Nach Teil 1 im Herbst-Rückblick mit dem RZ Pellets WAC - siehe Beitrag - folgt heute der nächste "gestrandete" Sommer-Eurofighter: SK Rapid Wien. Bei dem es - wieder Mal - turbulent zuging in der ersten Saison-Phase. Resonanzklub & Rekordmeister Rapid hat halt auch eine Wucht und große Sogkraft im Lande. Der Vorjahres-Fünfte ging mit neuem Tatendrang an den Start, bot in der ADMIRAL Bundesliga zunächst glanzlosen Minimalismus-Fußball, schied im UEFA Conference League-Playoff gegen Underdog FC Vaduz/Liechtenstein, der in der 2. Schweizer Liga spielt, sang- und klanglos aus, um nach Trainerwechsel noch den Turnaround zu schaffen und nach all den Herbststürmen (Präsidium inkl.) mit einem versöhnlichen 4. Rang zu überwintern. ÖFB-Cup-Viertelfinale inklusive!

Kämpfte sich durch: Bundesliga- und SK Rapid-Rückkehrer Guido Burgstaller. Der 33-jährige Kärntner ging voran, erzielte mit 10 Treffern die zweitmeisten der Liga und wurde besonders unter Interims-Coach Zoran Barišić zum Schlüsselspieler. Der ließ den Mittelstürmer genau dort im Strafraumzentrum agieren, wo Burgstaller hingehört, nah dran ist und wieder "das Weiße in den Augen" der gegnerischen Torhüter sieht.

Erster Trainerwechsel der BL-Saison erfolgte am 16.10. in Hütteldorf

Fünfter, Zweiter, Zweiter, Siebter, Dritter...so am Saisonende die Platzierungen des SK Rapid in den vergangenen fünf Jahren. Wo werden die Grün-Weißen nach dieser Saison 2022/2023 landen?

Fakt ist, dass die Hütteldorfer eine durchwachsene erste Saisonhälfte durchlebten, Herbst-Stürme inklusive. Während die Blätter von den Bäumen fielen, fiel Rapid zwischenzeitlich in eine "Negativ-Spirale" und mitunter gar aus "allen Wolken" (Präsidiums-Causa etc.).

Da Fußball Ergebnissport ist und wenn die Resultate nicht stimmen, nunmal der Trainer das "schwächste Glied" ist, wurde mit Ferdinand Feldhofer Mitte Oktober der erste Bundesliga-Trainer in dieser Saison entlassen. Der 43-jährige Vorauer hatte erst ein Jahr zuvor am 29. November Rapid übernommen. Auf Rang 8 (um das Team am Ende auf Rang 5 und in die UEFA Europa Conference League-Quali zu führen)!

Endstation Ried wiederholt für Rapid-Trainer

Damals nach einem 2:2 der Hütteldorfer bei der SV Ried, wo heuer auch für Feldhofer die "Rapid-Reise" endete, der ehemalige Spieler der Hütteldorfer nach der 0:1-Niederlage in der Josko Arena tags darauf entlassen wurde.

In 40 Partien mit den Hütteldorfern brachte es der Steirer auf einen Schnitt von 1,5 Punkten.

Ferdinand Feldhofer kam aus der "Negativ-Spirale" nicht mehr raus und wurde nach 10 1/2 Monaten beim SK Rapid als Chefcoach entlassen.

Abwärtstrend im Spätsommer & Hütteldorfer Heimkomplex

Wobei die neue Saison für den 32-fachen Österreichischen Meister punktemäßig gut begann. Zwei, wenn auch glanzlose 1:0-Siege gegen die SV Ried (H) und bei Austria Klagenfurt (A) ließen Rapid gar nach 2 Runden von Rang 1 grüßen. Doch dann ging es bergab, gab es in den folgenden 10 Liga-Partien 6 Niederlagen, bei 2 Remis und nurmehr 2 Siegen. Darunter die empfindliche 1:2-Derby-Niederlage gegen die Austria. Überhaupt standen im heimischen Allianz Stadion vier Niederlagen und 1 Remis zu Buche. Der einzige Sieg datierte aus Runde 1 am 24. Juli gegen die SV Ried. 

Erst im Spätherbst wurde der Heimkomplex gestoppt, stimmten die zwei finalen Siege gegen den TSV Hartberg (5:1, im Nachtragsspiel am 26.10.) und den LASK (1:0, am 6.11.) etwas versöhnlich. Nach 3 Niederlagen in Serie im Oktober schaffte Rapid gerade noch im Jahres-Endspurt und unter Interims-Coach Zoran Barisic den "Turnaround", blieb vier Mal unbesiegt. Die 3 Siege plus einem Remis und damit 10 Zähler in Folge liegen Sturmtank Guido Burgstaller und Co. noch auf Rang 4 und damit einem, in Anbetracht der Vorgeschichte, versöhnlichen Platz überwintern.

Nach "Vaduz-Waterloo" zogen Präsident & Peschek Konsequenzen

Und zu dieser Vorgeschichte gehören auch zwei besonders unrühmliche Kapitel in diesem Herbst. Sportlich in der Retrospektive das blamable Ausscheiden im UEFA Europa Conference League-Qualifikation gegen den FC Vaduz. Hatten die Grün-Weißen noch beim Hinspiel mit dem 1:1 beim Underdog aus Liechtenstein, der in der 2. Schweizer Liga spielt, alle Chancen für das Retourmatch offen gehalten, gab es im Allianz Stadion vor 15.100 Besuchern das "Worstcase-Szenario": 0:1 - raus aus Europa.

