Viele Karten und emotionales Finish: Donaufeld und Amstetten trennen sich 2:2

Der SKU Amstetten rettet sich auswärts bei der SR Fach-Donaufeld in letzter Sekunde und erkämpft sich ein 2:2-Unentschieden. Die Partie ist allerdings geprägt von den vielen Karten (drei gelb-rote, zehn gelbe) und den vielen kleinlichen Entscheidungen des Schiedsrichterteams. Unsportlichkeit wird so zum geflügelten Wort. In Führung gehen die Gastgeber vor der Pause, in Unterzahl kassieren sie nach 80 Minuten aber den Ausgleich. Der vermeintlich siegbringende Treffer von Michael Sandic fällt in Minute 89. Doch in der überaus gnädig bemessenen Nachspielzeit gelingt den Gästen nach einem Eckball noch das 2:2. Die Wiener sind zwar in der Rückrunde noch ungeschlagen, was fehlt ist aber weiterhin die Belohnung.

 

Hausherren gehen in Führung

Die Anfangsviertelstunde ist von wenigen Höhepunkten geprägt und beide Teams bemühen sich, mit den nicht sehr einfachen Platzverhältnissen zu Recht zu kommen. Die Wiener spielen sehr körperbetont und operieren immer wieder mit weiten Bällen nach vorne. Dem SKU gelingt es ebenso wenig, das Spiel kontrolliert nach vorne aufzubauen. In der 16. Minute deutet Donaufelds Jakub Sulc seine Gefährlichkeit erstmals an, doch Affengruber im SKU-Tor ist aufmerksam. Nur eine Minute später gelingt Sulc dann doch der Führungstreffer nach einem verlorenen Zweikampf von Kapitän Michael Achleitner an der Grundlinie. Der wieselflinke Karim Sallam bedient Sulc ideal und der Angreifer knallt das Leder aus 5 Metern unter die Querlatte zum 1:0.

DSC 5367 (Foto: Josef Parak)

Affengruber hält Gäste im Spiel

Der SKU steckt den frühen Rückstand relativ gut weg und setzt sich zur Wehr, wenngleich die spielerischen Elemente viel zu kurz kommen. In der 25. Minute verstolpert Patrick Lachmayr eine riesengroße Chance, nachdem die Abseitsfalle der Wiener missglückt war. Wenige Augenblicke später wird Fabian Rülling im Strafraum in die Zange genommen und kommt zu Fall. Der Schiedsrichter sieht kein Foulspiel und zeigt Rülling wegen einer Schwalbe gelb – eine umstrittene Entscheidung. In der 31. Minute prüft der dribbelstarke Karim Sallam Affengruber mit einem 20-Meter-Weitschuss, der SKU-Goalie ist aber auf dem Posten und dreht den Ball über die Latte. Drei Minuten vor der Pause können sich die Amstettner endgültig bei ihrem Schlussmann bedanken, dass es nur bei einem 1:0-Rückstand in die Kabinen geht: wieder kann Jakub Sulc ein weites Zuspiel perfekt annehmen, scheitert aber am glänzend postierten Affengruber. Kurz vor der Pause gelingt dem SKU noch eine gute Aktion, der gut angetragene Schuss von Arno Kozelsky streicht aber knapp an der linken Stange vorbei.

DSC 5369(Foto: Josef Parak)

Zwei Ausschlüsse binnen drei Minuten

Die zweite Hälfte endet für den in der ersten Halbzeit starken Donaufelder Karim Sallam sehr früh, weil er nach einem Handspiel mit gelb-roter Karte den Platz verlassen muss. Nur drei Minuten später folgt ihm sein Teamkollege Hronec nach, der nach Schiri-Kritik ebenfalls die Ampelkarte sieht. Mit zwei Spielern Überzahl kommen die Mostviertler dennoch nicht in die Gänge und haben in der 62. Minute sogar Riesenglück, dass sie nicht höher in Rückstand geraten. Ein Getümmel vor dem Amstettner Tor nach einem Freistoß kann im allerletzten Moment bereinigt werden. Erst gegen Mitte der zweiten Hälfte bzw. nach der gelb-roten Karte gegen Fabian Rülling (Der Schiri sah eine zweite Schwalbe des SKU-Flügelspielers) startet der SKU seine Angriffe und wird endlich torgefährlich. Arno Kozelsky steigt nach einem Teurezbacher-Corner hoch und scheitert mit seinem guten Kopfball am Wiener Torhüter Pulker (67.). Amstetten dominiert nun das Spiel, kann aber erst in der 80. Minute über den Ausgleich jubeln – 1:1 durch Arno Kozelsky per Kopf nach einer hohen Flanke von der rechten Seite. Der SKU-Angreifer kann sich am langen Fünfereck gegen seinen Gegner durchsetzen und den Ball in die kurze Ecke setzen.

DSC 5385 (Foto:Josef Parak)

Ereignisreiches Finish

Die Gäste drängen nun auf den Sieg und kommen in Minute 87 und 88 zu zwei tollen Chancen. Zunächst scheitert Arno Kozelsky mit einem neuerlichen Kopfball nur ganz knapp, wieder kommt die Flanke von Teurezbacher. Danach dribbelt und spielt sich der eingewechselte Pervorfi in den Strafraum vor und scheitert schließlich aus idealer Position an Goalie Pulker. Nicht geschossene Tore erhält man schließlich, so auch dieses Mal in Wien-Floridsdorf: die SKU-Hintermannschaft verschätzt sich bei einem weiten Abschlag der Wiener und Sandic kann alleine aufs Tor ziehen und Affengruber zum 2:1 bezwingen (89.). Der SKU gibt sich aber nicht geschlagen und kann im allerletzten Moment nach einem Lachmayr-Eckball von der rechten Seite durch Arber Pervorfi ausgleichen. Der Kopfball aus 7-8 Metern Entfernung findet den Weg in die rechte Ecke - 2:2 und Schlusspfiff. Amstetten bleibt mit elf Unentschieden der Remis-Kaiser der Regionalliga Ost und kann auch die Ausschlüsse des Gegners nicht für den ersten vollen Auswärtserfolg nützen. Donaufeld bleibt mit dem Punkteverlust hingegen weiterhin in Abstiegsgefahr.

Stefan Jaschke (Trainer SR Fach Donaufeld): „2:2! Ich hab keine Zeit und Lust über die Karten zu diskutieren. Am besten die Schiedsrichter fragen. Ich weiß es nicht.“

Gernot Aichinger (Pressesprecher SKU Amstetten): „Eine fürchterliche Partie. Wir haben es leider nicht ausnützen können, dass wir in Überzahl waren und haben dumme Tore bekommen. Alles in allem war es keine gute Partie, der Boden war auch schwer zu bespielen. Donaufeld hat körperbetont agiert und Kick and Rush betrieben. Mit dem Unentschieden müssen wir aber leben, obwohl wir die Partie gewinnen hätten müssen. Die Punkteteilung geht aber unterm Strich in Ordnung.“