Was für eine "wilde Fahrt" heute bei der Paschinger Partie zwischen dem LASK und TSV Hartberg beim 3:3 (2:2) in der 30. Runde der ADMIRAL Bundesliga, der achten in der Quali-Gruppe. 6 Tore, (verschossener) LASK-Elfer in der Nachspielzeit - ausgerechnet durch den Ex-Hartberger Horvath. Die Linzer drei Mal in Führung, die Ost-Steirer drei Mal mit dem Comeback. Ein Match mit Nachhall...nachfolgend Statements aus beiden Lagern.

Hoch her ging es nicht nur in dieser Szene zwischen Hartbergs Diarra (re.) und LASK-Mittelfeldakteur Michorl, sondern bei sechs Treffern auch in beiden Gehäusen!

LASK - TSV Egger Glas Hartberg 3:3 (2:2)

Samstag, 7. Mai 2022, Raiffeisen Arena Pasching, Zuschauer: 5100, Schiedsrichter: Alan Kijas

Tore: Nakamura (11., 25.), Goiginger (52.); Aydin (22.), Niemann (28.), Avdijaj (83.)
Gelb: Holland (55./5. GK, beim OÖ-Derby in Ried gesperrt), Potzmann (90+6.)

Kühbauer: "Waren die klar bessere Mannschaft"

Dietmar Kühbauer (Trainer LASK)

…über das Spiel: „Phasenweise war es wirklich ein ganz gutes Spiel. Wir haben ganz gut begonnen und sind in Führung gegangen. Leider kassieren wir postwendend den Ausgleich und das ganze hat sich noch zweimal wiederholt. Das ein oder andere haben wir nicht richtig verteidigt, aber speziell in der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass wir das Spiel gewinnen wollen und eigentlich hätten wir es auch gewinnen müssen. Aber so ist der Fußball. Wir waren die klar bessere Mannschaft und auf die Leistung können wir aufbauen.“

…über die Probleme in der Defensive: „Wir müssen mehr Stabilität an den Tag legen, einfach besser die Positionen verteidigen und uns in der Abstimmung verbessern. Jetzt haben wir einmal gesehen was die Burschen im Wettkampf leisten können und was wir falsch gemacht haben. In der nächsten Woche können wir wieder daran arbeiten besser zu werden.“

…über die Zweifel der LASK Fans: „Das zu widerlegen geht nur mit Siegen, das ist ganz klar. Die Mannschaft ist aber weit wichtiger als meine Person. Für manche polarisiere ich, das ist in Ordnung. Ich werde aber versuchen alles reinzulegen. Manche werden dich nie verstehen, aber ich werde versuchen wirklich jeden LASK Fan auf meine Seite zu bringen.“

…über seinen neuen Job: „Ich habe die Anfrage bekommen und nachdem ich mich mit dem Sportdirektor und dem Präsidenten getroffen habe, war für mich klar, dass ich das Amt übernehmen werden. Das ist ein Klub mit Ambitionen der wirklich gut dasteht. Ich arbeite gerne mit Mannschaften und mit dem LASK versuche ich jetzt, dass wir wieder in die Erfolgsspur zurückkommen.“

…in einem Vorbericht: „Ich bin sehr gerne Trainer und wurde vom Verein auch sehr gut aufgenommen. Es wäre auch schlimm wenn es anders gewesen wäre. Wenn der ein oder andere ein Problem mit mir hat, will ich auch diesen Zweifel widerlegen. Fußball lebt natürlich von Emotionen, aber das war eigentlich in den letzten eineinhalb Jahren schon kein Thema mehr und deshalb ist das für mich Vergangenheit. Wir leben im Jetzt und da werden gute Ergebnisse entscheidend. Als mich der Sportdirektor angerufen hat war ich schon sehr überrascht. Aber man ist gerne Trainer und auch der LASK hat sich dabei etwas gedacht. In den Gesprächen ist dann eine gute Energie entstanden und ich denke, dass es ist für beide Seiten eine gute Entscheidung ist. Wir müssen elf Freunde sein, auch wenn das ein blöder Spruch ist.“

Goiginger: "Haben zu leicht die Tore bekommen"

Thomas Goiginger (Spieler LASK)
…über das Spiel: „Wir wollten natürlich den Sieg und die Chance dazu hätten wir auch gehabt. Wir haben aber zu leicht die Tore bekommen und stehen deshalb jetzt mit dem Unentschieden da.“

…über den neuen Trainer: „Es waren sehr spannende erste Tage und er hat versucht ein bisschen etwas zu ändern. Wir haben Inputs für das Spiel bekommen und das ist uns im Ballbesitz auch phasenweise gelungen. Aber so wie immer ist das natürlich noch ausbaufähig.“

