"Das Beste kommt zum Schluss"...wenn mit dem 336. Wiener Derby die 30. Runde der ADMIRAL Bundesliga abgeschlossen wird, geht es diesmal um die allgegenwärtige Brisanz um viel mehr zwischen Gastgeber FK Austria Wien und dem Erzrivalen SK Rapid Wien - Sonntag, ab 17 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER! Ein "Millionen-Match"...Fight um Platz 3, der zum Fixstart in der kommenden Europaleague-Saison berechtigt und den derzeit die Hütteldorfer inne haben. Doch die Veilchen in Lauerstellung, bei nur zwei Zählern Rückstand drei Runden vor Saisonende.  Die bisherigen drei Duelle in 2021/2022 endeten jeweils 1:1.

 Auch das 336. Wiener Derby wird sicher am Sonntag ein "heißer Tanz"...es geht nicht nur um die Vorherrschaft, die Nr. 1 in Wien, sonderen auch um Rang 3. Gelingt nach drei Unentschieden in dieser Saison im vierten Aufeinandertreffer Austria Wien oder Rapid Wien der erste Sieg?

Die letzten sechs Wiener Derby endeten allesamt unentschieden. Rapid will Rang 3 in der Meistergruppe verteidigen und könnte die Austria mit einem vollen Erfolg in Wien-Favoriten auf fünf Zähler distanzieren. Ein Sieg in der Generali Arena gelang den Hütteldorfern zuletzt Anfang September 2019. Ein Dreier am Sonntag würde den Grün-Weißen den "Muttertag" doppelt versüssen. Jene Mannschaft, die mit Saisonende auf Platz drei steht, spielt im Herbst fix in einer europäischen Gruppenphase und darf damit zumindest drei Millionen Euro einplanen.

Rapids Geschäftsführer Sport Zoran Barišić, der für diesen Sommer bei den Grün-Weißen einen großen Umbruch ankündigte, weiß natürlich um diese zusätzliche Finanzspritze aufgrund der Planungssicherheit, wies zugleich auch auf die sportliche Bedeutung hin, den ganzen Herbst über Europacup zu spielen: "Es wäre sehr wertvoll, um zu wachsen und sich in der eigenen Entwicklung auf das nächste Niveau zu hieven."

Sonntag zählt das nackte Ergebnis

Und zum Duell mit Austria Wien meinte Zoran Barišić: "Das Derby ist ein Spiel für unsere Fans. Es wird heiß hergehen, die Vorfreude ist groß." In den vergangenen Partien gegen die Violetten sei Rapid nicht vom Glück begünstigt gewesen. "Mir wäre es lieber, wir sind diesmal nicht die bessere Mannschaft und fahren mit drei Punkten heim. Am Sonntag zählt das nackte Ergebnis."

Chefcoach Ferdinand Feldhofer stimmte dem zu: "Egal wie - wenn wir drei Punkte machen, können wir zufrieden sein." In diesem Fall wäre Rang 3 nahezu fixiert, betonte der 42-jährige Vorauer. Gegen die Austria hat Feldhofer zwar auf den verletzten Ferdy Druijf zu verzichten, ansonsten aber sieht die Personalsituation besser aus als noch vor wenigen Wochen. Vor allem auf der Innenverteidigerposition, wo Maximilian Hofmann, Kevin Wimmer und Emanuel Aiwu zur Verfügung stehen. Letzterer könnte ins zentrale Mittelfeld wechseln oder in einer Dreierkette agieren, diesbezüglich hielt sich der Rapid-Coach aber bedeckt.

Außerdem ließ Feldhofer offen, wer anstelle des gesperrten Niklas Hedl im Tor stehen wird. Paul Gartler ist wieder fit, als weiterer Kandidat gilt Bernhard Unger. Feldhofer: "Wir werden das entweder nach dem Abschlusstraining am Samstag oder Sonntagfrüh entscheiden." Nachsatz zum Derby-Fieber: "Motivieren musste ich in dieser Woche nicht viel, das war aber auch in vergangenen Wochen nicht wirklich ein Thema."

Abwehrchef Maximilian Hofmann erinnerte an die lange Wartezeit auf einen Derby-Sieg: "Es gibt bei uns einige Spieler, die noch nie ein Derby gewonnen haben, die wollen jetzt endlich gewinnen." Rapid ist seit drei Runden sieglos, aus den jüngsten sechs Partien gelang nur ein einziger voller Erfolg.

Die Austria wiederum wartet aktuell bereits sechs Runden auf einen Sieg und will diese Serie vor voller Kulisse beenden. Freitagmittag waren über 13.000 Karten verkauft, die Hausherren gaben Tickets nur an Abonnenten und Mitglieder ab. Rapid erhielt 1.600 Karten.

Schmid: "Druck fühlen wir keinen"

Chefcoach Manfred Schmid will nach der Unserie endlich wieder voll punkten: "Welcher Zeitpunkt wäre schöner, als im Derby wieder zu siegen zu beginnen?" Der 51-jährige Wiener sehe sein Team nicht in Zugzwang anhand der Tabellensituation und der Kärntner Konkurrenz im Rücken: "Druck fühlen wir keinen. Wir haben eine Riesenausgangssituation, jetzt hängt es an uns, was wir daraus machen."

Schmid erinnerte noch mal auf die prekäre Lage zum Saison-Start, alsdie Austria am Tabellenende lag. "Da war der Druck riesengroß. Wir waren für viele ein Abstiegskandidat und keine Mannschaft, die drei Runden vor Schluss die Möglichkeit auf Platz drei hat. Die Saison kann jetzt nicht mehr schlecht werden."

Den Austria-Coach plagen Personalprobleme im Mittelfeld: Eric Martel ist gesperrt, Matthias Braunöder absolvierte nach seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk erst am Freitag einen ersten Trainingsversuch. Ein Einsatz des U21-Teamspielers gegen Rapid scheint ausgeschlossen.

Marco Djuricin - Austrias Torschütze beim jüngsten 1:1 - könnte Sonntag wieder von Start weg dabei sein, nachdem der Stürmer in den vergangenen Spielen nur als Wechselspieler zum Einsatz kam. Der letzte violette Erfolg in einem Heimderby ist schon lange her. Am 16. Dezember 2018 wurde Rapid mit 6:1 abgefertigt. Torhüter Patrick Pentz sah die Zeit für violetten Jubel wieder gekommen, mahnte aber: "Es liegt an uns. Wir müssen unseren Matchplan 90 Minuten lang durchziehen. Nur so haben wir die Chance, endlich wieder einmal zu Hause ein Derby zu gewinnen."

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL