Robert Ljubicic vom SKN St. Pölten zählt mit seinen 21 Jahren zu den begehrtesten österreichischen Talenten in dieser Altersklasse. Der jüngere Bruder von Rapid-Kapitän Dejan Ljubicic mauserte sich in den letzten Jahren zum Stammspieler bei den Wölfen und überzeugt mit seinem Spielverständnis, seiner Laufstärke sowie mit seinem feinen linken Fuß.

„Wir müssen schauen, dass wir die kleinen Fehler abstellen“

Der steile Aufstieg des 21-Jährigen ist freilich auch anderen Klubs nicht verborgen geblieben. Anfragen aus dem In- und Ausland soll es für Robert Ljubicic gegeben haben, doch am Ende machte der Rekordmeister aus Hütteldorf das Rennen um den im Sommer ablösefreien Mittelfeldspieler. Doch bevor sich der jüngere Ljubicic-Bruder das Rapid-Trikot überstreift, warten mit dem SKN St. Pölten noch wichtige Aufgaben.

Zuletzt lief es für die Niederösterreicher nicht rund: Nur ein Sieg aus den letzten elf Ligapartien stehen zu Buche. Dabei war der Start in diese Saison mit drei klaren Siegen aus den ersten sechs Spielen vielversprechend verlaufen: „Wir hatten einen ganz guten Start, aber in den letzten Runden haben wir uns etwas verloren. Es haben Kleinigkeiten gefehlt“, betont Robert Ljubicic im Gespräch mit Ligaportal.at. Am Sonntag wollen die Niederösterreicher in Hartberg zurück in die Erfolgsspur: „Die Stimmung in der Mannschaft ist gut und jeder weiß, worum es geht. In Hartberg wollen wir uns die drei Punkte holen, damit wir eine noch bessere Ausgangslage für das untere Playoff haben. Wir müssen schauen, dass wir die kleinen Fehler abstellen und alles dafür tun, dass es am Sonntag klappt“, hält der 21-Jährige fest.

Zuletzt haderten die St. Pöltner mit der Effizienz vor dem Tor. Lediglich fünf Treffer gelang den Wölfen in den jüngsten acht Ligapartien. Dabei haben die Niederösterreicher vor allem in der Offensive mit Schmidt, Hugi und Tetteh individuelle Klasse: „Die Qualität ist hoch bei unseren Stürmern. Man hat das auch am Anfang gesehen, da haben sie immer getroffen. Jetzt muss ihnen wieder der Knoten platzen“, hält der zentrale Mittelfeldspieler fest.

„Wir haben bereits letztes Jahr gezeigt, dass wir eine Chance haben, oben mitzuspielen“

Unabhängig vom Ausgang des Spiels in Hartberg am Sonntag steht bereits fest, dass der SKN im Finaldurchgang in der Qualifikationsgruppe antreten muss. „Unser erstes Ziel ist, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben und uns einen Abstand nach unten erarbeiten. Natürlich wollen wir auch um die oberen Plätze mitspielen“, unterstreicht Robert Ljubicic, der auch nicht ausschließen möchte, dass man vielleicht um die Plätze sieben und acht mitspielen kann: „Wir haben bereits letztes Jahr gezeigt, dass wir eine Chance haben, oben mitzuspielen. Natürlich wollen wir früh festlegen, dass wir mit den unteren Plätzen nichts zu tun haben. Wir wollen möglichst viele Spiele gewinnen und am Schluss wird man dann sehen, wie wir das mental und spielerisch geschafft haben.“

„Die Acht ist die optimale Position für mich“

Robert Ljubicic hat in den letzten Jahren eine spannende und rasante Entwicklung hingelegt. Am 12. Mai 2018 verhalf der damalige St. Pölten- Coach Didi Kühbauer dem damals erst 18-Jährigen zu seinem Profidebüt beim SKN. Dabei gelang Ljubicic gleich ein Assist. In den darauffolgenden Spielen schoss er ein Tor und bereitete einen weiteren Treffer vor: „Ich glaube, dass ich mich sehr gut entwickelt habe. Ich bin damals als 18- Jähriger zur Kampfmannschaft gekommen. Damals war ich noch nicht so konstant, aber jetzt gehöre ich schon zu den Leadern“, sagt der 21-Jährige selbstbewusst. Mittlerweile hat Robert Ljubicic 79 Pflichtspiele für den SKN bestritten.

Am wohlsten fühlt sich der St. Pölten-Kicker auf der Position des Achters. „Die liegt mir. Es ist die optimale Position für mich, weil ich defensiv stark bin und auch gerne in die Offensive mitgehe“, stellt Robert Ljubicic klar. Diese Qualitäten wir er ab Sommer in Wien-Hütteldorf unter Beweis stellen. Über seinen künftigen Arbeitgeber möchte er aber noch nicht zu viel sprechen. Vielmehr konzentriert er sich bis zum Saisonende auf seine Leistungen beim SKN. „Ich habe mich für den nächsten Schritt entschieden, aber ich möchte mich jetzt nicht großartig äußern, weil ich noch bis Juni beim SKN bin und mich auf diese Aufgabe konzentriere“, so Ljubicic.

Ljubicic-Doppel bei Rapid? „Mein Vater wäre stolz“

Nichtsdestotrotz stellen sich viele Fans die Frage, ob es in der kommenden Saison ein Ljubicic-Doppel beim SK Rapid Wien geben wird. Der Vertrag seines älteren Bruder Dejan läuft nach dieser Saison aus. Rapid-Sportchef Barisic hatte zuletzt mehrfach betont, dass man an die finanziellen Grenzen gehen werde, doch ein Verbleib des begehrten Mittelfeldspielers in Hütteldorf scheint eher unrealistisch. Robert betont, dass er mit seinem Bruder darüber viel gesprochen habe. „Mein Vater wäre stolz, wenn er uns beide zusammen bei einem Verein spielen sehen würde“, sagt er auf Nachfrage, ob er ein Ljubicic-Doppel bei Rapid für möglich hielte. Zur aktuellen Situation seines Bruders könne er aber „nicht viel sagen“.

Ein Vorbild für seinen jüngeren Bruder ist Dejan Ljubicic auch, was seine Unternehmungen für zusätzliche Leistungssteigerungen anbelangt. Wie Ligaportal.at Ende Jänner ausführlich berichtete, nimmt der Rapid-Kapitän die Dienste eines Performance Coaches in Anspruch ("Haaland-Brille", Schlafscreening und Performance Coaching: Rapid-Kapitän Dejan Ljubicic überlässt nichts dem Zufall). „Als Fußballer schaut man immer, dass man die letzten Prozent an Leistung herauskitzelt und einen Schritt nach vorne macht. Mein Bruder hat mir sehr viel über dieses Projekt erzählt und auch mitgegeben. Ich probiere, sehr viel davon umzusetzen und habe gehört, dass es sehr gut ist“, sagt Robert Ljubicic über die Aktivitäten seines Bruders.

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von Daniel Ringsmuth; Foto: GEPA pictures