"Bonusspiele" oder "lästiges Nachsitzen" in der ADMIRAL Bundesliga für Rapid Wien in den beiden Europacup-Playoff-Finalspielen gegen die WSG Tirol? - Heute Hinspiel am Tivoli in Innsbruck ab 17 Uhr im Ligaportal-Liveticker. Für den Vorjahres-Vizemeister stehen Saison-Pflichtpartie Nr. 51 +52 an - kein Team der Liga hat so viel! Doch wer hat noch Lust bei den Hütteldorfern? Wo sich Auflösungstendenzen im Kader abzeichnen. Besonders bei Spielern, die vor dem Abschied stehen. Dazu Chefcoach Feldhofer: "Wenn sie nicht bereit sind, ist es schwer, jemanden dazu zu zwingen. Und es ist auch die Frage, ob es dann Sinn macht."

 

Scort Marco Grüll auch in seinem dritten Duell in dieser Saison mit Rapid Wien gegen die WSG Tirol?

Verständlich, dass der 42-jährige Steirer sich zu dieser Thematik im Vorfeld der Duelle mit den Tirolern bei den Spielernamen bedeckt hält, um gegenüber der APA zumindest so viel zu verraten: "Es geht um diejenigen, die nicht verlängert worden sind oder wo es keine Einigung gegeben hat. Mehr will ich aber dazu nicht sagen." 

Falls es da "Arbeitsverweigerer" geben sollte, hat Rapid los gelöst davon in dieser Mammut-Saison mit bisher 50 Pflichtpartien in Championsleague- und Europaleague-Quali, Europa- und Conference-League sowie ADMIRAL Bundesliga und UNIQA-ÖFB-Cup nachwievor noch die nicht enden wollende Problematik mit diversen verletzten und angeschlagenen Akteuren.

Feldhofer: "Die, die übrig sind werden sich für Rapid zerreißen"

Dennoch reisten die Hütteldorfer am Mittwochvormittag mit einem 20-Mann-Kader und Optimismus im Gepäck vom Osten in den Westen des Landes.

Ferdinand Feldhover: "Trotzdem haben wir eine schlagkräftige Truppe zusammen. Die, die übrig sind, werden sich für Rapid zerreißen. Wir müssen Mentalität zeigen." Womöglich lindert sich das Lazarett auch bis Sonntag laut dem Rapid-Chefcoach: "Es kann sein, dass ein, zwei, die voraussichtlich auch nächste Saison bei uns sind, für Sonntag dann noch ein Thema sein können."

Wohlwissend, dass der wiedererstarkte Gegner WSG Tirol seit Wochen im Flow befindlich, wollen die Wiener am Tivoli die Weichen stellen, um dann am Sonntag in Hütteldorf mit der Wucht ihrer Fans die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb zu fixieren und damit in die 2. Runde der Conference-League-Quali einzusteigen (21./28. Juli).

Im Falle Conferenceleague-Quali-Teilnahme bereits Start am 21. Juli

Ironie des Schicksals: da blicken die Hütteldorfer eh schon auf eine extrem lange Spielzeit 2021/2022, würden sie mit der neuen als früheste aller österreichischen Bundesligaklubs starten (21. und 28. Juli). Bis zur Conferenceleague-Gruppenphase bekäme Rapid drei K.o.-Duelle, wenn auch gegen leichtere Gegner als in den höher dotierten Bewerben. "Weil es wirtschaftlich wichtig ist", so Feldhofer, sei das Erreichen der Gruppenphase das erste Ziel in der kommenden Spielzeit.

6 Ligaspiele in Folge ohne Sieg - dagegen Erfolsbilanz gegen WSG Tirol

Doch davor steht erstmal die "Hürde Wattens". Die jüngste "Ergebnis-Krise" samt betriebenem Torchancen-Wucher der Hütteldorfer macht nicht gerade Mut. Doch Feldhofer gibt sich kämpferisch: "Die Jungs, die jetzt noch da sind, wirken trotz allen Hindernissen und Vorkommnissen sehr konzentriert, gehen sehr positiv an die Sache heran. Klar, WSG Tirol ist sehr gut in Form. Wir, was die Ergebnisse betrifft, nicht. Trotzdem haben wir aber auch gute Leistungen geboten, aber mit wenig Output, mit wenig Belohnung. Es kann durchaus einmal anders kommen, dass wir mit wenig viel Belohnung bekommen."

Wichtig sei auch, jene breite Brust der WSG-Spieler "kleiner zu machen". Wie ein Rapid-Erfolg zustande käme, sei "völlig wurscht". Das Ergebnis zähle. Feldhofer: "Auf keinen Fall in Schönheit sterben."

Die vergangenen vier Duelle gegen die Wattener gewann Rapid allesamt. Auch in dieser Saison im Grunddurchgang: 5:2-Heimsieg im Oktober (mit Kara-Triplepack) und ein 2:0 in Innsbruck am 27. Februar diesen Kalenderjahres.

Duell der 22-jährigen Akteure Johannes Naschberger (li.) von der WSG Tirol und Robert Ljbucic von Rapid beim vergangenen Spiel in Innsbruck am 27. Feber.

"Müssen schauen, dass wir unserer Favoritenrolle gerecht werden"

Ferdinand Feldhofer nach dem Abschlusstraining zur Personal-Situation: "Alle 20 mitgereisten Spieler haben das Training fit beendet. Ansonsten möchte ich aus taktischen Gründen eigentlich nichts verraten. Schaut gut aus, dass wir eine gute Truppe zusammenstellen, die für uns dann den Aufstieg fixiert."

Der Rapid-Chefcoach zur Duell-Einschätzung: "Zwei K.o.-Spiele. Es ist schwierig über Chancen zu spekulieren. Die WSG Tirol hat natürlich einen Flow. Das hat man in den letzten Spielen und auch den Ergebnissen gemerkt. Es freut mich einfach, dass die stärkste Mannschaft vom unteren Playoff gegen uns spielen kann. Wir müssen schauen, dass wir unserer Favoritenrolle gerecht werden und aufsteigen."

Abwehrspieler Kevin Wimmer: "Ich glaube, dass wir in den letzten Wochen spielerisch ganz gute Leistungen gezeigt haben. Wir haben einfach unsere Torchancen nicht konsequent genug genutzt. Wir haben uns sehr viel erarbeitet und das müssen wir diesmal besser machen. Wir sind alle gut drauf, haben Spaß im Training, sind hier gut angekommen. Wir werden auf jeden Fall eine gute Leistung abrufen und dann bin ich zuversichtlich, dass wir ein sehr gutes Hinspiel machen und uns schon eine sehr gute Ausgangslage schaffen."

"Haben die Qualität in der Mannschaft, um am Ende die Oberhand zu behalten"

Der gebürtige Oberösterreicher über die WSG und deren Leistung im EC-Playoff-Halbfinale gegen Wimmers Ex-Klub LASK: "Ja, die haben in den letzten Wochen gute Leistungen gezeigt und sicherlich sehr viel Selbstvertrauen. Gegen den LASK haben sie auch nochmal gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist und man sie auf jeden Fall nicht unterschätzten darf. Wir haben in der Saison sehr gut ausgeschaut gegen sie. Aber ich glaube, dass sie sich auf jeden Fall verbessert haben. Doch wir haben die Qualität in der Mannschaft, auch wenn wir das leider in dieser Saison nicht zu oft bewiesen haben, um am Ende dieser zwei Spiele die Oberhand zu behalten. Das ist das klare Ziel und da bin ich und die Mannschaft guter Dinge, dass das auch klappt."

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL