In fünf Tagen steigt für den FC Red Bull Salzburg bei seiner erstmaligen Championsleague-Achtelfinal-Teilnahme mit dem Heimspiel gegen den FC Bayern München das bisherige Saison-Highlight. Doch vor dem Deutschen- geht es gegen den Österreichischen-Rekordmeister und steht zum Frühjahrs-Auftakt in der Admiral Bundesliga der Liga-Alltag an, die Generalprobe für das Salzburger "Spiel des Jahres"... und das im brisanten Duell beim SK Rapid. Ab 19.30 Uhr im Ligaportal-Liveticker! Rekord- kontra Serienmeister, amtierender Vizemeister vs. Meister...da wollen die Hütteldorfer kein Sparrungspartner sein, auch wenn das "Gesetz der Serie" in den vergangenen Jahren eindeutig für die Roten Bullen spricht.

 

Chefcoach Ferdinand Feldhofer gibt die Rapid-Richtung vor und hatte persönlich mit dem WAC und Lafnitz schon seine Erfolge gegen Salzburg

Nach dem 3:1-Viertelfinal-Cup-Erfolg nach 0:1-Rückstand gegen den LASK sind die Schützlinge von Chefcoach Matthias Jaissle zudem gut ins neue Pflichtspiel-Jahr 2022 gestartet, während demgegenüber Rapid daheim eine 1:2-Pleite gegen vom "Corona-Cluster" unbeeinträchtigt gebliebene Hartberger erlebte.

Auch die vergangenen Duelle gegen Red Bull Salzburg verbreiten im Lager der Hütteldorfer nicht gerade Zuversicht. In den vergangenen 22 Meisterschafts-Duellen steht für die Grün-Weißen gerade mal ein Sieg zu Buche, dazu kommen noch vier ÖFB-Cup-Niederlagen in jüngser Vergangenheit. Und außerdem wird der Elf von Chefcoach Ferdinand Feldhofer der große Support der Rapid-Fans fehlen, werden statt möglicher 28.000 Fans nur 2.000 zugelassen. So lassen die Lockerungen der Zuschauerkapazitäten die Bundesliga-Klubs an diesem Wochenende jubeln, da dieses Duell jedoch am Freitag stattfindet, findet der Schlager vor einer Mini-Kulisse statt. Die von den Wienern erhoffte Spielverlegung von Freitag auf Samstag oder Sonntag lehnten die Gäste ab. Grund: die Wichtigkeit der Vorbereitung auf das Championsleague-Achtelfinal-Hinspiel in der Red Bull Arena in Wals-Siezenheim gegen den ruhmreichen Rekordmeister aus Deutschland - FC Bayern München. Die ließe - auch aus organisatorischen Ablauf-Gründen - keine kurzfristige Veränderung mehr zu.

Rapid-Neo-Chefcoach Ferdinand Feldhofer über....

...die abgelehnte Spielverschiebung: „Das Positive vorweg: Wir haben wohl alle nicht damit gerechnet, dass es so schnell geht, dass Zuschauer wieder im Stadion sein dürfen. Das freut uns, wir können es kaum herbeisehnen. Es ist eine unglaubliche Vorfreude auf diesen Moment. Bitter für uns ist, dass es um ein paar Stunden geht, dass wir nicht am Freitag schon fast ein volles Haus haben. Und das hätte uns natürlich geholfen - das ist auch klar. Es wäre sehr gut für uns gewesen, wenn wir mehr Fans gehabt hätten. Umgekehrt wäre es nicht so gewesen. Wir hätten wahrscheinlich zugestimmt, sonst wären nur 200 Rapid-Fans nach Salzburg gekommen und sonst wären 2.000 mit uns angereist. Aus sportlicher Sicht gibt es Momente, wo man beide Seiten verstehen kann. In dem Fall ist das so ein Moment, wo kürzere Regenerationszeiten verständlich sind. Trotzdem wäre es für uns einfach sehr gut gewesen, wenn wir mehr Fans gehabt hätten."

