Derbysieg! Heimkehrer schießt Vorwärts ins große Glück

FC Blau-Weiß Linz
SK Vorwärts Steyr

blauweiss bigsteyr-bigWas für eine Geschichte! Der SK Vorwärts Steyr nimmt im großen OÖ-Derby auf der Linzer Gugl gegen den FC Blau-Weiß erfolgreich Revanche, feiert einen knappen aber wichtigen 1:0-Auswärtssieg. Zum Erfolgsgaranten avanciert nicht nur ein Joker, sondern auch ein Heimkehrer: Burak Demir, erst im Winter nach Steyr heimgekehrt und kurz zuvor eingewechselt besiegelt nach 75 Minuten den ersten Pflichtspielsieg unter Neo-Trainer Helmut Kraft. Die Linzer legen damit einen Fehlstart hin.

 

Er war ein wichtiger Bestandteil jenes Erfolgsteams, mit dem der Traditionsklub aus Steyr nach dem Neustart in der untersten Spielklasse den harten Weg zurück nach oben antrat. Vor gut zwei Jahren verließ er den Klub in Richtung türkische vierte Liga - um im vergangenen Winter wieder heimzukehren. Ausgerechnet Burak Demir ist es, der den SK Vorwärts nun zum wohl wichtigsten Saisonsieg schießt. Im großen Derby gegen BW Linz sorgt er nach seiner Einwechslung für das Goldtor. Steyr hält damit die Gefahrenzone auf Abstand, knackt mit dem Dreier die 20-Punkte-Marke.

Druckvoller Beginn der Gäste

Auf zwei Positionen verändert Coach Helmut Kraft seine Elf im Vergleich zur Auftaktniederlage gegen Pasching. Neben Husein Balic darf sich auch Ex-Blau-Weiß-Akteur Ernst Koll von Anfang an beweisen. Mit Kitzmüller, Petrovic und Eröss bringt das BW-Trainerduo Genc/Ketelaer nach dem 0:4 in Lafnitz drei neue Spieler. Bei schwierigen Bedingungen auf der Linzer Gugl erwischen die Steyrer den besseren Start. Nach der schwachen Leistung zum Auftakt ist der SK Vorwärts auf Wiedergutmachung aus. Die Gäste beginnen druckvoll, verzeichnen zunächst die besseren Chancen. Ein Peham-Schuss verfehlt sein Ziel knapp, danach zeigt sich Rade Djokic zu uneigennützig. Sein Querpass in Richtung Bytyci wird gerade noch abgefangen. Die Steyrer bleiben die aktivere Mannschaft, wirken spritziger, reaktionsschneller.

Blau-Weiß im Pech

Wie aus dem Nichts geht der FC Blau-Weiß nach etwas mehr als einer halben Stunde beinahe in Führung. Nach Babler-Zuspiel scheitert Stefan Haudum mit der ersten echten Torchance an der Latte. Von wenigen Schüssen aus der Distanz abgesehen erleben die knapp 1300 Zuseher nach diesem Aufreger ruhige Minuten bis zur Pause. Nach dem Wechsel legen die Hausherren ihre Passivität ab, finden besser ins Spiel. Die erste Top-Chancen gehört allerdings wieder Vorwärts. Danilo Duvnjak vergibt nach einem Corner freistehend vor dem leeren Tor. Auch Rexhe Bytyci bringt den Ball nach einer Hereingabe von der Seite nicht im Tor unter (59.).

Joker sticht

Der Aufwind der Linzer scheint nun dahin, bekommen die Steyrer wieder Oberwasser. In einem rassigen Derby ist die Kraft-Elf die gefährlichere Mannschaft. Vor allem Rade Djokic bereitet der gegnerischen Abwehrreihe Sorgen. Blau-Weiß enttäuscht nicht, präsentiert sich im Spiel nach vorne aber zu harmlos. Die Partie in dieser Phase kampfbetont, Derbyatmosphäre hält Einzug im Linzer Stadion. Exakt eine Viertelstunde vor Schluss bringt Joker Burak Demir den Gästesektor zum Kochen. 14 Minuten zuvor eingewechselt, lässt sich der Winterneuzugang nicht zweimal bitten, netzt nach Djokic-Vorlage aus knapp zehn Metern mühelos zum 1:0 für den SK Vorwärts ein. Die Linzer in den Minuten danach etwas geschockt. Steyr kontrolliert das Geschehen, lässt in der Defensive nichts mehr anbrennen. Auf einen abschließenden Sturmlauf der Blau-Weißen warten die Anhänger vergeblich - die einzige Chance in den Schlussminuten vergibt abermals Steyrs Rade Djokic. Die Kraft-Truppe revanchiert sich damit erfolgreich für die 0:2-Hinspielpleite, entführt drei wichtige Zähler aus der oberösterreichischen Landeshauptstadt. Die Stahlstädter warten dagegen 2014 noch auf das erste Tor und den ersten Punktgewinn.

 

Stimmen zum Spiel

Oliver Grünwald (Sportchef SK Vorwärts Steyr):
"Man hat zwar gesehen, dass beide Mannschaften verunsichert waren, auf Grund der Spielanteile und der Torchancen war der Sieg aber auf jeden Fall verdient. Es war die richtige Reaktion von den Spielern, auch mit teilweise sehr gutem Körpereinsatz. Wir haben spielerisch Akzente setzen, Torchancen produzieren können. Wir haben relativ lange gebraucht, um ein Tor zu erzielen, durch den Wechsel mit Burak Demir ist die Arbeit dann belohnt worden. Die drei Punkte sind natürlich ganz wichtig. Ausschlaggebend war auf jeden Fall der körperliche Einsatz gegenüber dem Pasching-Spiel. Wir haben die Zweikämpfe gewonnen, die zweiten Bälle erobert. Wir haben auch in der Offensive mehr Wind hineingebracht und über die Seiten gespielt. Wir hatten in der ersten Hälfte neun Corner, da sieht man, dass unser Offensivspiel besser war, somit war es nur eine Frage der Zeit, bis das 1:0 fällt. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, es ist wichtig, das jetzt gegen Kalsdorf zu bestätigen und einen draufzulegen. Dann sind wir auf dem richtigen Weg."

Andreas Kindlinger (Teammanager FC Blau-Weiß Linz):
"Es ist sehr, sehr ernüchternd. Wenn man bedenkt, dass wir den ersten Corner in der 81. Minute hatten, braucht man nicht irgendetwas schönreden. Es war ein verdienter Sieg für die Steyrer, sie hatten die klareren Chancen. Auch, wenn das Tor eventuell abseits gewesen sein könnte, war es unter dem Strich ein verdienter Sieg. Wir waren von Anfang an nicht richtig präsent, waren für eine Heimmannschaft zu zaghaft, zu unsicher. (Zu einer möglichen Verunsicherung nach dem 0:4 zum Auftakt): Das ist durchaus möglich. Dazu auch die Erwartung zu Hause, du musst gewinnen, es ist einfach ein Derby gegen Steyr. Dazu die Ausfälle von Bubenik und Nikolov - wir haben doch eine junge Mannschaft, die sich gerne anhängt an Spieler, die das Spiel ein wenig prägen und Ordnung hineinbringen. Das war eben heute nicht der Fall."

 
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