Die verschärften Corona-Maßnahmen der Regierung, wonach nur noch 3000 Besucher bei Veranstaltungen im Freien zugelassen sind, treffen den Fußball hart. Deswegen versucht Austria-Vorstand Markus Kraetschmer, die zuständigen Ministerien und die Behörden mit Fakten zu überzeugen, diese Regelung aufzuheben.

Kraetschmer will mit Ministerien faktenbasiert diskutieren 

„Die kurzfristige Veränderung der Vorgaben war eine große Enttäuschung, weil viele Mitarbeiter und externe Experten sehr intensiv an diesem neuen Konzept gearbeitet haben, das knapp über 7.500 Zuschauer ermöglicht. Wir hätten nur zu gerne bewiesen, dass dieses Konzept sehr, sehr gut ist und funktioniert! Der Regierungsbeschluss vom letzten Freitag hat für uns auch die zuvor kommunizierte Ampelregelung ausgehöhlt“, sagt Markus Kraetschmer.

Diesen neuen Bestimmungen möchte der AG-Vorstand der Wiener Austria mit Fakten entgegentreten: „Bundeskanzler Kurz hat ja bereits angekündigt, dass diese neue Regelung wohl zumindest bis Jahresende bestehen wird, vor nicht einmal 2 Wochen wurde uns noch mitgeteilt, dass die Verordnung mit bis zu 10.000 Besuchern gültig bleibt! Ich bin jemand, der gerne faktenbasiert diskutiert, Maßnahmen mit Logik begründet sehen will. In Österreich gibt es seit August wieder Fußballspiele mit Publikum und mir ist nicht bekannt, dass irgendwo schon ein Cluster aufgetreten ist. Diese Fakten müssen wir jetzt in den nächsten Wochen mit validen Zahlen untermauern und dann offensiv und klar mit den Ministerien und Behörden diskutieren und Verbesserungen erzielen - ich bin dazu bereits intensiv im Austausch mit dem ÖFB, der Bundesliga und anderen Klubs“, schildert Kraetschmer.

"Wir benötigen schnellstmöglich Klarheit, Planbarkeit und Perspektive"

Die Obergrenze von 3.000 Zusehern ist vorerst eine temporäre Maßnahme, die für das Heimspiel am 20. September gegen SV Ried gilt. „Unseren treuesten Abonnenten, die sich frühzeitig das Abo gekauft und jetzt ihren Platz sicher haben, sind wir zu großem Dank verpflichtet, sie sind eine wichtige Säule. Bei den Fans ist aber auch eine Verunsicherung zu bemerken. Wenn der Zustand noch länger andauert, geht womöglich die Bindung zu den Fans verloren – wir benötigen schnellstmöglich Klarheit, Planbarkeit und Perspektive“, fährt Kraetschmer fort. 

Auch für Trainer und General Manager Peter Stöger sind die Fans ein elementarer Bestandteil des Sports: „Das Fußballspiel, das wir im Frühjahr hatten, war ein notwendiges Übel, um die Liga fertigzuspielen. Das ist aber alles nichts wert, wenn keine Zuschauer da sind. Das hat man auch in Linz gesehen, die Stimmung war gut, nicht für uns, das ist klar, aber das braucht ein Fußballspiel und es hat Spaß gemacht.“

Austria-Vorstand fordert Verlängerung der Entschädigungszahlung

Den Klubs macht nun vor allem die fehlende Planbarkeit schwer zu schaffen. Bis zum 15. Oktober 2020 müssen die Vereine ein aktualisiertes und revidiertes Budget für die Saison 20/21 beim Lizenzsenat der ÖFBL einreichen. Zudem verkündet die Austria, dass es noch keine Zusage der Regierung gebe, die Kompensationszahlungen aus dem Sportfonds für Corona-Ausfälle nach dem 30. September weiterzuführen. 

„So wird den Klubs zusätzlicher finanzieller Schaden zugefügt, der hoffentlich durch eine Verlängerung der Entschädigungszahlung aus dem Sportligen Covid-19-Fonds der Bundessport GmbH zumindest finanziell abgegolten wird", fordert Kraetschmer. 

Der Abo-Verkauf bei Austria Wien musste aufgrund der verschärften Maßnahmen gestoppt werden. Jene Veilchen, die sich bis 11. September, 13:00 Uhr ein Saison-Abo für die Generali-Arena sicherten, werden bei den Heimspielen der Wiener Austria dabei sein können.

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von Ligaportal, Foto: Gerhard Pulsinger