Zwischenzeitlich war Austria Klagenfurt in der Blitztabelle fix in der Meistergruppe, ehe Nutz für die SV Ried ausglich und den Innviertlern ein Endspiel vs. Sturm Graz ermöglicht. Die Blackies ihrerseits gewannen das Steirer Derby gegen den TSV Hartberg (3:0), feierten nach zwei 2:2 den 1. Sieg im Frühjahr und kehrten auf Rang 2 zurück. Der Fünfkampf um die drei Restplätze in der Meistergruppe geht weiter: in "Pole-Position" vor der finalen Runde Klagenfurt (4.) und Austria Wien (5.), je 30 Punkte, dann Rapid (6.) und Ried (7.), je 28, sowie Nachzügler LASK (8., 24), der gegen RB Salzburg und beim WAC zwei Siege braucht.

 

SK Austria Klagenfurt - SV Ried 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 (37.) Saravanja, 1:1 (50.) S. Nutz. Wörthersee Stadion; Z: 3.250; SR: Christian-Petru Ciochirca; RK: Pecirep (65.); Gelb-Rot: Geschäftsführer Imhof (90.+2).

Wolfgang Schellenberg (Co-Trainer SK Austria Klagenfurt), der heute den erkrankten Peter Pacult vertrat: „Die Zuschauer haben ein sehr rassiges Spiel gesehen mit vielen Zweikampfsituationen und vielen Aktionen auf beiden Seiten, wo Stimmung ins Stadion gekommen ist und wo zu diskutieren war. Am Ende ist das 1:1 leistungsgerecht gewesen, wenn man das ganze Spiel betrachtet. Wir können die Meistergruppe aus eigener Kraft nächste Woche regeln. Wir werden versuchen unsere Hausaufgaben zu machen.“

"Himmelhoch jauzend oder Tal der Tränen"

Robert Ibertsberger (Trainer SV Guntamatic Ried): „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Am Mittwoch haben wir ein wichtiges Halbfinale im Cup und der Fokus ist bereits dort hingelegt. Das (Anm.: Klagenfurt-) Spiel ist schwer einzuordnen. In der 1. Halbzeit waren wir sehr dominant, aber haben die ein oder andere Standardsituation zu viel zugelassen. Das wollten wir vermeiden, weil wir gewusst haben, dass Klagenfurt da sehr stark ist. In der 2. Halbzeit haben wir im Ballbesitz etwas verändert und sind verdient zum Ausgleich zu kommen. Nach der roten Karte gegen Austria Klagenfurt waren wir zu ungeduldig.“

Der SV Ried-Coach mit dem Ausblick: „Es kann himmelhoch jauchzend werden oder ins Tal der Tränen, es kann beides passieren. Wir sind stabil und die Mannschaft hat einen guten Fokus Tag für Tag. Jetzt werden wir in den nächsten beiden Spielen alles daran setzen, dass wir mehr nach oben wie nach unten schauen müssen.“

Imhof: "Zum Schluss war ich auf 180"

Matthias Imhof (Geschäftsführer SK Austria Klagenfurt) über...

…die bereits achte rote Karte gegen Austria Klagenfurt: „Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Die Art und Weise wie die Schiedsrichter mit uns umgehen...da bin ich...egal. Dann bekomme ich wieder eine Strafe, deswegen bin ich jetzt ruhig. Ich gehe davon aus, dass der Schiedsrichter auch bewertet wird, dann ist das schon ok.“

...die rote Karte für Darijo Pecirep: „Das war im Zweikampf und er möchte mit der Pieke spielen und hält dadurch den Fuß gestreckt. Der andere tritt drunter. Die gelbe Karte, die er zuvor gegeben hat, war keine klare Fehlentscheidung. Wenn ich ein Foul in der Zeitlupe sehe, sieht es immer brutaler aus als in der Realität. Im normalen Spielverlauf vor dem VAR wäre das eine gelbe Karte gewesen und keiner hätte sich darüber beschwert.“

...seinen eigenen Ausschluss: „Der Puls ist schon ruhiger geworden. Zum Schluss war ich auf 180.“

Torhüter Phillip Menzel (Klagenfurt): "Wir müssen zufrieden sein mit dem Punkt. Durch die rote Karte war es sehr schwer, nach Vorne Akzente zu setzen. Alles in allem ist es ein guter Punkt, mit dem wir gut leben können. Enttäuscht ist daher das falsche Wort, es ist halt unglücklich gelaufen für uns. Wenn man das ein Foul (Anm.: von Ried) in der 1. Halbzeit sieht...das ist für mich eine klare rote Karte, auch wenn der Gegner den Ball trifft. Und dann kriegen wir so eine rote Karte und das zieht sich leider durch diese Saison. Deswegen müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein.

