Die wiedererstarkte WSG Tirol, derzeit Rang 6, empängt in der 6. Runde der ADMIRAL Bundesliga im Innsbrucker Tivoli Schlusslicht RZ Pellets WAC, einzig noch sieglos bisher. Im Falle des möglichen zweiten Heimsieges haben die Wattener (bei günstigem Verlauf der Parallel-Partie SK Rapid vs. SK Sturm Graz) gar die Chance, den Sprung auf Rang 3 hinter Spitzenreiter LASK und dem Zweiten FC Red Bull Salzburg zu schaffen und nebenbei WSG-Langzeit-Chefcoach Thomas Silberberger bei dessen 100. Bundesliga-Spiel zu "beschenken." Heute ab 17 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER!

Der 49-jährige Tiroler stellt vor dem Match klar: „Ich erwarte mir einen Heimsieg.“ 

Angeschlagene Wölfe aus dem Lavanttal

Doch VORSICHT! Angeschlagene Gegner, hier: Wölfe, können durchaus gefährlich sein! Die Kärntner haben intensive Wochen hinter sich, stehen in der ADMIRAL Bundesliga nach den jüngsten drei Niederlagen in Folge und zuvor zwei Remis mit kärglichen zwei Zählern am Tabellenende. Dazu am Donnerstagabend im Playoff zur Conference-League-Gruppenphase das Ausscheiden gegen Molde FK, nach einem verheißungsvollen 1:0-Auswärtssieg und im Rückspiel einer 0:4-Klatsche im Wörtherseestadion.

Für die Ansprüche des WAC ein misslungener Saisonstart. Nach dem Fehlstart in der Liga steht die Elf vom erfahrenen Chefcoach Robin Dutt "mit dem Rücken zur Wand", Rote Laterne inklusive.

"Das sitzt alles irgendwie im Körper drin"

WSG-Coach Thomas Silberberger über...

…was er sich bei seinem 100. Spiel als Bundesligatrainer von seiner Mannschaft erwartet: „Ich erwarte mir einen Heimsieg. Wir sind darauf eingestellt. Gegen den WAC haben wir im Tivoli immer gut ausgeschaut. Es wird sicher wieder ein extrem lässiges Match und ich hoffe, dass wir unsere Qualitäten einbringen können. Wenngleich der WAC zwar angeschlagen ist, aber extrem gefährlich – sie haben ja den Anspruch Top5 oder Top6 in Österreich.

Wir wollen jetzt aber die Gunst der Stunde nutzen und einen Heimsieg einfahren. 10 Punkte nach 6 Runden hat es bei der WSG noch nie gegeben. Dann könnten wir schon von einem sehr guten Saisonstart sprechen.“  

… ob sich WAC-Spielanlage, die der WSG bislang fast immer entgegenkam, in diesem Spieljahr verändert hat: „Sie haben gestern gegen Molde zum ersten Mal wieder mit Viererkette gespielt. Sie haben in dieser Saison in den 8 Pflichtspielen komplett geswitcht. Davor haben sie mit Fünferkette agiert, gestern sind sie retour zur Viererkette. Mal schauen, was sie am Sonntag machen. Wir sind für beide Systeme gewappnet.“  

… ob er glaubt, dass der Europacup mit dem negativen Ergebnis und der langen Anreise Spuren bei den Kärntnern hinterlässt: „Da sind viele Faktoren. In den letzten Wochen haben sie nur englische Runden gehabt, mit zwei schweren Reisen nach Malta und Norwegen. Das sitzt alles irgendwie im Körper drin. Dann kommt gestern das 0:4 dazu. Der Gegner ist angeschlagen und Tabellenletzter der Bundesliga, aber nichtsdestotrotz ist das keine klare Einserbank. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, um zum wiederholten Male zuhause gegen den WAC voll anzuschreiben.“ 

