UVB Vöcklamarkt kann doch gewinnen!

Vor einer toller Kulisse kam es am heutigen Freitagabend zum Oberösterreicher-Duell zwischen der UVB Vöcklamarkt und der Union Gurten. Beide Teams befinden sich im Abstiegskampf der Regionalliga Mitte, während die UVB am Tabellenende steht, kämpft der Aufsteiger noch um die letzten entscheidenden Zähler. Wichtig war für die Gäste somit zumindest ein Unentschieden: "Wir könnten auch mit einem Punkt leben!", gab Rainer Neuhofer, Trainer der Gurtner, die Marschroute gegen sehr aktive Vöcklamarkter vor. Die Heimelf hatte dieser Absicht aber viel entgegenzusetzen, setzte sich am Ende verdient mit 3:0 durch.

Abtasten vor 900 Zusehern

Dass die Vöcklamarkter alles und jeden mobilisiert haben, um im Kampf gegen den Abstieg viele Kräfte zu vereinen, machte sich gleich zu Beginn auf den Rängen bemerkbar. An die 900 Besucher fanden sich im Black Crevice Stadion ein, um ihre Teams anzufeuern. Diese Atmosphäre schlug aber nicht sofort auf die Leistung der Mannen von Karl Vietz über, in den ersten Minuten war es ein unsicheres Abtasten beider Mannschaften. Nach knapp 20 Minuten stürmten die Gastgeber dann erstmals auf das Tor des Gäste-Keepers, konnten den Ball aber nur nach einer Abseitsstellung im Tor unterbringen (19.). Auch die weiteren Minuten gehörten dem Team aus dem Salzkammergut, auf die verdiente Führung mussten die Zuseher dann nicht lange warten. Neuzugang Thomas Burghuber nutzte einen direkten Freistoß und zog zum 1:0 ab (33.). Vöcklamarkt wirkte in der Folge stärker, kontrollierte die Partie bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Christian Greinecker.

Brasilo-Kicker entscheidet die Partie

Nach dem Seitenwechsel übernahmen aber die Neuhofer-Jungs das Kommando. Trotzdem hielt die Abwehr um Thomas Burghuber und Torhüter Wolfgang Schober dicht und ließ keine klaren Torchancen zu. 25 Minuten nach der Pause begann wieder eine Druckphase der UVB, nach einer Ecke scheiterte ein Vöcklamarkter noch am Bein eines Verteidigers (71.). Kurz darauf klingelte es aber im Kasten der Gurtner. Neo-Vöcklamarkter Harun Sulimani nutzte einen tollen Konter und baute die Führung zum verdienten 2:0 aus (79.). Eine strittige Szene gab es nur wenige Sekunden zuvor. Es gab Freistoß für die Neuhofer-Elf, nach einem Gerangel zückte der Referee die rote Karte. Timo Schabetsberger war der Leidtragende, er soll einem gegnerischen Akteur absichtlich auf den Fuß getreten sein (78.). "Von unserer Seite und wohl auch von der Trainerbank der Union Gurten aus ist das schwer zu beurteilen gewesen, da muss man schon den Schiedsrichter oder den Spieler fragen", kommentiert Karl Vietz diesen Ausschluss. Die bisher zwölftplatzierten Gäste wollten den Rückstand in der Folge nicht auf sich sitzen lassen, die Offensivbemühungen brachten aber nicht den nötigen Torerfolg. Gegen zehn Gegner gelang dann die endgültige Entscheidung und damit der erste Dreier für das Schlusslicht seit rund einem dreiviertel Jahr. Das 3:0 folgte aus einer Einzelaktion von Marquinhos. Der Brasilianer dribbelte sich von der Mittellinie weg in den Sechzehner, umspielte auch den Tormann, ließ mit seinem Treffer die Herzen der Fans noch höher schlagen und hält damit die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben (90.). Die UVB überholt mit diesem klaren Heimsieg den ATSV Wolfsberg, der auswärts dem FC Blau-Weiß Linz unterlegen war. Für die Gurtner gilt es nun, die Niederlage abzuhaken, auf fünf sieglose Runden folgt in der kommenden Woche das Spiel gegen die WAC Amateure.

UVB Vöcklamarkt : Union Gurten 3:0 (1:0)

Black Crevice Stadion Vöcklamarkt, 900 Zuschauer, SR Christian Greinecker

Torfolge: 1:0 (33.) Thomas Burghuber, 2:0 (79.) Harun Sulimani, 3:0 (94.) Marquinhos

Rote Karte: Timo Schabetsberger (78./Gurten)

Stimmen zum Spiel:

Karl Vietz, Trainer UVB Vöcklamarkt: "Unsere Mannschaft hat heute hervorragend gespielt, vor allem in der ersten Halbzeit. Wir haben den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen, haben sie in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Nach der Pause hat es gewirkt, als hätten unsere Spieler Angst vorm gewinnen, mit der knappen Führung im Rücken haben wir uns unerklärlicherweise zurückgezogen und nicht mehr ins Spiel gefunden. Mit Fortdauer des Spiels haben wir die Partie dann mit Kontern entschieden. Der Sieg fühlt sich gut an, dennoch dürfen wir auf keinen Fall überheblich sein. Bei der roten Karte war es eine Ansammlung von Spielern, ob Schabetsberger etwas getan hat, kann ich nicht beurteilen."

Fritz Schabetsberger, Obmann Union Gurten: "Vöcklamarkt hat stark begonnen, sind darauf losgestürmt, danach haben wir das Spiel aber unter Kontrolle gehabt. Es ist hin und her gegangen, die Partie war völlig offen, dann haben wir aus einem Konter beziehungsweise einem Freistoß das 1:0 bekommen. In der zweiten Halbzeit waren wir dann optisch überlegen, haben versucht, Druck auszuüben, haben dabei aber keine wirklichen Torchancen kreieren können. Vöcklamarkt war ausschließlich aus Kontern gefährlich, hat uns dann auch die Tore gemacht. Der Ausschluss war meiner Meinung nach überzogen, der gegnerische Spieler hat genauso gehandelt. In so einer Situation reicht es eigentlich, wenn der Schiedsrichter die beiden Streithähne zu sich nimmt und ermahnt."

Rainer Neuhofer, Trainer Union Gurten: "In der ersten Halbzeit war Vöcklamarkt optisch überlegen. Wir haben zu viele Abspielfehler gemacht, sind aber besser aus der Pause gekommen und waren dann am Drücker. Obwohl keine richtigen Chancen da waren, hatte ich das Gefühl, dass der Ausgleich in der Luft liegt. Das 2:0 und der Ausschluss waren dann entscheidend, zu zehnt hatten wir keine Chance mehr. Schabetsberger ist eigentlich ein Typ, dem du erst eine runterhauen musst, damit er etwas anstellt. Wir machen uns leider das Leben momentan selber schwer, müssen jetzt aber die Ärmel hochkrempeln und in der nächsten Woche angreifen!"

Die Besten: Harun Sulimani bzw. keiner

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