SAISON-HIGHLIGHT in der Mozartstadt! Der FC Red Bull Salzburg steht vor einem historischen Spiel! Kommenden Mittwoch, 16. Februar 2022, geht es für die Roten Bullen – als erstes österreichisches Team überhaupt – in ein Achtelfinale in der UEFA Champions League. Gegen keinen Geringeren wie dem FC Bayern München, der je drei Mal die Championsleague und dem Vorgänger-Bewerb Europapokal der Landesmeister gewann. Das Hinspiel zwischen dem österreichischen Serien- und dem deutschen Rekord-Meister beginnt um 21 Uhr - live im Ligaportal-Ticker -  in der bereits seit Tagen mit 29.520 Zuschauern ausverkauften Red Bull Arena in Wals-Siezenheim. Haupt-Referee ist der 36-jährige Engländer Michael Oliver.

 

Die roten Bullen sind "heiß": der gebürtige Münchener Karim Adeyemi (vorn li.) und Co., hier vor dem Match am 8. Dezember gegen Sevilla CF, in dem die Salzburger mit 1:0 durch Sieg-Torschütze Noah Okafor den erstmaligen Aufstieg eines österreichischen Klubs in eine Championsleague-K.o.-Runde schafften.

Der souveräne Tabellenführer & Titelverteidiger der österreichischen Admiral Bundesliga ist bei diesem - aus kontinental geographischer Sicht betrachtet - Nachbarschaftsduell (zwischen der Allianz Arena in München-Fröttmaning und der Red Bull Arena in Kleßheim liegten über die A8 kommend gerade mal 157 km)  mit dem Tabellenführer &Titelverteidiger der deutschen Bundesliga klarer Underdog.

Trainer Matthias Jaissle (33) - im Duell der jüngsten CL-Trainer (FCB-Coach Julian Nagelsmann = 34) sieht folgende Ausgangslage: „Wir wissen, dass wir gegen die aktuell vielleicht weltbeste Klubmannschaft spielen und krasser Außenseiter sind. Trotzdem wollen wir mutig auftreten und versuchen, unsere Art des Fußballs auf den Platz zu bringen. Das wird nicht einfach, aber wir werden es versuchen. Wir stehen erstmals in der Geschichte des Klubs im Achtelfinale der Champions League – und das mit der jüngsten Mannschaft des gesamten Wettbewerbs. Das ist etwas Besonderes, das die Spieler und auch unsere Fans jetzt genießen dürfen. Wir empfinden keinen Druck, sondern nur Vorfreude.“

Im Vorjahr unter Wert geschlagen und Lehrgeld bezahlt

Bereits in der vergangenen Saison, der zweiten im Königsklassen-Herbst für Kapitän Ulmer und Co., duellierten sich die Abonnement-Meister der letzten Jahre ihres Landes in der Gruppenphase. Dabei waren die Roten Bullen durchaus mit dem "Stern des Südens" auf Augenhöhe, wurden jedoch unter Wert und im Hinspiel in Salzburg "hinten heraus" geschlagen. Gegen den damaligen CL-Titelverteidiger gab es zwei Niederlagen (2:6 Heim; Tore: Mergim Berisha und Okugawa bzw. Lewandoswki 2, Kristensen ET, Boateng, Sane, Hernandez bzw. 1:3 Auswärts; Tore: Mergim Berisha bzw. Lewandowski, Coman, Sane).

Der in dieser Saison in prächtiger Form befindliche Schweizer Stürmer Noah Okafor erinnert sich an die beiden Bayern-Duelle: „Auch wenn die Ergebnisse sehr deutlich sind, waren die Spiele dabei teils sehr eng. Vor allem im ersten Match in Salzburg konnten wir lange Zeit sehr gut mithalten. Aber die Bayern haben uns am Ende gezeigt, dass wir auf diesem hohen Niveau keine Fehler machen dürfen. Daraus wollen wir lernen und es in diesen Duellen besser machen, auch wenn die Bayern auch diesmal wieder die Favoriten sind.“

Unterschiedliche Erfolgserlebnisse der Abonnement-Meister bei der Generalprobe

Die "General-Probe" auf das dritte CL-Match zwischen den Nachbarn aus Salzburg und Bayern verlief unterschiedlich. Während die Salzburger mal wieder Mentalität und Moral bewiesen und bei Rapid Wien nach 0:1-Pausenrückstand die Wende schafften, um als 2:1-Sieger aus dem Allianz Stadion zu gehen, kassierte der FC Bayern München in der deutschen Bundesliga bei VfL Bochum eine überraschende 2:4-Niederlage. Ironie des Schicksals: zwischen beiden Klubs existiert seit vielen Jahren eine Fanlager-Freundschaft!

Im Hinspiel hatte die Elf von FCB-Coach Julian Nagelsmann noch einen 7:0-Kantersieg gegen den Aufsteiger aus dem Ruhrpott gefeiert, doch die leidenschaftlich und mutig agierenden Bochumer revanchierten sich und spielten sich vor allem vor der Pause in einen Rausch. Vier Tore binnen 31 Minuten für die Blau-Weißen! Mehr als drei Gegentore in der ersten Hälfte kassierten die Bayern zuletzt 1975 in Frankfurt (0:5 zur Pause). So hatte sich der von den Vorderleuten einige Male im Stich gelassene Torwart Sven Ulreich, der den verletzten Nationalkeeper Manuel Neuer vertrat, den Nachmittag sicher nicht vorgestellt.

