Heißes Aufsteigerduell endet mit Lafnitz-Kantersieg und zwei Ausschlüssen

lafnitz svsteyr-bigDer SV Licht&Loidl Lafnitz setzt seine Erfolgsserie in der Regionalliga Mitte fort. Im Aufsteigerduell gegen den SK Vorwärts Steyr schießen die Hausherren den Gegner trotz offenem Schlagabtausch über eine Stunde lang mit einem 5:0-Kantersieg aus dem Stadion. Bereits in den ersten 45 Minuten zückt Schiedsrichter Weichsler gleich zwei Rote Karten. Die Lafnitzer überholen nach dem dritten Saisonsieg den SK Vorwärts, sind neuer Tabellenvierter. 

Offener Schlagabtausch

In den ersten 45 Minuten entwickelt sich ein ausgeglichenes Spiel. Die 1140 Zuschauer sehen über weite Strecken einen offenen Schlagabtausch mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Bereits nach wenigen Minuten erarbeiten sich beide Teams ihre erste Halbchance. Ehe kurz darauf die Hausherren, die auf Torjäger Michael Kölbl verzichten müssen (Bänderriss im Abschlusstraining), mit ihrem Torfestival beginnen. Martin Inschlag köpft eine Gschiel-Flanke zur frühen Führung ein (8.). Inschlag ist es vier Minuten später auch, der die nächste Topchance vorfindet. Er verfehlt das Gehäuse von Robert Dorfmayr, der bei den Oberösterreichern den beruflich verhinderten Reinhard Großalber vertritt, nur knapp.

Zweimal Rot 

Nach etwas mehr als einer Viertelstunde folgt die gefährlichste Phase der Kensy-Elf. Zunächst scheitert Peham mit seinem Versuch an der Latte (19.), danach pariert SVL-Keeper Jeitler einen Bytyci-Freistoß. In der Folge wird die Partie etwas ruhiger, ehe vor der Halbzeit nochmals Hektik hineinkommt. Schiedsrichter Arno Weichlser schließt innerhalb weniger Sekunden Steyrs Peter Orosz und Lafnitz-Akteur Dominik Sobl auf Grund einer Tätlichkeit mit der glatt Roten Karte aus. Allerdings soll es laut Lafnitz-Coach Waldl den falschen Spieler seiner Mannschaft getroffen haben, hätte der Unparteiische Christoph Wagner des Feldes verweisen müssen.

Schützenfest 

Nach dem Seitenwechsel bleibt die Partie zunächst offen. Bis nach 56 Minuten der zweite Treffer fällt: Flanke Inschlag, Friedl per Kopf - 2:0. Die Steyrer riskieren daraufhin mehr, Trainer Kensy bringt mit Balic eine weitere Offensivkraft ins Spiel. Für die Hausherren eröffnen sich dadurch mehr Räume. Die Lafnitzer spielen ihre ganze Klasse aus - und legen nach: Zunächst verwertet Gschiel einen Querpass zum 3:0 (73.), danach krönt Martin Inschlag seine herausragende Leistung mit einem herrlichen Solo - 4:0 (78.). Den Schlusspunkt setzt Martin Waldl. Mit einem Weitschuss bezwingt er Goalie Dorfmayr, stellt den 5:0-Endstand her (83.). Lafnitz klettert damit auf Rang vier, für den SK Vorwärts ist es die erste empfindliche Niederlage nach dem Wiederaufstieg. 

 

Stimme zum Spiel 

Adam Kensy (Trainer SK Vorwärts Steyr):
"Bis zum 3:0 war es eine total offene Partie. Nach dem 2:0 haben wir alles riskiert, eine zweite Spitze gebracht. Dann haben wir das dritte Tor bekommen und die Mannschaft hat sich aufgegeben. Der Gegner hat mit fünf Toren aus sieben Chancen auch einen guten Tag erwischt. Aber es ist gut, dass wir 0:5 und nicht 0:2 verloren haben, sonst hätten die Spieler Ausreden gesucht. Zuletzt sind wir zweimal als Team aufgetreten, heute waren lauter Einzelspieler auf dem Platz. Nachdem wir zwei Spiele gewonnen hatten, haben vielleicht manche geglaubt, sie können ein bisschen weniger machen. Das ist aber viel zu wenig. Diese Liga ist so ausgeglichen, wenn man da nur 80% gibt, verliert man." 
 
Christian Waldl (Trainer SV LIcht&Loidl Lafnitz):
"Der Sieg ist vielleicht eine Spur zu hoch ausgefallen. Steyr war keineswegs chancenlos und sicher nicht um fünf Tore schlechter. Wir haben auf ihre Chancen aber immer die richtige Antwort gegeben. Wir haben nach der Pause gleich weiter auf Sieg gespielt, ab dem 2:0 ist Steyr dann gebrochen. Bis dahin war Vorwärts aber absolut ebenbürtig. Von den beiden Ausschlüssen haben eher wir profitiert, wir konnten mit den Räumen mehr anfangen. Was die Roten Karten betrifft: Die waren gerecht, allerdings hat der Schiedsrichter den falschen Spieler von uns ausgeschlossen. Nachdem Steyrs Peter Orosz unserem Lukas Hasler ins Gesicht getreten hat, hat ihn Christoph Wagner, der ein Gerechtigkeitsfanatiker ist umgestoßen - und nicht Dominik Sobl. Ich bin insofern wahnsinnig stolz auf die Mannschaft, weil wir jetzt mit Michael Kölbl schon den vierten Schwerverletzten haben. Wir haben nur noch 15 Kaderspieler, da sind die Torleute aber schon dabei. Wir sind jetzt besser gestartet, als vor einem Jahr in der Landesliga. Wir laufen viel, kämpfen viel, machen die fehlende individuelle Klasse mit Leidenschaft und Wille wett. Mit so einem Start haben wir nicht gerechnet, es ist aber auch nicht unser Anspruch, uns da oben zu festigen. Es waren drei gewonnene Punkte gegen den Abstieg."
 
Christoph Gaigg
Auto Günther Aktion
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