Erlösung beim SK Rapid Wien über den 1. Heimsieg in der ADMIRAL Bundesliga seit 3 Monaten (!) im heutigen Nachtragsspiel der 5. Rd. gegen Schlusslicht TSV Hartberg. Mit dem ungefährdeten 5:1-Kantersieg über schwache Ost-Steirer machten die Hütteldorfer, die am Samstag noch im Allianz Stadion mit 0:1 gegen Austria Klagenfurt unterlegen waren und da ihre 4. Heimniederlage in Folge kassierten, einen großen Sprung auf Rang 5. Während der TSV Hartberg die zweite 1:5-Klatsche binnen 5 Tagen kassierte und kommenden Samstag bei Spitzenreiter FC Red Bull Salzburg gastiert. Nachfolgend STATEMENTS

"Wir verlieren den Kopf und machen wieder Individualfehler"

 Klaus Schmidt, Chefcoach TSV Hartberg über...

...die 5:1-Niederlage: "Es war ein Spiel der Hochgefühle und der Watschn. Die 1. Halbzeit war ok und ausgeglichen, und wenn wir dann ein Tor kriegen, dann will jeder nochmal mehr dazu setzen. Wir verlieren den Kopf, machen wieder Individualfehler, die dann einfach gnadenlos bestraft werden. Das wiederholt sich. Das ist die böse Fratze des Fußballs, die sich da zeigt. Da wird man für alles bestraft, was daherkommt. Da müssen wir durch. Ein 5:1 in Wien zu erklären ist natürlich nicht einfach. Das tut natürlich weh, doch wir müssen am Samstag bereit sein und uns zum wehren anfangen.

...wie begründbar, dass wieder 5 Gegentore und Mannschaft in 2. Hälfte nicht das von 1. Hälfte gezeigt: "Das sind die individuellen Fehler. Die Unsicherheit. Wenn man jetzt in die Kabine reingeht...wir haben in der Pause eine frische Mannschaft gesehen, die bereit war, nochmal nachzulegen. Vlt. nochmal sogar in Führung zu gehen. Vlt. habe ich zu viel auf die Euphorietaste gedrückt. Es ist dann so ein Wellental, wo man dann einen Doppelschlag - das 2:1 und 3:1 waren nicht weit auseinander - nicht verkraftet. Und somit stehen wir wieder mit den traurigen Augen da."

"Sehe Mannschaft, die unbedingt will, aber halt labil ist"

...ob er noch die Kraft hat: "Natürlich habe ich die Kraft noch. Es sind so Phasen, wo man sich denkt...es kann ja nicht sein, dass einen das immer wieder einholt. Ich sehe aber sehr viel Gutes bei der Mannschaft. Ich sehe Halbzeiten, die man sich anschauen kann. Ich sehe keine Mannschaft, die sich von Haus aus niederlegt und verkauft. Sondern ich sehe eine Mannschaft, die unbedingt will, aber halt labil ist. Das sind natürlich die Ergebnisse."

...welche Lösungen bei Negativ-Spirale: "Jetzt ist mal ein schwerer Gang nach Salzburg. Da werden wir schauen, dass wir uns trotzdem so teuer als möglich verkaufen. Dann kommt Austria Lustenau. Das ist ein Spiel in unserer Kragenweite. Dazu haben wir 10 Tage Zeit zum Vorbereiten. Jetzt müssen wir schauen, dass wir in Salzburg kompakt sind."

"Denke, dass es zumindest bis Winter einen Klaus Schmidt auf Trainerbank geben wird"

...ob er noch den Rückhalt spüre in Hartberg: "Ja. Ich denke, dass Hartberg gewohnt ist, schwierige Phasen zu durchleben. Wir sind auch im Mai und April durch eine schwierige Phase gegangen, indem wir es gemeinsam geschafft haben. Und ich denke auch, dass es, zumindest mal bis zum Winter, einen Klaus Schmidt auf der Trainerbank geben wird."