 

Joshua Kimmich schlägt Alarm - vier FCB-Saison-Niederlagen gegen Teams im zweistelligen Tabellenbereich

Nach der "Pott-Pleite" ging (mal wieder) der ehrgeizige Joshua Kimmich (Foto SID) kritisch voran nach dem bajuwarischen De-ja-vus (Anm.: im Herbst kassierten die Münchener gegen die vom Ex-Salzburger Meister-Trainer und -Spieler gecoachten Gladbacher eine 0:5-Pokal-Pleite auf ähnliche Art) : "Es passiert zu oft. Das kenne ich von uns aus der Vergangenheit nicht, dass wir mehrfach vier, fünf Tore kassieren."

Der 64-fache deutsche Nationalspieler weiter: "Wir haben sämtliche Tugenden vermissen lassen. Wir müssen uns fragen, ob das die Mentalität der Bayern ist." Untypisch für den Renommierklub von der Isar ist zudem, dass alle vier bisherigen Saisonniederlagen gegen Mannschaften mit einem zweistelligen Tabellenplatz zustande kamen. Zwar hat der 31-fache Deutsche Meister mit sechs Zählern vor dem Zweiten BVB mit Ex-Salzburgs Erling Haaland noch einen komfortablen Vorsprung, doch Kimmich mahnt wenige Tage nach seinem 27. Geburtstag: "So kann man in kein Spiel gehen. Egal wie viel Vorsprung wir auch haben." 

Während sein Trainer Julian Nagelsmann betreff Bochum von einem "beschissenen Spiel" sprach, nach der unwürdigen ersten Halbzeit jedoch von einer Kabinen-Predigt absah. "Wenn man in der Halbzeit 1:4 hinten liegt, muss man als Trainer nicht noch reinschreien. Dann muss jeder Spieler selber wissen, das war offensichtlich Grütze, was wir in den ersten 45 Minuten gemacht haben", so der gebürtige Landsberger.

Auf die fehlende Mentalität im Hinblick auf das Championsleague-Match in der Mozartstadt angesprochen meinte Nagelsmann gewohnt cool und voller Zuversicht: "Mir wird nicht bange."

Das braucht in dieser Hinsicht auch nicht Matthias Jaissle, was seine junge Mannschaft auch wieder beim 2:1 bei Rapid bewiesen hat. "Man hat gesehen, unsere Mentalität ist in Ordnung. Das gibt uns den nötigen Rückenwind für das Spiel gegen die Bayern, so der Deutsche auf der Kommandobrücke der Salzburger.

Zumindest auf ihn war bei der 2:4-Niederlage Verlass: Tor-Garant Robert Lewandowski (re.). Der zweimalige Weltfußballer (2020, 2021) schnürte den Doppelpack und erhöhte sein Torkonto in der Bundesliga auf 26 Saisontore, auch in der Königsklasse scorte der 33-jährige Pole bereits neun Mal in sechs Partien in dieser Saison.

Weitere Match-Facts:

• Die Roten Bullen stehen als erstes österreichisches Team überhaupt im Achtelfinale. Für den FC Bayern ist es die bereits 18. Teilnahme in dieser Runde.

• Die Jaissle-Elf buchte ihr Achtelfinal-Ticket am 6. Spieltag mit einem 1:0-Heimsieg gegen Sevilla CF und sicherte sich damit den zweiten Platz in Gruppe G, hinter dem französischen Meister LOSC Lille und vor den Spaniern sowie dem VfL Wolfsburg.

• Kapitän Andreas Ulmer und Co. gewannen alle drei Heimspiele der Gruppenphase.

 Salzburgs Bilanz in K.-o.-Duellen mit Hin- und Rückspiel gegen deutsche Klubs: 3x Aufstieg, 2x ausgeschieden.

• Der FC Bayern siegte in allen sechs Spielen in Gruppe E und hatte am Ende zehn Punkte Vorsprung auf den Zweiten Benfica Lissabon, Dritter wurde der FC Barcelona, abgeschlagen Dinamo Kiew. Es war bereits das zweite Mal, dass der deutsche Rekordmeister alle Spiele der Gruppenphase gewinnen konnte – das erste Mal gelang dies 2019/20, als man dann auch den Titel holte.

• Neben dem Duell zwischen Sporting Lissabon und Manchester City ist dies die einzige Begegnung im Achtelfinale zwischen zwei amtierenden Meistern.

Personelle Situation beim FC Salzburg:

Bernardo, Bryan Okoh und Stürmer Sekou Koita (alle Knie) und Mamady Diambou (Oberschenkel) fehlen verletzungsbedingt. Luka Sučić  hat nach überstandener Erkrankung noch Trainingsrückstand. Der Einsatz von Stürmer Benjamin Šeško (Oberschenkel) ist fraglich. Routinier Zlatko Junuzovic steht wieder im Mannschaftstraining.

Ausverkaufte Red Bull Arena: frühzeitige Anreise und Öffis nutzen

Das Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister ist mit 29.520 Tickets (1.500 Gästefans) ausverkauft. Für alle Zuschauer gilt überall am Stadiongelände die FFP2-Maskenpflicht.

Aufgrund des großen Interesses bzw. der durch die 2G-Vorschriften beim Stadionzutritt notwendigen Formalitäten (Bestätigungen und Ausweis bereithalten) wird eine frühzeitige Anreise bzw. die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel dringend empfohlen.

Fotos: FC Red Bull Salzburg by Getty und SID