mit Daniel Mair und Marc Ortner wechseln gleich zwei Spieler vom ATSV Wolfsberg zum Aufsteiger. Die Liste der Neuzugänge komplettiert Amir Hadzic, der aus Kroatien zum SVS wechselt. Doch damit ist die Kaderplanung der Spittaler keineswegs abgeschlossen. Wie SVS-Sportchef Oswald bestätigt sollen bis 15. Juli noch drei bis fünf Spieler als Neuzugänge an Land gezogen werden: ''Wir werden einen Mix aus vermutlich zwei erfahrenen und drei jungen Spielern holen'', so Oswald. ''Unser klares Ziel ist es, diese Liga zu halten und uns in Zukunft weiter nach oben zu orientieren. Darüber hinaus sind wir der Überzeugung, dass wir das Potenzial haben uns weiter nach oben zu entwickeln. Das bedeutet am Ende eine unschätzbar wertvolle Perspektive für die jungen Spieler unseres Vereins und eine sportliche Bühne, die den gesamten Bezirk stärken kann'', fasst der Club die Zielsetzung zusammen.

Spittal TR Schönherr Foto Hermann Sobe

Foto: SVS-Coach Rudi Schönherr soll die ''jungen Wilden'' zum Klassenerhalt coachen.

SVS-Sportchef Oswald: ''Spieler haben mit der RLM passende Bühne, um sich in die Auslage zu stellen''

Zum 100-jährigen Bestehen soll der Klassenerhalt und ein weiteres Jahr in der RLM her. Mit Daniel Trupp, Rafael Graf und Florian Heindl (alle Seeboden), Ralph Scheer (Dellach/Gail), Raphael Glanznig (Allerheiligen), Daniel Urbas und Florian Müller (beide Lurnfeld) verlieren die Kärntner sieben Spieler, die in den letzten Jahren größtenteils zu den Mannschaftsstützen zählten. Ob der SVS den 17-Tore-Mann Urbas beispielsweise adequat ersetzen kann, bleibt vorerst abzuwarten, über die Stärke der Liga ist man sich indes durchaus bewusst: ''Für uns ist es eine große Herausforderung. Wir wissen um die Stärke der Regionalliga. Wir haben großen Respekt, aber keine Angst'', gibt der SVS-Sportchef die Marschroute vor. Neben dem sportlichen Ziel des Klassenerhalts sollen die jungen Spieler weitere Entwicklungsschritte gehen, wie auch Oswald betont: ''Spittal war immer bekannt dafür, Spieler für die österreichische oder deutsche Bundesliga zu entwickeln. In der dritten Liga haben sie die passende Bühne, um sich in die Auslage zu stellen und vielleicht eine Chance im Profifußball zu bekommen'', stellt Oswald die SVS-Philosophie klar. Das erste Testmatch konnten die Schönherr-Schützlinge jedenfalls gegen Unterligist Lienz mit 2:1 für sich entscheiden. Zum Liga-Auftakt empfangen die Spittaler die UVB Vöcklamarkt, eine gierige und spielstarke Truppe, die aber ihrerseits derzeit einen coronabedingten Umbruch vollzieht.

Bericht: Pascal Stegemann

Foto: Hermann Sobe