Während der Hütteldorfer Heimkomplex (4 Punkte aus 6 HS!) anhält und der SK Rapid Wien weiter seit Rd. 1 (1:0 vs. SV Ried) in der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2022/23 auf einen Dreier im Allianz Stadion wartet, zuhause gar 4 (!) Niederlagen in Folge kassierte, brach Austria Klagenfurt mit dem 1:0 (4. BL-Auswärtssieg en suite!) den Bann und schaffte im 6. Anlauf den ersten Dreier über die Grün-Weißen. Die nach der Derby-Niederlage gegen die Wiener Violetten nun auch gegen die Kärntner Violetten knapp unterliegen. Gold-Torschütze war bereits nach 6 Minuten Markus Pink, der bei den STATEMENTS jedoch anderen den Vortritt ließ.

"Auswärts hier 3 Punkte zu holen ist Gold wert"

Peter Pacult (Trainer SK Austria Klagenfurt): „Wir waren in diesem Spiel nicht der Favorit. Man kommt hier in ein Stadion, wo die Kulisse toll ist. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die ersten 30 Minuten haben wir einen tollen Fußball gezeigt und hätten schon das 2:0 machen können.

In der 2. Halbzeit haben wir mehr verteidigt. Ich bin überglücklich, weil auswärts hier drei Punkte zu holen ist natürlich Gold wert.“

Sie haben es schon wieder getan...die Kärntner Violetten...Auswärtsschreck Austria Klagenfurt, 4. Sieg en suite in der Fremde für Kapitän & Goldtor-Schütze Markus Pink (satter Kopfball zu seinem 8. Saisontor!). 

Patrick Greil (SK Rapid): „Wir hauen alles rein und es schaut dann natürlich nicht gut aus, aber Leichtigkeit ist ein wichtiger Faktor im Sport und wir müssen uns reintigern, damit die Leichtigkeit wiederkommt.“

Roman Kerschbaum (SK Rapid): „Wir haben es heute als Mannschaft wieder verbockt zuhause. Der Trainer kann überhaupt nichts dafür. Es war die letzten Wochen auch nicht der Fall, dass wir als Mannschaft am Platz stehen. Es kommt von jedem einzelnen Spieler zu wenig. Da muss sich jeder Spieler selbst hinterfragen und das verbessern.“

"Erste 30 Minuten komplett verschlafen"

SK Rapid-Interimstrainer Zoran Barisic nach seinem 1. Spiel als Coach im Allianz Stadion: „Wir haben die ersten 30 Minuten komplett verschlafen und es nicht geschafft, aus dem 1. Drittel wegzukommen. Wir sind im Heimspiel nicht mit der Energie hineingestartet, die man braucht und waren nicht ballsicher. Wir haben Zweikämpfe nicht nur nicht angenommen, sondern nicht geführt.

Die 2. Halbzeit war viel besser, aber wir haben es nicht geschafft, den Ausgleich zu erzielen. Ich würde mir wünschen, dass wir von Anfang an so spielen, wie in der 2. Halbzeit. Im Fußball gehört es dazu, Zweikämpfe zu führen und sie zu gewinnen. Im Moment ist es so, dass wir eine Prüfung zu bestehen haben und es ist wichtig, kühlen Kopf zu bewahren. Wir wollen endlich in die Erfolgsspur zurückfinden und aus diesem Spiel lernen und von Anfang an in jedes Spiel besser starten.“

Marco Grüll (SK Rapid): „Die ersten 30 Minuten waren wir gar nicht vorhanden, da hat Klagenfurt uns richtig hinten hineingedrückt. So können wir in der Bundesliga einfach nicht auftreten. Wir nehmen uns viel vor, haben auch schon ein bisschen etwas umgestellt, aber natürlich funktioniert das nicht innerhalb von drei Tagen. Wir wollen natürlich besser werden und dafür müssen wir uns alle an der eigenen Nase nehmen und jeder muss schauen, dass jeder seine Leistung besser macht, dann werden wir vielleicht als Mannschaft wieder Partien gewinnen.“

Michael Sollbauer (SK Rapid) über Veränderung durch Zoran Barisic: „Er hat gewisse Worte mitgegeben und uns darauf besinnt, worauf es ankommt. Wir wollen versuchen, immer wieder den Ball zu holen und zu spielen. Das hat heute nicht so gut funktioniert. Wir haben dann noch probiert, das Spiel an uns zu reißen und auszugleichen, aber das ist uns nicht gelungen.“

Kein Durchkommen für Marco Grüll und Rapid, die Kärntner Violetten verteidigten die frühe 1:0-Führung und brachten diese mit beherztem Einsatz ins Ziel.

„Einfach mal ein bisschen Geduld haben“

Martin Bruckner (Präsident SK Rapid) über...

…das Aus von Ex-Coach Feldhofer: „Es war ein Gespräch zwischen ‚Zoki‘ und mir um circa 22 Uhr, wo wir gemeinsam besprochen haben, wie es weitergehen kann, insbesondere vor dem Spiel im Cup. Da wollten wir aufgrund der Situation, die wir gesehen haben, neue Reize setzen und es vom Trainerstab her umbauen. Der Zoki hat angeboten, dass er den Posten übernimmt, und dieses Angebot habe ich gerne angenommen.“

was sich bei Rapid ändern muss: „Ein großer Tipp, nicht nur an das neue Präsidium, sondern an alle, denen Rapid am Herzen liegt, ist einfach mal ein bisschen Geduld zu haben. Im Verein ist zurzeit zu viel Unruhe. Es gibt zu viele Themen die gleichzeitig hochkochen. Wir müssen uns mal im Sport in Ruhe auf die richtig wichtigen Dinge konzentrieren können und den Verantwortlichen Leuten Zeit geben, denn das knappste Gut überhaupt ist Zeit.“

…die zwei verschiedenen Listen: „Ich habe mich ganz bewusst aus den Entscheidungen des Wahlkomitees rausgenommen, weil dieses Wahlkomitee im Moment die wichtigste Gruppierung im Verein ist für die nächsten 3 Jahre. Ich hoffe, dass sie eine entsprechend richtige Lösung finden. Ich bin in den Gesprächen nicht eingebunden und habe mich bewusst nicht als Mediator oder als Brückenbauer angeboten, denn die Leute können miteinander sprechen. Wenn es zu einer Einigung kommt, dann kommt es zu einer Einigung und wenn nicht, dann gibt es halt zwei Listen. Dass das für den Verein nicht förderlich ist, kann ich bestätigen, aber es ist ein Zeichen von Demokratie und sehr viele Mitglieder fordern Demokratie ein. Dementsprechend bin ich sozusagen fast agnostisch dazu.“

"Man merkt Spielern den Rucksack an"

Marc Janko (Sky Experte) über...

...die Situation bei Rapid: „Man merkt den Spielern den Rucksack an, den sie momentan am Feld herumtragen. In so einer Situation funktioniert fast gar nichts mehr. Man braucht einen Psychologen viel mehr als einen Trainer und ich glaube, Zoran Barisic kann das wieder auf Schiene bringen. Man kann sich nicht erwarten, dass sie mit dem neuen Trainer wie ausgewechselt sind.“

…das Aus von Feldhofer bei Rapid: „Das hat natürlich keine gute Optik. Da gibt’s ja nie ideale Zeitpunkte, aber sie haben ihm einfach so lange wie möglich die Stange gehalten. Barisic ist der logische Nachfolger, weil er verfügbar ist und sowieso auf der Payroll steht. Deswegen versucht man, sich Zeit zu erkaufen.“

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: Josef Parak