Im zweiten Match des UNIQA ÖFB-Cup-Viertelfinales empfängt die  SV Guntamatic Ried am Freitagabend Liga-Konkurrent SK Austria Klagenfurt und hat nach drei Auswärtspartien erstmals in dieser Pokal-Saison Heimrecht (Josko Arena, 19:20 Uhr). Für die Kärntner ist es das vierte Auswärtsspiel im laufenden Bewerb. In der Liga trafen der Bundesliga-Aufsteiger von 2020 und 2021 in Runde 10 aufeinander. Am 2. Oktober 2021 gab es an gleicher Wirkungsstätte vor 4.180 Zuschauern nach Toren des derzeit verletzten SVR-Stürmers Seifedin Chabbi (4.) und Turgay Gemicibasi (56.) ein 1:1.

 

Die SV Guntamatic Ried setzte sich in der 1. Runde des Uniqa-ÖFB-Cup beim Regionalligisten SV Grödig klar mit 7:0 durch. Stefan Nutz per Viererpack (8., 21., 23., 82. Elfer), Constantin Reiner (17.), Daniel Offenbacher (71.) und Julian Wießmeier (73.) scorten. In der 2. Runde besiegten die Wikinger den Zweitligisten SK Vorwärts Steyr auswärts mit 3:1 (Murat Satin, Philipp Pomer und Luca Meisl). Mit 2:1 bei Liga-Konkurrent Sturm Graz landeten die Innviertler dann in der 3. Runde einen wahren Cup-Coup (Ante Bajic, 36. Min. und Luca Meisl, 52.).

Top-Assistgeber vom Dienst Stefan Nutz: „Die Vorbereitung verlief sehr gut. Es ist natürlich extrem schade, dass Seifedin Chabbi ausgefallen ist. Alle, die fit sind, haben alles gegeben, um körperlich auf einem sehr guten Niveau zu sein. Deshalb bin ich sehr optimistisch, dass wir gut in das Frühjahr starten werden." Der gebürtige Judenburger, der in zwei Wochen 30 Jahre wird, weiter:  „Wir haben einen neuen Trainer mit neuen Ideen. Ich hoffe, dass wir schon im ersten Match alles sehr gut umsetzen können. Aber man weiß vor dem ersten Match nie, wo man wirklich steht.“

Stefan Nutz sieht hohe Qualität bei beiden Teams

Der Rieder Mittelfeld-Lenker über den Gegner: „Klagenfurt ist eine sehr gute Umschaltmannschaft. Nach einem Ballgewinn geht es immer sehr schnell Richtung Tor. Es ist eine Mannschaft mit hoher Qualität. Sie haben noch Spieler verpflichtet, deshalb kann die Qualität weiter gestiegen sein. Aber auch wir haben eine sehr gute Qualität im Kader. Es wird deshalb ein spannendes Spiel.“

Robert Ibertsberger: "Mannschaft hat verstanden, was ich haben möchte!"

SVR-Neo-Chefcoach Robert Ibertsberger vor seiner ersten Pflicht-Partie mit der SV Ried: „Bis jetzt hat in der Vorbereitung wirklich alles super funktioniert. Wir konnten teilweise auf Rasen trainieren und haben viele wichtige Dinge umsetzen können. Die Mannschaft weiß und hat verstanden, was ich haben möchte. Bis auf die Verletzung von Seifedin Chabbi, die nichts mit dem Training selbst zu tun hatte und sehr unglücklich war, hatten wir bisher auch keine Ausfälle. Ich hoffe jetzt auf einen guten Abschluss der Vorbereitung und dass wir dann gut gerüstet in das erste Pflichtspiel gehen können."

Der 45-Jährige über die bevorstehende Pokal-Partie: „Ich habe als Akademieleiter den Cup-Sieg hautnah miterlebt und weiß, wie wichtig der Cup für den Verein und für die Fans ist. Wir haben die Chance, ins Halbfinale aufzusteigen. Und das will jeder von uns unbedingt erreichen. Noch dazu ist es ein Heimspiel und es ist besser jetzt vor 2.000 Zuschauern zu spielen als im leeren Stadion. Klagenfurt ist ein sehr unangenehmer Gegner. In der Defensive sind sie sehr kompakt, ihre große Stärke ist das Umschaltspiel." Nachsatz: "Wenn wir ihnen aber unser Spiel aufdrücken können, dann ist sehr viel für uns möglich.“

Pokal-Partie für Pacult-Elf Prolog für "Monat der Wahrheit"

Austria Klagenfurt war in Runde 1 bei Wiener Neustadt mit 5:1 und in Runde2 beim TSV St. Johann mit 2:1 erfolgreich. In der 3. Runde brauchte die Elf von Chefcoach Peter Pacult die Verlängerung, um dann beim SC Weiz mit 4:1 zu siegen. Das Pokal-Match sehen die Kärntner als Prolog für den Monat der Wahrheit in der Meisterschaft: Innerhalb von 15 Tagen stehen drei Partien am Programm, in denen der Überraschungs-Vierte sein großes Saisonziel erreichen will.

„Wir sind gekommen, um zu bleiben“, hatte Gesellschafter und Vize-Präsident Zeljko Karajica im vergangenen Juni nach dem Relegations-Erfolg gegen den SKN St. Pölten und dem damit verbundenen Bundesliga-Aufstieg als Motto vorgegeben. Die Herbstsaison verlief wie im Rausch, die Austria gilt für viele Experten als heißer Kandidat auf die Qualifikation für das obere Playoff.

Diesmal soll´s kein Cup-Ende in OÖ werden - Traum vom "Finale daham"

Doch vor dem Playoff steht Freitag erstmal die Pokal-Partie. Nachdem die Austria im Vorjahr als damaliger Zweitligist in Oberösterreich im Viertelfinale unglücklich ausgeschieden war, mit 3:5 n.V. in Pasching beim LASK (wo die Violetten in einer Woche am Sonntag in der Liga gastieren), soll es diesmal in Ried besser klappen. „Das ist eine total offene Partie, da kommt es darauf an, wer die bessere Tagesform auf den Rasen bringt. Wir haben eine gute Winter-Vorbereitung hinter uns, aber erst im Wettkampf wird sich zeigen, wo wir stehen“, sagt Geschäftsführer Harald Gärtner, der darauf setzt, dass die Aussicht auf das „Finale daham“ im Wörtherseestadion am 1. Mai zusätzlich für Motivation sorgt: „Jeder träumt davon, so ein Spiel im eigenen Stadion zu erleben.“

Die personelle Situation in Klagenfurt ist auch nach der Winterpause weiter angespannt, mit den Verteidigern Herbert Paul und dem Uruguayer Maximilian Moreira, den Mittelfeldspielern Alexander Fuchs und Julian von Haacke sowie den Angreifern Tim Maciejewski, Benjamin Hadzic, Gloire Amanda und Patrick Hasenhüttl fallen in Ried gleich acht Austria-Profis aus. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Rajko Rep, der Winter-Zugang brach das Training am Mittwoch vorzeitig ab. 

Remis-Abonnement im Duell - SV Ried wartet auf ersten Sieg gegen Violette

Insgesamt trafen die SV Guntamatic Ried und Austria Klagenfurt in der Bundesliga (2021/22) und in der 2. Liga (2018-20) fünf Mal aufeinander. In einem 2. Liga-Match siegten die Kärntner in Ried mit 3:1. Alle übrigen Spiele endeten Unentschieden (0:0, 1:1, 1:1, 1:1).

Ligaportal berichtet über das Cup-Viertelfinal-Match in Ried im Liveticker

Foto: Harald Dostal/sport-bilder.at