"Nennen Sie mich verrückt, aber ich bin überzeugt, dass wir punkten!" Wurde mit Ludovin Magnin der Trainer im Vorfeld des Samstag-Einzelspiels der finalen Grund-Durchgang-Runde der Admiral Bundesliga zwischen dem souveränen Spitzenreiter FC Red Bull Salzburg, der eifrig rotierte, und Schlusslicht SCR Altach zitiert, dessen Team seit neun Spielen in Folge ohne Zählbares war. Und in 13 Spielen en suite zuvor gerade mal 1 Tor erzielt hatte. Daran änderte sich auch auswärts nichts beim Championsleague-Achtelfinalisten, der sich keine Blösse gab und per Tor-Triplepack bereits nach 26 Minuten auf 3:0 stellte - am Ende 4:0.

 

Gelungenes Comeback für zwei Salzburger Stammkräfte: Maximilian Wöber, der auch das 2:0 köpfelte, und Mohamed Camara, die beide am Mittwoch beim LASK noch krankheitsbedingt fehlten.

Nachdem für den FC Red Bull Salzburg die speziellen zehn Tage des "Covid-Custers" ein Ende fanden, gab es durch die Comebacker Ulmer, Wöber & Camara und mit Blick auf das Championsleague-Mega-Match in München in drei Tagen erwartungsgemäß beim zweiten Liga-Spiel binnen weniger Tage "Job-Sharing". Chefcoach Matthias Jaissle nahm gegenüber der Nullnummer beim LASK gleich sieben Veränderungen vor: Van der Brempt, Wöber, Kapitän Ulmer, Camara, Sučić, Seiwald und Kjaergaard kamen für Kristensen, Solet (verletzt), Guindo, Capaldo, Diambou, Aaronson und Liga-Toptorjäger Adeyemi. 

Bei den Rheindorfern rückten gegenüber dem 0:2 vergangenen Sonntag gegen Rapid Wien die Abwehrspieler Thurnwald, Pape Alioune und LASK-Leihstürmer Monschein für Nanizayamo, Schreiner und Reiter rein in die Startelf. In punkto neuformierte Teams kam der österreichische Serienmeister damit besser zurecht. Die Bullen begannen überfallartig gegen überforderte Gäste aus dem Ländle.

Salzburger schnell auf Siegerstraße - Altacher Ankick-Missgeschick

Dabei misslang dem SCR Altach sogar die erste Ballberührung beim Ankick und war von Referee Alan Kijas erst beim zweiten Versuch regelkonform. Mit "Pannen, Pleiten & Pech" ging es für den "Träger der roten Laterne" aus dem tiefsten Tabellenkeller und Westen des Landes weiter: Nach einem diagonalen Flugball aus dem rechten Halbfeld von Bernede in das Sechzehner-Zentrum fabrizierte der Ex-Rapidler Manuel Thurnwald gegen Maurits Kjaergaard erst einen Stellungsfehler und lief dem 18-jährigen Dänen, der erstmals in dieser Saison in der Startelf und überraschend im Sturm spielte, dann auch noch in die Ferse.

Zwar gab´s noch den VAR-Elfer-Check, doch dann durfte Junior Adamu anstelle der etatmäßigen Elferschützen Karim Adeyemi & Rasmus Kristensen, die geschont wurden (Adeyemi kam später noch), vom Punkt ran. Während der "gebrauchte Samstag" für die Altacher früh seinen Unlauf nahm: Tino Casali parierte prima den Strafstoß vom ÖFB-U21-Teamstürmer, der dann im Nachschuss das Spielgerät aus Nahdistanz in die Maschen drosch (12. Min.).

Wiedergenesene Wöber & Sučić nach Erkrankung mit Comeback & Toren

Allein gelassen von seinen Vorderleuten in der zum vierten Mal in Folge neuformierten Altacher Abwehr wurde der 26-jährige Villacher im Gäste-Gehäuse auch beim folgenden Doppelpack der Salzburger: Maximilian Wöber verwertete im Anschluss an eine Cornerball-Variante aus fünf Metern mühelos per Kopfball Seiwalds saubere Linksflanke (22.), ehe Luka Sučić - ebenfalls an der rechten Stange aus wenigen Metern - vier Minuten später zum 3:0 abstaubte. Casali hatte vorher noch gegen den allein vor ihm auftauchenden Kjaergaard (nach feinem Flachpass von Adamu Junior) dessen Flachschuss pariert, doch dann kam die Kugel über "Umwege" noch zum 19-jährigen Sučić. Der Rest war für den in Linz geborenen und im Nachwuchs des oberösterreichischen SV Alkoven mit dem Fußball beginnenden Kroaten nurmehr Formsache: 3:0.  