Erich Korherr (Obmann TSV Egger Glas Hartberg) angesprochen auf eine mögliche Trainerdiskussion und ob Trainer Schmidt am kommenden Wochenende noch dabei sei: „Wir müssen uns dort so teuer wie möglich verkaufen. Klaus Schmidt fährt sicher nach Salzburg.“

"Sind zu unreif und naiv"

Mario Sonnleitner (TSV Egger Glas Hartberg) nach der 1:5-Pleite über die Gründe: „Wir sind zu unreif und zu naiv.“

Man of the Match: Guido Burgstaller. Beim 33-jährigen Kärntner ging am Nationalfeiertag so richtig der "Knopf auf", verdoppelte der Rapid-Mittelstürmer mit seinem Triplepack fast sein Torkonto und steht nun bei 7 Saisontoren - siehe auch Torschützenliste

"Burgstaller lässt das Herz auf dem Platz"

 SK Rapid-Interimstrainer Zoran Barišić über...

...5:1-Sieg: "Hochverdient. Wir waren diesmal gott sei dank von Anfang an griffig, bissig. Da hat man von Anfang ang gesehen, was wir da wollen. Haben Tempo gemacht, leider ein blödes Tor kurz vor der Halbzeit kassiert und es verabsäumt, früher das 2:0 oder 3:0 zu erzielen. Aber wir haben nicht aufgehört und in der 2. Halbzeit auch weiter gemacht, uns irrsinnig viele Chancen herausgespielt. Deshalb auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Freut mich für das Team, aber auch für unsere Fans, die endlich mal wieder ein Heimspiel gesehen haben, wo ihnen sehr viel geboten wurde."

...Triplepack Guido Burgstaller, nicht der erste unter Trainer Barišić: "Ich kann mich an seine Triplepacks jetzt nicht mehr im Detail erinnern. Das eine ist, dass er die Tore erzielt hat. Das andere, dass er uneigennützig ist und die Mitspieler sieht, kämpft und das Herz auf dem Platz lässt. Dass er die Mitspieler auch Elfmeter schießen lässt. Das macht einen Topspieler wie ihn aus. Und Burgi ist einer unserer Topspieler und sehr wichtiger Spieler. Das hat er heute wieder gezeigt, wie wichtig er sein kann für uns."

"Kleiner Schritt in richtige Richtung"

 SK Rapid-Triplepacker Guido Burgstaller über...

...wie gut ihm und der Mannschaft sein Triplepack tut: "Es ist für die Mannschaft extrem wichtig gewesen. Der Sieg heute! Man hat in den letzten Wochen gesehen, dass wir nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen. Dass es immer ein Auf und Ab war. Vor allem Zuhause haben wir unseren Fans zu wenig geboten. Das wollten wir unbedingt ändern. Vor allem nach der 1. Halbzeit gegen Austria Klagenfurt. Wir wollten nicht immer eine Halbzeit verschlafen.

Das haben wir heute über weite Strecken geschafft, dass wir unseren Fußball durchgezogen haben, auch wenn wir uns manchmal ein bisschen fallen und Hartberg etwas ins Spiel kommen lassen. Aber im Grunde genommen war das heute ein hochverdienter Sieg. Es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung."

...Match-Ball genommen, besonderer Tag: "Für jeden Stürmer. Man schiesst nicht jedes Wochenende oder im Spiel drei Tore. Ich bin natürlich froh, dass ich der Mannschaft heute helfen haben können. Jetzt fahren wir nach Lustenau. Da wollen wir auch wieder ein gutes Spiel abliefern. Dann hoffen wir, dass wir auch von dort die drei Punkte mitnehmen können, was schwierig wird."

