War das schon das Meisterstück? Austria besiegt BW Linz [Video]

Es ist doch noch einmal Spannung in den Titelkampf der Regionalliga Mitte gekommen. Nachdem der SK Vorwärts Steyr am Wochenende gegen den Tabellenführer gewann, wollte der Tabellendritte, der FC Blau-Weiß Linz, es den Steyrern gleichtun. Mit einem Sieg gegen den SK Austria Klagenfurt wäre der Rückstand auf drei Zähler geschrumpft. Er wäre. Denn mit einem 2:0-Auswärtssieg verschafft sich der Ligaprimus Luft auf den letzten Verfolger, der ebenso noch um den möglichen Aufstieg rittert. Dominik Kirschner (67.) und Patrik Eler (77.) machten die drei Punkte in der zweiten Halbzeit perfekt.

Miesenböck an die Latte, McCargo ins Tor - dennoch 0:0 zur Pause

Ervin Bevab und Dominik Kirschner, zwei der Topneuzugänge beim Herbstmeister, musste zu Beginn auf der Bank Platz nehmen, dafür feierte Kapitän Christian Prawda nach zweimonatiger Verletzungspause sein Startelfcomeback. Nicht unbedingt mit der stärksten Elf auf dem Spielfeld, weil ohne die beiden Topscorer Radek Gulajev und Kevin Vaschauner, stemmte sich die Wahlmüller-Elf von Beginn an gegen die spielerische Finesse der Klagenfurter. Auf die erste Großchance mussten die zahlreichen Zuschauer im Donauparkstadion von Linz folglich nicht allzu lange warten. Fabian Miesenböck setzte zu einem kurzen Dribbling an, schloss dann vom Sechzehnereck ab. Sein satter Schuss knallte aber nur an die Unterkante der Latte (9.). Einen ersten entscheidenden Pfiff des Schiedsrichters gab es nach einer knappen halben Stunde, nachdem Tyrone McCargo den Ball aus dem Abseits ins Tor drückte und dieses somit nicht zählte (33.). Mit viel Einsatz und der lautstarken Unterstützung der Fans im Rücken gelang den Linzern in den Minuten bis zur Halbzeit, das Spiel etwas unter Kontrolle zu halten. Bei einem Steilpass war Gäste-Torhüter Filip Dmitrovic aber schneller am Ball als Yusuf Otubanjo (34.). Ohne weitere nennenswerte Aktionen ging es anschließend in die Kabinen.

bw austria 02

Kirschner und Eler machen alles klar

Nach dem Wiederanpfiff begann das Spiel beider Mannschaften etwas verhaltener als noch in Durchgang eins. Erst nach einer Stunde konnte sich Otubanjo durch die Mitte durchsetzen, brachte den Ball aber nicht zwingend genug vors Tor der Kärntner (60.). Nach einem feinen weiten Pass von der rechten Abwehrseite landete das Spielgerät nur wenige Minuten später beim eingewechselten Dominik Kirschner. Der Assistkönig der Hinrunde rutschte zwar weg, blieb aber in Ballbesitz. Trocken schoss der Mittelfeldspieler dann zum 1:0 ein (67.).

Video vom 0:1 (67.)

Tor 0:1 A. Klagenfurt 67

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Die Violetten blieben in den folgenden Minuten im Angriff, ein Fernschuss von Kirschner landete aber neben dem Linzer Kasten (71.). Aus der nächsten Situation generierten die Gäste aber doch das vorentscheidende 0:2. Abwehrchef Florian Maier erlaubte sich einen folgenschweren Patzer, passte zu ungenau in die eigenen Hälfte zurück und genau in den Lauf von Patrik Eler. Der Slowene ließ sich diese Chance nicht entgehen und schob locker zur zwei-Tor-Führung ein (77.). Die Stahlstädter ließen den Kopf aber nicht hängen, kamen sofort nach dem Anstoß zur nächsten Gelegenheit. Der Abschluss von Otubanjo war aber zu hoch angetragen (78.). Weil beide Teams in den Schlussminuten ihre Möglichkeiten ausließen, blieb es bei diesem Endstand. Mit diesem verdienten Auswärtserfolg hat die Austria wohl auf den letzten Konkurrenten um den Aufstieg ausgeschaltet. Jetzt kommt es in den verbleibenden Runden wahrscheinlich zum Zweikampf mit Vorwärts Steyr um die Meisterschaft. Und schon am kommenden Wochenende folgt das nächste Spitzenspiel, wenn die Blau-Weißen im OÖ-Derby Wiedergutmachung leisten möchten.

FC Blau-Weiß Linz : SK Austria Klagenfurt 0:2 (0:0)

Donauparkstadion Linz, 1000 Zuschauer, SR Markus Lamb

Torfolge: 0:1 (67.) Dominik Kirschner, 0:2 (77.) Patrik Eler

Stimmen zum Spiel:

David Wimleitner, sportlicher Leiter Blau-Weiß Linz: "Uns haben die Ausfälle von Gulajev und Vaschauner in der Offensive sehr wehgetan. Hinten sind wir sehr gut gestanden, aber ohne die beiden torgefährlichsten Spieler haben wir nach vorne kaum Druck erzeugen können. Die Mannschaft hat sich sehr bemüht und gekämpft, man muss aber neidlos anerkennen, dass die Austria eine klasse Mannschaft hat. Wir werden nun abwarten, was die Lizenzentscheidung bringt, nichtsdestotrotz wollen wir noch angreifen und den zweiten Platz ergattern. In Steyr wollen wir zudem natürlich auch das Derby für uns entscheiden."

Manfred Bender, Trainer Austria Klagenfurt: "Sieht man sich die kompletten 90 Minuten an, so kann man schon von einem verdienten Sieg sprechen. Blau-Weiß Linz hat nicht einen einzigen richtigen Torschuss gehabt. Meine Mannschaft hat heute sehr diszipliniert gespielt. Wer in so einem Spitzenspiel den ersten Fehler macht, der kommt auf die Verliererstraße, und so war es auch heute. Die komplette Defensivabteilung hat heute eine der besten Saisonleistungen gezeigt."

Die Besten: Lukas Gabriel, Wolfgang Bubenik bzw. Fabian Miesenböck, Christian Prawda 

Fotos: Harald Dostal