Was auch Konsequenzen in der Führungsetage ganz oben hatte. Präsident Martin Bruckner zog seine Kandidatur zur Wiederwahl im November zurück - siehe auch Beitrag vom 27.08. - und auch Christoph Peschek, Geschäftsführer der SK Rapid Wirtschaft GmbH, beendete seine Tätigkeit. Seit vergangenen November und der Hauptversammlung hat der SK Rapid mit Alexander Wrabetz einen neuen Präsidenten an der Spitze - siehe Beitrag vom 26.11.2022.

Ende gut (in 2022), doch nicht alles gut bei den Grün-Weißen, die zwar unter den Top6 überwintern, doch manches schuldig geblieben sind im Herbst.

Fußball-Leckerbissen auf vorweihnachtlichem Gabentisch gegen FC Schalke 04

Stellt sich nun die Frage: wie lang wird Interimstrainer Zoran „Zoki“ Barišić, unter dem die Grün-Weißen wieder in die Erfolgsspur fanden, als Chefcoach fungieren? Der Jahresausklang mit den vorgenannten Erfolgen Ende Oktober und November lässt Zuversicht für das Frühjahr aufkommen. In den verbleibenden 6 Grunddurchgang-Spielen sind die Grün-Weißen allein 4 Mal in Wien (inkl. Derby am Verteilerkreis) im Einsatz, "Fern-Reisen2 sind nurmehr nach Graz & Wolfsberg.

Mit den (erfolgreichen) Playoff-Partien gegen die WSG Tirol im späten Frühjahr und 25 Pflicht-Partien wettbewerbsübergreifend in der neuen Saison war es für die Wiener ein intensives Jahr, sodass die fast 3-monatige Pflichtspiel-Pause womöglich allen gut tun wird.

Noch "tanzen" die Hütteldorfer ja auch auf zwei Hochzeiten mit Bundesliga und ÖFB-Cup, wo man am Freitag, den 3. Februar (Ankick: 18 Uhr), mit dem Gastspiel beim Wolfsberger AC das Viertelfinale eröffnet. Eine Woche darauf folgt dann auch das Bundesliga-Eröffnungsspiel 2023 mit Rapid-Beteiligung, ebenfalls auswärts bei Vizemeister SK Sturm Graz (Freitag, 10. Februar, 20:30 Uhr, Merkur-Arena in Graz-Liebenau). Das erste Heimspiel im neuen Jahr folgt dann am Sonntag, den 19. Februar (17 Uhr) gegen den SCR Altach mit dem deutschen Rekordtorjäger Miroslav Klose auf der Trainerbank der Vorarlberger.

Mit einem deutschen Kultklub bekommt es Rapid schon zuvor zu tun, wenn am Freitag in einer Woche, dem 9. Dezember, der FC Schalke 04 zum Testspiel im Allianz Stadion zu Gast ist (Ankick: 19 Uhr).

SK Rapid eröffnet Bundesliga-Jahr 2022 in Graz

SK Rapid-Restprogramm Grunddurchgang: SK Sturm Graz (A), SCR Altach (H), WAC (A), FC Red Bull Salzburg (H), WSG Tirol (H), FK Austria Wien (A).

Eingesetzte Spieler: 26. Meiste Einsätze: Burgstaller, Grüll und Hedl (je 16), Auer, Koscelnik, Schick (je 15), Pejic (14), Druijf, Kerschbaum, Kühn, Querfeld, Zimmermann (je 13), Greil (12), Moormann (10).

Meiste Einwechslungen: Schick (9), Zimmermann (8), Greil & Kühn (je 6).

Tore: 25. Torschützen (8): Burgstaller (10), Zimmermann (5, allesamt Joker-Tore), Grüll (4), Kühn (2), Bajic, Demir, Druijf, Querfeld (je 1).

Rote Karten: Moormann, Quefeld (je 1); Gelb-Rote Karte: Bajic. Gelbe Karten: Auer, Grüll, Kerschbaum (je 3)

Sommer-Neuzugänge (8): Bajic, Burgstaller, Greil, Kerschbaum, Koscelnik, Kühn, Pejic, Sattlberger

Abgänge (10): Demir, Kriwak, Aiwu, Grahovac, Kitagawa, Kanuric, Arase, Greiml, R. Ljubicic, Sulzbacher.

Das HIER könnte Sie/Euch auch interessieren!

<blockquote class="twitter-tweet"><p lang="de" dir="ltr">Im Allianz Stadion testen wir am kommenden Freitag um 15:00 Uhr bei freiem Eintritt gegen den <a href="https://twitter.com/FirstViennaFC?ref_src=twsrc%5Etfw">@FirstViennaFC</a> (Rapid TV überträgt live). Aus organisatorischen Gründen muss dennoch vorab ein kostenloses Ticket beantragt werden. 😁<br><br>▶️ <a href="https://t.co/zJiLiH3gf3">https://t.co/zJiLiH3gf3</a><br>📸 <a href="https://twitter.com/Red_Ring_Shots?ref_src=twsrc%5Etfw">@Red_Ring_Shots</a> <a href="https://t.co/AdV19hmIeo">pic.twitter.com/AdV19hmIeo</a></p>&mdash; SK Rapid (@skrapid) <a href="https://twitter.com/skrapid/status/1597941059757215745?ref_src=twsrc%5Etfw">November 30, 2022</a></blockquote> <script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und Josef Parak