Peter Michorl (Spieler LASK)
…über das Spiel: „Wir lassen wie schon die ganze Saison sehr viel zu. Für die Gründe haben wir nach der Saison genug Zeit, um das zu analysieren. Das neue Trainerteam wird das dementsprechend bearbeiten und wir werden versuchen es umzusetzen.“

…über den neuen Trainer: „Wie immer kommt mit einem neuen Trainer ein neuer Schwung hinein. Jeder Spieler kann sich wieder neu beweisen und die Karten sind neu gemischt. Das hat man unter der Woche gemerkt, dass ein guter Zug drinnen ist. Heute hat man positive Ansätze gesehen in der Offensive, defensiv war es leider nicht so stabil. Jetzt haben wir noch ein paar Spiele, dann werden wir die Vorbereitung gut nutzen, um uns zu stabilisieren und dann werden wir hoffentlich ein positiveres nächstes Jahr spielen.“

Radovan Vujanovic (Sportdirektor LASK) über die Diskussionen rund um Didi Kühbauer: „Fußball ist Emotion, das gehört dazu. Ich hatte auch nicht immer viele Freunde als Spieler, aber wenn man privat zusammensitzt, ist das etwas ganz anderes.“

Sehenden Auges naht das Unheil für "Maskenmann" Petar Filipovic, der zuvor noch auf der Linie gegen den Schussball von Seth Paintsil rettete, um dann machtlos zuzuschauen wie "Joker" Donis Avdijaj zum 3:3-Endstand aus Nahdistanz abstaubte.

TSV-Trainer Schmidt: "War wild und hektisch"

Klaus Schmidt (Trainer Hartberg): „Das war wild und hektisch. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, weil wir immer wieder zurückgekommen sind. Am Ende war Rene Swete im Schädel von Horvath und das hat uns den Punkt gerettet. Speziell erste Halbzeit hatten wir überragende Ballgewinne. Wenn wir da die Situationen besser fertig spielen, wären wir mit einer Führung in die Pause gegangen. Zweite Halbzeit hatten wir dann nicht wirklich viele Ideen. Unter der blau-weißen Brille war es ein verdientes Unentschieden. Es ist eine mörderische Qualifikationsgruppe die uns alles abverlangt und der Punkt tut uns mental sicher gut.“

Seth Paintsil (Spieler Hartberg)
…über die aktuelle Situation bei Hartberg vor dem Spiel: „Wir arbeiten im Training hart an den Abschlüssen und jetzt klappt es endlich auch mit dem Toreschießen im Spiel. Jeder glaubt an sich, mit Selbstvertrauen geht es richtig gut und ich bin glücklich drei Tore geschossen zu haben im letzten Spiel. Ich hoffe natürlich, dass es so weitergeht.“

…über seine eigene Situation: „Unter dem vorigen Trainer habe ich nicht ins Team gepasst. Mit dem jetzigen Coach passt es, er glaubt an mich, ich mache das, was er von mir will und ich kann meine Stärken richtig ausspielen.“

Gewohnt "on fire" an der Seitenlinie: Dietmar Kühbauer, der sich bei seinem Debüt als Neo-Chefcoach des LASK mit einem Remis zu begnügen hatte, trotz dreimaliger Führung und Elfmeter-Chance als möglichen Linzer "Luckypunch" in der Nachspielzeit. 

Janko: "Kein rühmliches Zeugnis an LASK-Führungsetage"

Marc Janko (Sky Experte)
…über die Trainer-Bestellung von Didi Kühbauer: „Mich hat es ehrlich gesagt auch ein bisschen überrascht. Wenn man aber genauer hinschaut ist es schon eine Geschichte, die funktionieren kann, auch wenn es aufgrund der Vorgeschichte natürlich spannend ist. Am Ende des Tages muss man aber sagen, dass hier erwachsene Männer und Personen arbeiten und deshalb kann man sich alles ausreden. Ich glaube was auf dem Feld passiert, sollte auch am Feld bleiben und nach diesem Motto hat man hier gehandelt. Jetzt muss er schleunigst schauen, dass er das Schiff wieder auf Kurs bekommt.“

…über den LASK: „Drei Tore sind positiv, aber das Defensivverhalten ist stark verbesserungswürdig. Das ist aber auch irgendwo logisch, wenn ein neuer Trainer kommt und daran werden sie arbeiten. Der neue Impuls und die Ansprache braucht ein wenig Zeit, bis man das am Feld sehen kann. Das ist aber auch kein rühmliches Zeugnis für die Führungsetage, weil drei Trainer in einer Saison ist schon eine Hausnummer. Da kann man nicht immer alles an den Spielern abwälzen.“

…über Hartberg: „Wenn man auswärts drei Tore schießt kann man ganz zufrieden sein. Trainer Schmidt wird heute sehr zufrieden sein mit dem Punkt, gerade nach dem verschossenen Elfmeter am Ende. Für die kommenden Spiele sollte dieser Auftritt Mut geben.“

Spiel-Film im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at