Cvetko: "Müssen den Sack früher zumachen"

Thorsten Mahrer (SK Austria Klagenfurt): „Mit der kämpferischen Leistung in Unterzahl bin ich zufrieden. Wir wollten heute die Meistergruppe mit einem Sieg entscheiden, das ist uns leider nicht gelungen. Deswegen haben wir auch ein bisschen ein weinendes Auge. Natürlich ist es spannend. Ich denke es ist auch daheim für die Zuschauer spannend. Deswegen hat man das System umgestellt, dass die Spannung jetzt schon mal da ist. Das ist schön für uns.“

Christopher Cvetko (SK Austria Klagenfurt): „Der Spielverlauf war nicht so glücklich. Wir sind verdient mit 1:0 in Führung gegangen und müssen den Sack früher zumachen. Ich weiß nicht, ob man die rote Karte geben muss. Danach haben wir mit einem Mann weniger super gekämpft und ich glaube, das zeichnet uns aus. Wir hätten es heute in der eigenen Hand gehabt und wir haben es auch nächste Woche in der eigenen Hand. Ich glaube von dem lebt die Bundesliga. Die Teilung ist nach dem nächsten Spiel und wir werden alles daran setzen, dass wir im oberen Play-Off sind.“

Sturm Graz nach erstem Frühjahrs-Dreier wieder Zweiter

SK Sturm Graz - TSV Hartberg 3:0 (0:0)

Tore: Hierländer (56.), Wüthrich (75.), Hjölund (90., Elfer) - Merkur Arena - Z: 10.171 - SR: Manuel Schüttengruber (Linz)

Christian Ilzer (Trainer SK Puntigamer Sturm Graz): „Das ist ein schöner Erfolg. Wir haben lange darauf gewartet wieder einmal einen Heimsieg vor unserem fantastischen Publikum zu feiern. Wir haben das richtig genossen unsere Steiermark-Hymne vor vollem Stadion in der Ehrenrunde zu genießen. Es war ein sehr verdienter Sieg. Das 1:0 haben wir uns hart erarbeiten müssen und haben einen tiefstehenden Gegner zu bespielen gehabt. Da ist es wichtig permanent am Druck zu bleiben. Vor unserem Publikum ist der Stress beim Gegner immer höher, das haben wir genützt.“

Ilzer über Rasmus Højlunds Kaltschnäuzigkeit: „Das ist seine Kernkompetenz. Für sein Alter ist er richtig eiskalt. Im Sinne eines Klassetorjägers hat er den Elfmeter verwandelt. Sein Glück war, dass ich den Jantscher schon ausgewechselt habe, sonst wäre er an diesen Elfer nicht gekommen. Er ist ein fantastischer Junge und die Fans haben eine riesige Freude mit ihm. Er lebt es richtig und man merkt die Energie zwischen ihm und den Fans.“

Kurt Russ (Trainer TSV Egger Glas Hartberg): Wir sind mit dem 0:0 in die Pause gegangen und da hat vieles gepasst. Wir wollten umschalten, da hatten wir zwei Möglichkeiten. Der Spielplan war eigentlich gut. Wenn du nach Standards zwei Tore bekommst, tut das weh. Beim dritten Tor haben wir schon riskiert, da kannst du so eines auch noch kriegen.“

Kurt Russ weiter über...

Rene Swetes Rangeleien mit Sturms Rasmus Højlund: „Er gibt immer alles. Das gehört im Fußball dazu. Beide haben es darauf angelegt und da passieren halt solche Sachen.“

…den Elfmeter und das 3. Gegentor: „Es tut weh, wenn man noch das dritte Tor bekommt. Wir haben uns dumm angestellt und auf Abseits gespielt, was man nicht tun sollte. Die Mannschaft hat alles gegeben. Durch das Tor haben wir offener gespielt und Sturm hat mehr Räume gehabt. Dadurch haben sie verdient gewonnen.“

Hierländer: "Haben uns gefunden"

Gregory Wüthrich (SK Puntigamer Sturm Graz): „Es war am Anfang schwer. Hartberg hat die Räume dicht gemacht und ist tief gestanden. Es ist wichtig, dass man die Geduld behält. Nach dem 1:0 haben wir mehr Räume bekommen und dann verdient gewonnen.“

Stefan Hierländer (Kapitän SK Puntigamer Sturm Graz): „Wir sind eine sehr homogene Truppe und haben uns gut gefunden. Die Ergebnisse aus den letzten Spielen waren jetzt nicht so, wie wir uns das gewünscht haben. Mit dem heutigen Sieg sind wir sehr zufrieden.“

Marc Janko (Sky Experte) über die geglückte Revanche an Hartberg: „Jetzt kann man wieder mit erhobenen Hauptes durch die Grazer Innenstadt gehen.“

Statements: Quelle SKY

Fotos: GEPA/ADMIRAL + RiPu