Drei Pflichtpartien-Siege bei drei Auftritten im Dezember, darunter zwei in der Admiral Bundesliga. Der LASK verabschiedete sich im Finish erfolgreich in die Winterpause. Der Tabellenneunte will sich für die restlichen vier Partien im Grunddurchgang in der Liga weiter auf die Überholspur begeben. Die Meistergruppe ist bei der Elf von Chefcoach Andreas Wieland, die noch auf "drei Hochzeiten" tanzt, längst nicht abgeschrieben.. Nach einem durchwachsenen Herbst, aber zufriedenstellendem Finish vor der Winterpause ist der Zug zur Meistergruppe für die Linzer noch nicht abgefahren. 

 

Der im Herbst als Interims-Coach fungierende Andreas Wieland stieg in der Winterpause offiziell zum Chefcoach auf und steht nun vor der Challenge, mit den Athletikern die vier Zähler Rückstand auf Platz sechs in vier Runden wettzumachen. Einer der Hoffnungsträger ist dabei Marko Raguž, nach der "Athletiker-Abschluss-Achillesferse" im Herbst. Der 23-jährige Eferdinger ist nach langer Leidenszeit wieder bereit.

Nach erlittenem Kreuzbandriss in der Europaleague-Gruppenphase im November 2020 in Antwerpen, kämpfte der 1,92-Meter große Mittelstürmer lange vergeblich um seine Fitness, wurde beim Comeback-Versuch im Herbst zurückgeworfen. Nur sechs Kurz-Einsätze in der Liga, bei gesamt gerade mal 140 Minuten und einem Assist. Nun ist beim achtmaligen, ehemaligen U-21-ÖFB-Stürmer wieder "Licht am Ende des Tunnels", stand der gläubige Oberösterreicher in der Winter-Vorbereitungsperiode wieder über die volle Spielzeit am Feld und zeigte durchaus seine Qualitäten.

"Ich bin mit mir selbst sehr zufrieden, wenn ich jeden Tag mit der Mannschaft trainieren kann, wenn ich meine Leistung bringen kann", sagte Marko Raguž im Trainingslager in Belek/Antalya. Für den Rechtsfuß gelte es, "so viele Spielminuten zu bekommen wie möglich. Dann wird die Leistung von selbst kommen."

Jewhen Konopljanka kein Thema - Stürmersuche bei Athletikern ad acta? 

Die Verantwortlichen des LASK dürfte der sympathische Stürmer überzeugt haben. Die im Dezember noch anvisierte Suche nach einem Torjäger wurde beim Achtelfinalisten der Conference League ad acta gelegt. Sportdirektor Radovan Vujanovic gegenüber der APA: "Die Situation hat sich geändert. Marko hat immer mittrainiert, hat im Training und bei den Testspielen alles mitgemacht." Und: habe noch Extraeinheiten eingeschoben. "Er ist körperlich fit, ist bereit." Druck werde man dem Torjäger (25 Treffer in 96 LASK-Spielen, neun in 53 Bundesliga-Partien samt fünf Assist) keinen auferlegen.

"Er muss nicht sofort 15 Tore machen. Auch wenn es schön wäre", meinte Vujanovic. Der ehemalige Torjäger des LASK weiß: "Marko hat eine Nase für Tore." Außerdem stehe mit Alexander Schmidt noch ein weiterer Mittelstürmer parat. Mamoudou Karamoko wurde für kolportierte 1,5 Mio. Euro an den FC Kopenhagen abgegeben, Christoph Monschein an Altach verliehen.

Ein Transfer des ehemaligen, ukrainischen Teamstürmer-Routiniers Jewhen Konopljanka - der 32-Jährige spielte beim FC Sevilla und FC Schalke 04 und steht derzeit bei Schachtar Donezk auf dem Abstellgleis - sei laut Vujanovic kein Thema. Er habe im Trainingslager mit Schachtar-Direktor Darijo Srna gesprochen, mehr sei an der Sache aber nicht dran, betonte Vujanovic am Dienstag. "Er (Konopljanka) hat einen riesen Namen. Aber auf seiner Position haben wir fünf andere Spieler." Bis Montag 17 Uhr ist das Transferfenster in Österreich noch offen.

Radovan Vujanovic vor Cup-Fight: "Werden versuchen, sie (Anm.: Rote Bullen) zu ärgern!"

Im großen Kader der Linzer sind etliche Abwehr-Akteure, obwohl Wunschspieler Milos Degenek in die MLS zu Columbus und nicht zum LASK  wechselte. Die Rolle des - nach dem Weggang zu Saisonbeginn von Gernot Trauner - erhofften Abwehrchefs wird nun dem Deutsch-Tschechen Filip Twardzik zugeordnet. Der 28-jährige Linksfuß kam von Spartak Trnava. Ein weiterer Winter-Innenverteidiger-Neuzugang, Oumar Sako, solle langsam aufgebaut werden. Der 25-jährige Ivorer unterzog sich am 28. Jänner einer Knie-OP. Zeit brauchen auch noch die Rekonvaleszenten Philipp Wiesinger und Petar Filipovic.

Erster Härtetest für die Linzer, bevor es am Sonntag, 13. Februar, mit dem Heimspiel gegen den furiosen Aufsteiger SK Austria Klagenfurt in der Liga weiter geht, ist das letzte Viertelfinal-Match im ÖFB-Cup kommenden Sonntag bei Titelverteidiger FC Red Bull Salzburg in der Red Bull Arena in Wals-Siezenheim (Ankick: 16.30 Uhr). "Wir werden versuchen, sie zu ärgern und dann sehen, was rauskommt", meinte Vujanovic gegenüber der APA. Das Duell der beiden Vorjahres-Cup-Finalisten verspricht Spannung.

Foto: Harald Dostal/sport-bilder.at