… ob die defensive Anfälligkeit der Kärntner zum Schlüssel des Erfolgs werden kann: „Definitiv. Wir haben vorne mit Rogelj, Prelec und Prica extreme Schnelligkeit, sozusagen drei Windhunde. Die müssen marschieren. Und wir wissen, dass der WAC hinten auf Schnelligkeit anfällig ist. Mal schauen, ob er hoch verteidigt oder eher einen tiefen Block anbietet. Aber wir wollen unseren Geschwindigkeitsvorteil irgendwann ausspielen.“  

… ob das Spiel zum "Schicksalsspiel" für sein Gegenüber wird: „Die Situation ist für ihn sicher nicht angenehm. Aber eigentlich steht der WAC nicht dafür. An ein Schicksalsspiel glaube ich nicht.“ 

"Es hat die eine oder andere schärfere Ansprache gegeben"

… ob er nach den vergebenen Chancen zu Beginn der Saison mit drei Punkten gegen den WAC mit der Mannschaft im Reinen wäre: „Mit der Mannschaft bin ich immer im Reinen, unabhängig von vergebenen Chancen. Es hat die eine oder andere schärfere Ansprache gegeben, klar. Aber im Reinen waren wir immer. Die drei Punkte am Sonntag wären super. Dann hätten wir nach sechs Spielen drei Siege. Das hatten wir noch nie. Und weil ich grad vor kurzem mal nachgeschaut hab‘: die letzten vier Nichtabsteiger haben es in der ganzen Saison auf sieben Siege gebracht. Mit drei wären wir schon auf gutem Weg.“ 

"Bin mental stärker geworden"

Toptorjäger Tim Prica über...

…was seit dem Vorjahr passiert ist, dass er aktuell wie am Fließband trifft: „Ich glaube, dass viel daran liegt, dass der Coach, die Mannschaft und das ganze Umfeld im Verein an mich geglaubt hat, seit ich letztes Jahr gekommen bin und mir die Zeit gegeben hat. Und klar, ich bin ein Stürmer, der Tore machen muss. Ich hab‘ die Chance erhalten und sie genützt. Ich fühle mich im Team wohl, auch mit der Art, wie wir spielen.“

…ob alles nur Frage des Vertrauens ist: „Ja. Eine Kombination aus Vertrauen und harter Arbeit – vom ganzen Team. Ohne harte Arbeit kommt nichts. Man muss ständig an sich glauben. Das hab‘ ich auch immer getan. Ich hab‘ auch das Gefühl, durch die vergangene Saison mental stärker geworden zu sein.“   

ob nach Baden Frederiksen vor zwei Saisonen und Giacomo Vrioni im vergangenen Jahr nun er an der Reihe ist: „Ich hoffe. Aber viel wichtiger als meine Tore ist, dass das Team Erfolg hat. Nur so kann man Fußballspiele gewinnen. Nicht als Einzelkämpfer, nur als Mannschaft.“ 

… ob er sich Benchmark gesetzt hat, wie viele Tore er in diesem Jahr erzielen will: „Das behalte ich für mich. Mein Ziel ist es, immer das Beste von dem zu geben, was ich geben kann, um dem Team optimal zu helfen.“ 

Daten & Fakten 

In BL-Duellen zwischen beiden Teams waren Tore bisher fast garantiert. Die Tiroler trafen gegen die Kärntner bislang 22 mal, 13 mal davon in Heimspielen – öfter als gegen jedes andere Team der Liga. 

Die WSG Tirol ist in den vier BL-Heimspielen gegen den WAC noch unbesiegt. Drei Siege, ein Remis.

Die Wattener gewannen heuer bereits zwei BL-Spiele nach 0:1-Rückstand. Bestwert in der Liga. Zwei Siege nach fünf Runden ist für die Tiroler auch BL-Klubrekord. 

Statement-Quelle: WSG Tirol

Fotocredit: Josef Parak + GEPA/ADMIRAL