Mit dem komfortablen Vorsprung nach bereits 26 Minuten konnte die Elf von Chefcoach Matthias Jaissle bereits mit der "Belastungs-Steuerung" für den Mega-Hit am kommenden Dienstag im Rückspiel des Championsleague Achtelfinales beim FC Bayern München beginnen - live im LIGAPORTAL-TICKER. Der deutsche Rekordmeister hatte sich zuvor ab 15:30 Uhr in der Allianz Arena bei seiner Generalprobe mit einem 1:1 gegen Bayer Leverkusen zu begnügen.

"Erbarmen, die Bullen kommen": Auftakt-Torschütze Adamu Junior und Co. "zwangen" den tapferen Torhüter Tino Casali und den SCR Altach in die Knie. 

Spitzenreiter mit Ergebnisverwaltung - Schlusslicht mit Schadensbegrenzung 

Begnügen taten sich die Roten Bullen auch mit dem 3:0-Vorsprung, ließen die Regenerations-Phase beginnen, Ball und Gegner laufen und betrieben weiter "Job-Sharing". Adeyemi & Aaronson, die am Dienstag in München-Fröttmaning in der Startelf stehen dürften, sowie Bernardo, Capaldo und der talentierte Tijani durften auch noch ran. Die Jaissle-Elf verwaltete die Partie nach der Pause, Altach betrieb "Schadensbegrenzung".

Eine Hiobsbotschaft ereilte die glücklosen Magnin-Mannen noch: Nosa Iyobosa Edokpolor verletzte sich derart am Oberschenkel, sodass der 25-jährige Österreicher mit nigerianischen Wurzeln vier Minuten vor Spielende humpelnd vom Feld gebracht wurde und die Altacher zu Zehnt zu Ende spielten.

In Überzahl legten die erfolgsverwöhnten Salzburger, die beim 1:1-Hinspiel in Altach ihre ersten Punkteverluste in dieser Saison in der Liga kassierten, in der Schlussminute noch ihr  50. Saisontor nach. Das dem Liga-Toptorjäger Karim Adeyemi vorbehalten blieb: 15. Saisontor für den Münchener, der sicher verwandelte und Keeper Casali in die andere Ecke schickte (90.).

Damit beenden die Mozartstädter den Grunddurchgang nach 22 Runden mit einer neuen Rekord-Punktezahl bei 55 Zählern (17 Siege, 4 Remis, 1 Niederlage; 50:13 Tore) und gehen mit einem Erfolgserlebnis in das Salzburger Championsleague-Highlight in München am 8. März.

Der SCR Altach bleibt weiter Schlusslicht und beendet Teil 1 der Saison vor dem Quali-Gruppen-Playoff mit 13 Punkten bei drei Siegen, vier Remis und 15 Niederlagen sowie 10:38 Toren.

FC Red Bull Salzburg - SCR Altach 4:0 (3:0)

05.03.2022 - Red Bull Arena Wals-Siezenheim - Z: 7.000 - SR: Alan Kijas

Tore: 1:0 Adamu (12., Nachschuss Elfer), 2:0 Wöber (22., Kopfball), 3:0 Sučić (26.), 4:0 Adeyemi (90., Foulelfmeter)

FC Red Bull Salzburg (4-4-2): Köhn; Van der Brempt, Piatkowski, Wöber (46. Bernardo), Ulmer (Kap.); Seiwald (61. Capaldo), Camara (61. Tijani), Sučić (61. Aaronson), Bernede; Adamu Junior (46. Adeyemi), Kjaergaard.

SCR Altach (5-3-2, defensiv): Casali; Thurnwald (77. Bitsche), Strauss, Zwischenbrugger (Kap.), Pape Alioune, Edokpolor; Haudum (77. Netzer), Gaudino, Nimaga (68. S. Aigner); Monschein (58. Bischof), Nihui (68. Križman).

GK: - / Haudum, Netzer.

Der "Spielfilm" im Ligaportal-Ticker!

Fotos: FC Red Bull Salzburg via Getty