...dass RB Salzburg wegen dem "Spiel des Jahres" gegen den FC Bayern eventuell Spieler schont: "Diese Hoffnung streichen wir, die gibt es nicht von mir. Wir erhoffen uns gar nichts von Salzburger Seite. Wir werden auf uns schauen und sind damit auch gut beraten. Wir werden einfach probieren, Salzburg dort zu erwischen, wo es ihnen nicht so schmeckt."

...über die 1:2-Cup-Pleite gegen den TSV Hartberg nach 1:0-Führung: „Wir müssen das künftig besser machen und uns gegenseitig rausziehen, nicht passiv werden." 

...die Negativ-Statistik von Rapid gegen RB Salzburg: „Ich bin erst seit kurzem da und habe es schon genießen können, gegen Salzburg und auch gegen Liefering zu gewinnen."

...über das Match heute Abend: "Ich erwarte ein intensives Spiel und bin voller Zuversicht, dass wir definitiv etwas zeigen können, was den Salzburgern vielleicht nicht so schmeckt. Wir brauchen viel Mut, Engagement, Leidenschaft und Zweikampfführung. Wenn man nur verteidigt, wird es sich nicht ausgehen. Wir müssen selbst Akzente setzen und ihnen die Spiellaune nehmen.“ 

...eine mögliche Startelf-Premiere von Winter-Neuzugang Ferdy Druijf, der im Zuge der Wechsel-Verhandlungen einige Trainings versäumt habe: „Er ist noch nicht bei 100 Prozent. Jetzt gilt es, ihn in unsere Abläufe und Taktik zu integrieren."

Fragezeichen bei Rapid-Trio

Der AZ Alkmaar-Leihangreifer Ferdy Druijf selbst erhebt aktuell noch keine Ansprüche auf einen Startelf-Einsatz. Der 1,90-Meter große Mittelstürmer sprach dagegen über seine ersten positiven Erfahrungen bei Rapid: „Ein großer Club, die Leute hier geben mir ein gutes Gefühl." Weiters meinte der Niederländer über seine Spielweise: „Ich bin immer im Strafraum und will Tore schießen." Und über Gegner FC Red Bull Salzburg: „Ein schwieriges Spiel, aber wenn wir unser Bestes geben, haben wir eine Chance." Der Kara-Nachfolger verspürt bei aller Erwartungshaltung keinen Druck: „Ich freue mich zu spielen, es ist ein neues Abenteuer.“

Personell fraglich bleibt, ob die zuletzt erkrankten Robert Ljubicic und Offensivakteur Taxiarchis Fountas zur Verfügung stehen sowie Abwehrchef Maximilian Hofmann nach seiner Wadenverletzung rechtzeitig fit wird.

Jubeln wie im Vorjahr in Hütteldorf und wie beim 2:0-Hinspielsieg wieder die roten Bullen?

Matthias Jaissle vor Rapid gewarnt - Karim Adeyemi vor Comeback

Salzburg-Trainer Matthias Jaissle ließ laut der APA keinen Zweifel an der Motivation seiner Truppe für das Freitag-Match. „Wir wissen um die Bedeutung dieser Partie – vor allem für unsere Fans – und werden alles dafür tun, dass sie nach dem Spiel glücklich sind.“ Der 33-jährige Deutsche weiß allerdings auch, dass das keine "gemahde Wies´n" für die roten Bullen wird: „Auch wenn Rapid jetzt im Cup ausgeschieden ist: Die Mannschaft hat sich im Herbst deutlich stabilisiert und von den letzten neun Spielen in der Liga nur eines verloren. Wir sind also gewarnt und wissen, dass wir wieder eine Topleistung benötigen.“

Der Salzburg-Coach hat allerdings einige Personalsorgen, so dürften gleich sieben Profis, darunter drei Stümer ausfallen. Entwarnung dagegen bei Top-Torjäger Karim Adeyemi, der im Cup gegen den LASK fehlte, nach seiner Mandeloperation jedoch im Allianz Stadion einsatzbereit sein dürfte.

Fotos: GEPA/WienEnergie + SK Rapid/Red Ring Shots