Das Abonnement-Duell des Vorjahres zwischen LASK vs. WSG Tirol findet seine 1. Neuauflage mit der 9. Runde der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2022/2023 diesen Samstag - ab 17 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER. Gleich 6 Mal trafen der Vorjahres-8. und Vorjahres-7. in der abgelaufenen Saison aufeinander. Je 2x im Grunddurchgang und Qualigruppen-Playoff, dazu im ÖFB-Cup-Achtelfinale und auf der Saison-Zielgeraden im Europacup-Playoff-Halbfinale. Die Vorzeichen beim 4. Aufeinandertreffen im Kalenderjahr 2022 sehen den Tabellenzweiten aus Linz, einzig in der Liga noch unbesiegt, klar in der Favoritenrolle. 

Sonntag, den 13. März 2022, möchte man im Wattener Lager aus dem Kalender streichen. Gebrauchter Tag! Der LASK damals vor einem 1/2 Jahr bei seinem Premieren-Match in der Quali-Gruppe seit Einführung der Playoffs im Torrausch. Die Tiroler revanchierten sich jedoch im Retourmatch mit 4:0, um auch das Saison-Happyend auf ihrer Seite zu haben mit dem 2:1-Sieg im Playoff-Halbfinale. Auch mit Rang 7 schloss die WSG die vergangene Saison überraschend vor dem LASK ab.

Tiroler wollen Keller-Kinder auf Abstand halten

Die einen - der LASK (zuletzt zwei Mal Remis) - träumt davon, ganz oben anzugreifen und hofft, dass das erste Match nach der länderspielbedingten Bundesliga-Pause beim Serienmeister FC Red Bull Salzburg (Samstag, 1. Oktober, 17 Uhr, Red Bull Arena in Wals-Siezenheim) womöglich zum Gipfeltreffen wird. Die anderen - die Wattener - hoffen darauf, mit dem Tabellenkeller nicht zu tun zu bekommen. Derzeit trennen die Tiroler auf Rang 9 bei 8 Punkte nur drei von den "Keller-Klubs" SV Guntamatic Ried (Rang 11) und Schlusslicht SCR Altach.

In Pasching also: Zwei Welten, ein Spiel. Favorit LASK kontra Underdog WSG Tirol. Die Wettquoten dementsprechend konträr im Vorfeld. Drei Mal traten die Silberberger-Schützlinge im Vorjahr in Pasching gegen die Linzer an - drei Mal kehrten sie mit leeren Händen nach Hause. Bei 11:1 Toren für den LASK! Ging es am 28. Oktober 2021 beim 2:1-Sieg im UNIQA-ÖFB-Cup-Achtelfinale noch knapp für die Stahlstäder aus, folgte in der ADMIRAL Bundesliga 10 Tage später bereits ein 3:0 und beim Quali-Gruppen-Auftakt im März kamen die Tiroler beim 0:6 gar regelrecht "unter die Räder".

Im Retourmatch revanchierten sich Keeper Oswald und Co. dann ebenfalls mit einem Kantersieg: 4:0 am 26. April am Innsbrucker Tivoli und setzten dort am 23. Mai beim 2:1-Sieg im Play-Off zur Conference-League noch einen drauf. Für LASK-Neocoach seither saionübergreifend in 14 Pflichtpartien die einzige Niederlage.

Duell heuer am 13. März in Pasching zwischen dem 33-jährigen Berliner Kofi Schulz und dem 28-jährigen Wiener Marvin Potzmann, der eine Option ist, um für den gesperrten Rechtsverteidiger Filip Stojkovic in die Athletiker-Abwehr-Viererkette zu rücken. 

"Vor zwei Jahren war es überragend"

WSG Tirol-Coach Thomas Silberberger über...

...Ausblick für Spiel beim LASK: „Eine Herkulesaufgabe. Der LASK ist als einziges Team in der österreichischen Bundesliga noch ungeschlagen. Didi Kühbauer hat neue Strukturen reingebracht. Was mir auf der einen Seite Hoffnung, mich aber auch ein bisschen stolz macht, ist die Tatsache, dass Kühbauer von 14 Pflichtspielen genau eines verloren hat – gegen die WSG. Wir wissen, dass es in Linz extrem schwer wird. Wir haben im letzten Jahr auch keine guten Erfahrungen gemacht. Vor zwei Jahren hingegen war es überragend (Anm.: 3:3 und 4:2-Sieg WSG). Es ist alles möglich. Wenn wir alles abrufen können, ist für uns etwas möglich.“   

… ob in Spiel-Vorbereitung Sequenzen von beiden jüngsten Heimspielsiegen gegen den LASK oder eine Sequenz vom 0:6 präsentiert: „Weder noch. Wir haben die Mannschaft mit dem LASK-Auftritt in Lustenau und gegen Ried konfrontiert, also mit den letzten beiden Spielen. Die Ergebnisse aus dem Vorjahr sind nicht mehr relevant – anderer Trainer, andere Spieler. Wichtig ist, wie sie letzte Woche in Lustenau gespielt haben.“ 

… ob angesichts der jüngsten Ergebnisse ein Heimspiel lieber gewesen wäre: „Sicherlich wäre uns ein Heimspiel lieber. Aber das ist ja kein Wunschkonzert. Einmal muss man nach Pasching. Wir fahren jetzt dorthin, um in der Höhle des Löwen zu bestehen.“ 

"Wir dürfen in Pasching alles"

… ob Taktik in Pasching daraus besteht, die Null zu halten: „Nein, es ist nicht mein Plan uns einzuigeln. Ich glaube, das können wir gar nicht. Wir wollen proaktiv versuchen, das Spiel zu gestalten. Dass es schwierig wird, wissen wir. Aber ich halte nichts davon, mit einer Parole ins Spiel zu gehen, nicht verlieren zu dürfen. Das würde die Spieler hemmen. Wir dürfen in Pasching alles. Wir dürfen frech Fußball spielen. Wir dürfen frech aggressiv verteidigen. Und wir dürfen beim LASK gewinnen.“  

… ob die drei gesperrten Spieler beim LASK ein Vorteil für die WSG sind: „Für Ljubicic spielt der griechische Teamstürmer. Für Jovicic spielt wahrscheinlich Nemanja Celic, für mich einer der genialsten Spieler auf der Sechserposition. Und für Stojkovic muss sich Kühbauer entscheiden, ob er Potzmann oder Flecker spielen lässt. Da werden Luxusdiskussionen geführt. Wenn bei uns Kofi Schulz ausfällt, muss ich mir überlegen, wer die Position links hinten überhaupt spielen kann.“ 

FAKTEN-CHECK

Offensivpower. Mit Marin Ljubicic (6 Tore) und Keito Nakamura (5 Tore) - der Japaner ebensoviele wie Tim Prica von der WSG - haben die Linzer zwei der torgefährlichsten Spieler der ADMIRAL Bundesliga in ihren Reihen. Beim LASK bimmelt es im Schnitt alle 42,63 Minuten, bei den Tirolern nur halb so oft. Während der aktuell gesperrte Ljubicic zuletzt vier Spiele lang nicht traf, netzte Nakamura in vier der letzten fünf Spiele ein. 

Zweikampfstärke. Mit einer Zweikampfquote von über 50 % liegt der LASK im Spitzenfeld der Liga, die WSG Tirol hat in dieser Wertung mit knapp 45 Prozent noch Luft nach oben. 

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at