Stegersbach bleibt am Leben: Auswärtssieg in Amstetten

Der SV Stegersbach feiert auswärts beim SKU Amstetten einen notwendigen Sieg, um am Ende der Saison der Regionalliga Ost doch noch die Klasse zu halten. Zwar benötigen die Burgenländer ziemlich sicher noch die Hilfe der Konkurrenten (nur bei keinem Erstligaabsteiger aus dem Osten reicht Platz 13), die Ausgangslage war vor dem Spiel aber bedeutend schlechter. Für die Mostviertler werden die Stegersbacher hingegen immer mehr zum Angstgegner.

Der SKU legt von Beginn weg den Vorwärtsgang ein und nützt den nassen Boden zu schnellen Kombinationen wie in der 5. Minute über die linke Flanke durch Fahrngruber. In der 7. Minute spielt der SKU dann flott durch die Mitte und plötzlich wird der flinke Lachmayr klar regelwidrig zu Fall gebracht. Den fälligen Penalty verwandelt MartinTeurezbacher wie schon in der Vorwoche ganz sicher mit einem Flachschuss in die linke Ecke zum 1:0.

Starke Heimelf

Nach einer knappen Viertelstunde kann Arno Kozelsky ein Blackout der Hintermannschaft nicht nützen und lässt einen wahren Sitzer aus kürzester Distanz ungenützt. Im Gegenzug zeigen die Gäste erstmals auf und verziehen bei einem Schuss von der Strafraumgrenze nur knapp. Stegersbach erarbeitet sich in der Folge etwas mehr Spielanteile und kann die Räume zu einigen Kontern nützen, wirklich torgefährlich werden sie dabei aber nicht.

Patrick Lachmayr kommt nach einer guten halben Stunde aus nur zehn Metern Entfernung frei zum Schuss, knallt das Leder aber deutlich über die Latte. Diese 100%ige Chance hätte wohl eine Vorentscheidung herbeigeführt. Nach einer kurzen Erholungsphase kommen die Gäste bald wieder stark unter Druck. In der 39. Minute läuft das Leder über Wurm und Pervorfi zu Lachmayr, Schlussmann Kraft klärt aber zur Ecke. Der daraus resultierende Kopfball von Kozelsky fällt zu schwach aus. Amstetten zeigt nun schöne und flüssige Kombinationen, ein weiterer Treffer scheint nur eine Frage der Zeit zu sein.

Ausgleich wie aus dem Nichts

Wie aus dem Nichts gelingt den Südburgenländern kurz vor der Pause aus einer gut angetragenen Freistoßflanke der Ausgleich. SKU-Schlussmann Affengruber riskiert bei der hohen Hereingabe auf den Elfmeterpunkt zu viel und verfehlt den Ball, Unglücksrabe Arno Kozelsky trifft bei seinem letzten Heimspiel für den SKU ins leere, jedoch eigene Tor!

Auch im zweiten Durchgang ändert sich am Charakter der Partie zunächst nicht viel. Der SKU bemüht im Spiel nach vorne, die Gäste verteidigen auf dem rutschigen Terrain mit viel Kampf und letztem Einsatz. Patrick Bruckner startet ein Solo über links, schießt aus schrägem Winkel aber doch klar drüber (50.). In der 63. Minute wird Lachmayr von Pervorfi ideal frei gespielt, sein Flachschuss geht knapp am langen Eck vorbei.  Der SKU ist nach wie vor überlegen, lässt aber im Abschluss die nötige Konsequenz vermissen. Für Stegersbach versucht es Nik Wukisevits aus einem Freistoß (67.), aus dem Spiel heraus erzeugen die Gäste keine echte Torgefahr.

Amstetten macht den Sack nicht zu

Der Elan der Hausherrn droht gerade zu verflachen als plötzlich der eingewechselte Thomas Zemann knapp innerhalb der Strafraumgrenze an den Ball und auch gleich zu Fall kommt. Der Schiedsrichter entscheidet sofort auf Strafstoß, der Gefoulte verwandelt selber ganz sicher in die linke Ecke – 2:1. Zemann liefert sich im Anschluss ein Wortgefecht mit der Stegersbacher Hintermannschaft und sieht dafür prompt gelb.

Stegersbach dreht die Partie in der Schlussphase

Die Gäste treten nun couragierter auf und bekommen einen Foul-Elfmeter zugesprochen, der ähnlich fragwürdig wie jener für Zemann war. Lukas Spirtk übernimmt die Verantwortung und trifft wuchtig zum Ausgleich – 2:2. Eine weitere Standardsituation verhilft den Burgenländern am Ende sogar zum Sieg! Abwehrmann Mario Pürrer hämmert den ruhenden Ball aus gut 25 Metern Entfernung in die Maschen. Patrick Lachmayr scheitert noch in der Schlussminute mit einem Heber aus spitzem Winkel, am glücklichen aber dafür überlebenswichtigen Sieg für die Gäste ändert sich nichts mehr.

Gernot Aichinger (Pressesprecher SKU Amstetten): „Es war eine kuriose Partie. Stegersbach ist aber auch sozusagen unser Angstgegner. Wir rennen immer an, am Ende gelingt uns aber nichts. Wir waren auch klar überlegen und wollten den Sieg unbedingt, um uns gut zu verabschieden – dass ist uns aber Misslungen.“

Klaus Strobl (Trainer SV Stegersbach): „Es war wirklich unglaublich spannend. Amstetten hat das Spiel gemacht, wir haben gut verteidigt – David Kraft war wie immer ein sicherer Rückhalt. Beide Elfmeter waren hart zu geben. Zum Schluss haben wir aufgehört mit einem 15-jährigen und zwei 16-jährigen. Wegen solchen Spielen bin ich Trainer.“