Es kommt für den FC Dornbirn 1913 und Interimscoach Eric Orie beim letzten Spiel der ADMIRAL 2. Liga-Saison 2023/24 bei der heimstarken SV Guntamatic Ried (Samstag, 17:30 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER) anders als gehofft. Der Abstieg der Vorarlberger ist am "grünen Tisch" besiegelt! Was die Rothosen zuletzt mit ihrer Erfolgsserie auf dem grünen Rasen leisteten, wird zur Makulatur. Kein "Herzschlag-Finale" mit Vierkampf um den Klassenerhalt im Fernduell. Ligaportal fragte nach beim 56-jährigen Niederländer, was morgen von seiner Mannschaft nach dem "Schlag in´s Kontor" zu erwarten ist und wie es mit ihm weitergeht? 

 

FC Dornbirn-Interimstrainer Eric Orie (l.) mit seinem Torschützen vom Dienst der letzten Wochen: Anteo Fetahu. Der 21-jährigee Deutsch-Albaner blühte unter dem 56-jährigen Niederländer im Frühjahr auf, erzielte sechs seiner acht Saisontore allein in seinen jüngsten neun Einsätzen. Am Samstag im letzten Saisonspiel in Ried fehlt der Mittelstürmer, der im vergangenen Sommer vom FC Blau-Weiß Linz zu den Vorarlbergern wechselte, allerdings angeschlagen. Das Dornbirn-Dress wird er wohl nicht mehr überstreifen und man darf gespannt sein, wo es den Youngster hinziehen wird für die nächste Saison?

"Haben uns in letzten Wochen als Einheit präsentiert und werden das auch im letzten Spiel machen"

LIGAPORTAL: Hallo Herr Orie. Dass die Stimmung am Tiefpunkt ist nach dem besiegelten Abstieg, liegt auf der Hand. Wie gehen sie und die Mannschaft damit um?

Eric Orie: Wir sind natürlich sehr enttäuscht, weil wir die Hoffnung hatten, dass es noch klappt und der Verein die nötigen Beweise hatte, damit es für die Lizenz reichen kann. Dem ist jetzt nicht so. Wodurch schon eine Leere da ist. Doch wir sind auch Profis genug, um uns morgen anständig zu verabschieden. Wir haben uns in den letzten Wochen als Einheit präsentiert und werden das auch im letzten Spiel machen. Bis auf die angeschlagenen Spieler, die kleinere Verletzungen haben, werden alle dabei sein. Dass angeschlagene Spieler kein Risiko mehr eingehen wollen, um eventuell gröbere Verletzungen zu bekommen, ist verständlich. 

Wir haben ein schweres Spiel in Ried, da sind viele Zuschauer. Wir werden schauen, dass wir uns dort gut aus der Affäre ziehen. Schön wäre es, wenn wir was mitnehmen könnten, weil dann hätten wir das höchstwahrscheinlich auch sportlich geschafft. Mit der Lizenzverweigerung ist es natürlich hinfällig."

LIGAPORTAL: Welche Spieler werden beim Auswärtsspiel in Ried konkret fehlen?

Eric Orie: Anteo Fetahu, der angeschlagen ist und nicht spielen bzw. nicht dabei sein wird. Außerdem Gabryel Monteiro, der auch eine leichte Verletzung hat und kein Risiko mehr eingeht. Carlos Cavafe ist gesperrt. Dafür ist Renan wieder im Kader. Das tut uns auch wieder gut."

Nimmt man die vergangenen zehn Runden in einem eigenen Ranking als Maßstab, findet am Samstag in Ried das Spitzenspiel statt. Die Innviertler in den vergangenen Spielen außerdem in Torlaune. Es ist auch eine "Orie-Tabelle", denn seit zehn Partien fungiert Eric Orie, bis dato Manager des FC Dornbirn 1913, erfolgreich als Interimstrainer der Rothosen.

"Haben immer schon überrascht in letzter Zeit und werden das vielleicht morgen wieder tun"

LIGAPORTAL: Mit der SV Ried und dem FC Dornbirn treffen zwei der besten Mannschaften der vergangenen zehn Runden aufeinander. Was erwarten Sie für einen Gegner, bei dem sich vieles um den emotionalen Abschied seines Urgesteins Marcel Ziegl nach 15 Jahren dreht und so wie die Innviertler derzeit drauf sind, besteht ja auch die Gefahr - gerade bei ihnen Zuhause - dass man abgeschossen wird? Die  Rieder sind die Torfabrik der Liga, dazu die große Kulisse in der Innviertel Arena, auch wenn die Gastgeber womöglich auch etwas enttäuscht sind, dass es nicht mit dem Wiederaufstieg geklappt hat. 

Eric Orie: Ja, die SV Ried ist in diesen Wochen mit uns in der Formtabelle eine der stärksten Mannschaften. Da müssen wir dagegen halten und das werden wir auch. Wir wollen natürlich nicht abgeschossen werden. Da geht es auch um die Ehre als Sportler. 

Dass ein so verdienter Spieler seinen Abschied bekommt, darüber freue ich mich. Das ist im Fußball wichtig, dass ein so verdienter Mann den gebührenden Respekt erfährt bei seinem Abgang als Spieler im Verein. 

Aber wir haben immer schon überrascht in letzter Zeit und werden das vielleicht morgen auch wieder tun. Unsere Mannschaft hat sich vom Charakter her nicht geändert und ich bin mir sicher, dass die Jungs morgen Gas geben. Ich denke schon, dass sich was geändert hat, weil uns die Lizenzgeschichte schon mitgenommen hat. Aber wir können auch Sachen wegstecken. Das haben wir oft genug bewiesen. Von dem her werden wir uns morgen gut vorbereiten, anständig Gegenwehr leisten und dann sehen, wie weit wir kommen.

"Werden nächste Woche mal schauen, was unser Verein will"

LIGAPORTAL: Wie geht es mit Ihnen weiter bei den Rothosen, Sie waren ja Sportdirektor und Trainer jüngst in Personalunion?

Eric Orie: Was mich selbst betrifft, so habe ich mir da noch keine Gedanken gemacht. Ich bin und war voll fokussiert auf die Meisterschaftsspiele in den letzten Wochen. Auch um die Planungen vorzunehmen, wenn wir die Lizenz bekommen hätten.

Jetzt werden wir nächste Woche mal schauen, was unser Verein auch will. Was sie vorhaben. Das weiß ich alles noch nicht. Somit werde ich mir über meine Zukunft erst später Gedanken machen.

LIGAPORTAL: Danke für das offene Gespräch. Alles Gute!

Siehe auch:

ADMIRAL 2. Liga-Vorschau Runde 30: Abschiede, Ausflüge, Platzierungsspiele, Preise!

SV Ried will sich gegen FC Dornbirn mit Sieg bei Fans und Marcel Ziegl bedanken

 

Fotocredit: FC Dornbirn 1913