...4 Tore möglich, doch Elfer an Ferdy Druijf überlassen: "Ich weiß nicht, ob ich getroffen hätte. Aber ich wollte schon den Ferdy schießen lassen. Er hat heute super geackert, viele Wege gemacht und ist extrem wichtig für uns. Er bestreitet viele Zweikämpfe. Schade, dass er sich nicht belohnt hat. Er hat eine Zweifach-Chance vom Punkt bekommen, jetzt muss erleider warten, bis er den nächsten Elfer schießt."

Gelungenes Bundesliga-Comeback für Christopher Dibon (re.), hier gegen den Rapidler René Kriwak, der diese Saison an den TSV Hartberg ausgeliehen ist und an alter Wirkungsstätte leer ausging.

"Die Energie muss man in jedem Heimspiel für Rapid auf Platz bringen"

SK Rapid-Comebacker Christopher Dibon über...

...wie gut Sieg nach langem Warten tut: "Natürlich ist es für mich eine schöne Geschichte nach der langen Zeit, in der ich nicht für die 1. Mannschaft in dem Stadion aufgelaufen bin. Dann ein 5:1-Sieg. Hört sich sehr, sehr deutlich an. Es war zwischenzeitlich auch knapp, aber wir haben wirklich um den Sieg gefighet als Mannschaft. Jeder Einwechselspieler wollte das Spiel unbedingt gewinnen. Und die Energie hat man heute im Stadion gespürt. Die muss man auch in jedem Heimspiel für Rapid auf den Platz bringen, dann werden sehr viel gute Ergebnisse raus kommen."

...sein Comeback: "Es ist alles gut. Trotzdem war es eine lange Zeit. Ich habe zwar das ein und andere Spiel in der 2. Mannschaft und auch das Cup-Spiel gemacht. Trotzdem merkt man, dass in der Bundesliga ein anderes Tempo da ist. Ich haben dann meinen Körper doch ordentlich gespürt. Das Ergebnis war heute dementsprechend, also war das die richtige Entscheidung etwas früher raus zu gehen. Trotzdem will ich jetzt regenieren und schauen, dass ich für Samstag fit bin. Aber insgesamt geht es mir seit längerer Zeit richtig gut. Ich habe keine Probleme und kann alle Trainingseinheiten mitmachen. Das wirkt sich dann auch aus. Mir geht es da um den Verein. Mir ist wichtig, dass wir Erfolge und Siege feiern."

...welche Auswirkungen so Leistung und klarer Sieg für letzten 3 BL-Spiele vor Winterpause haben kann: "Wir wollen jedes Spiel, was jetzt noch kommt, gewinnen und Punkte sammeln. Es kommen harte Brocken auf uns zu. Wir müssen uns gut vorbereiten und die Energie wie heute auf den Platz bringen. Dann können wir jedes Spiel gewinnen. Trotzdem ist ein 5:1-Sieg sehr, sehr deutlich...aber demütig bleiben, arbeiten im Training, Gas geben...dann wird man sich solche Siege erarbeiten und auch wieder zurück in die Erfolgspur kommen."

...Triplepacker Burgstaller: "Wenn ich jedes Mal von Anfang auf dem Platz stehen muss, dass der Burgi 3 Hütt´n macht, dann soll mich der Trainer immer aufstellen. 3 Tore werden in sehr vielen Spielen reichen. Der Burgi hat in den letzten Jahren seine Qualität bei allen Vereinen gezeigt. Das freut mich für ihn, weil er ein sehr guter Freund von mir ist. Wenn du als Stürmer 3 Tore machst, ist das sensationell und für die Mannschaft wichtig. Was er Kilometer abgespult hat, auch die letzten Wochen. Was er der Mannschaft gezeigt hat, welche Tugenden bei Rapid gefragt sind, da können wir uns alle anhalten und mit ihm den Weg mitgehen."

Spielfilm im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria (TSV Hartberg) und SK Rapid (Rapid Wien)

Fotocredit: RiPu, Harald Dostal/www.sport-bilder.at und GEPA-ADMIRAL