Blasen "Blackies" per "Aktion Attacke" zum "Halali" im Frühjahr auf die Roten Bullen? Der FC Red Bull Salzburg wies im Herbst gegen den SK Sturm Graz eine Negativ-Bilanz auf, kassierte in Graz seine bisher einzige Niederlage in der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2022/23 und kam daheim über ein - ob des Chancenplus der Steirer eher schmeichelhaftes - 0:0 nicht hinaus. Der 1. Verfolger ist den Roten Bullen auf den Fersen, die allerdings noch mit 6 Punkten-Vorsprung in das Frühjahr gehen. Die Grazer gesund und auch fit...haben sie doch seit August eine Ernährungswissenschaftlerin im Team. Wir haben erstmal das Herbst-Resümee.

DANKBAR! Schlussmann Siebenhandl (re., dessen im kommenden Juni auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde) und seine Mitspieler vor dem Sturm-Sektor der zahlreichen, treuen Fans, die permanenten Support lieferten. Und zwar nicht nur in der heimischen Merkur Arena, sondern auch auswärts, wo die Elf von Chefcoach Christian Ilzer als einziges Team der Liga im Herbst unbesiegt blieb.

Positive Duell-Bilanz gegen Rote Bullen

Der SK Sturm Graz ist auch in der neuen Saison und nach der Amtsübernahme vom Erfolgsduo Christian Ilzer (Chefcoach) & Andreas Schicker (Geschäftsführer Sport) im Sommer 2020 weiter stetig im Wachstum und längst als Nr. 2 im Lande etabliert. Im Europacup gab es eine klare Steigerung gegenüber dem Herbst 2021, wobei der Vizemeister heuer denkbar unglücklich und nahezu dramatisch ausschied, bei Punktgleichheit zwischen allen 4 Gruppenteams.

In der ADMIRAL Bundesliga nähern sich die "Blackies" weiter den Roten Bullen, sind nicht nur eisern erster Verfolger, sondern verlangten dem FC Red Bull Salzburg alles ab, sodass dem Serienmeister in den beiden direkten Duellen im Herbst von 6 möglichen Punkten nur 1 Zähler blieb. Beim 0:0 am 22. Oktober ´22 in der Red Bull Arena in Wals-Siezenheim waren die Steirer gar dem Sieg näher als die seit 2 Jahren daheim unbesiegten Salzburger. Und im Hinspiel in Rd. 2 am 30. Juli sprang sogar in der Merkur Arena ein 2:1-Sieg heraus.

Damals zu einem auch günstigen Zeitpunkt, weil der Findungsprozeß der wieder mal im Umbruch befindlichen Mozartstädter noch im Gange war, während Sturm eine eingespielte Mannschaft ins Topspiel schickte. Und die stellte den Roten Bullen ein "Haxl" bei deren einzigen Niederlage im Herbst dank Power-Pressing und dem Doppelpack von "Danish Dynamite" Rasmus Højlund. Nach dem 2:0-Vorsprung der Gastgeber nach 51 Minuten kam der Anschlusstreffer des Salzburger Dänen Maurits Kjærgaard in der 87. Minute zu spät. 

Ein Däne ging, ein neuer kam

Der Grazer Däne, der erst im Winter aus Kopenhagen in die Steiermark kam, war inzwischen längst auf dem Radar anderer Klubs und wurde nach nur 6 Pflichtpartien (5 Tore, 3 Assists aus Liga & 1 ÖFB-Cup-Spiel) im "Sommer-Schlussverkauf" am 27. August für die kolportierte Grazer Transfer-Rekordsummen-Einnnahme von 17 Mio. Euro nach Atalanta Bergamo in die italienische Serie A verkauft. 

Doch Andreas Schicker hatte alles unter Kontrolle und wirkt mit seinen 36 Jahren als Vorstand Sport vom SK Sturm Graz bereits mit viel Geschick, Augenmaß und dem richtigen Riecher bei Transfers. Als mache er das schon seit 10 Jahren. Um wieder im "dänischen Teich" zu fischen. Kaum war der 20-jährige Rasmus Højlund weg, kam mit dem 19-jährigen William Bøving der nächste Stürmer aus Kopenhagen nach Graz. Schicker schafft es wiederholt das Team punktuell zu verstärken.

ENTSCHLOSSEN! Der über Monate vom Verletzungspech verfolgte Otari Kiteishvili mit seinem "magischen Moment" im Herbst mit seinem "Goldtor" in der 93. Min. (!) beim 1:0-Sieg in der Europa League gegen Feyenoord Rotterdam. Für Furore sorgte Sturm auch mit den beiden Remis gegen Favorit Lazio Rom (0:0, H + 2:2, A).

Ilzer-Elf einzig auswärts unbesiegt

Die Roten Bullen spüren inzwischen längst den Atem der "Schwoazn" aus der steirischen Landeshauptstadt. Sturm Graz ist ein ernstzunehmender Gegner geworden für den Serienmeister, der zwar nach 16 Runden mit 6 Punkten Vorsprung vor Sturm überwintert (im Vorjahr waren es noch 12!), was ein Polster, doch kein Ruhekissen ist.

Zumal ja noch die Punkteteilung für die ab März wieder beginnende Meistergruppe folgt. Und in der sind beide Teams seit Einführung der Liga-Reform Dauergast. Insgesamt treffen beide Klubs 5 Mal in dieser Saison aufeinander. Erstmals in 2023 gleich zum Auftakt im ÖFB-Cup-Viertelfinale, das einem vorweg genommenen Finale gleichkommt. In der Red Bull Arena am Freitag, den 3. Februar. Ankick: 20:45 Uhr.

In der Liga kassierten sowohl die einzig daheim unbesiegten Salzburger (5S, 3U) als auch die auswärts einzig unbesiegten Grazer (3S, 5U) nur eine Niederlage. Ironie: dennoch ist Sturm in der Heim-Tabelle nur auf Rang 2 (14 Punkte), während die Roten Bullen hier mit 21 Zählern weit vorne liegen und nach der ersten und einzigen Niederlage in der Fremde (eben in Graz) hernach 7 Siege auf des Gegners Platz verbuchten.

Während wiederum die Ilzer-Elf (19) trotz der einen und einzigen Niederlage in Graz-Liebenau (vs. LASK, 0:1 am 20.08.) in der Heim-Tabelle mit einem Punkt vor den Salzburgern (18) liegt, die sich zwischenzeitlich in der Red Bull Arena mit 3 Remis in Folge (Rapid, LASK, Sturm) zu begnügen hatten.

ENGAGIERT! Stets elekrisiert bzw. "on Fire" in der Coachingzone und im Austausch mit dem 4. Offiziellen: SK Sturm Graz-Erfolgscoach Christian Ilzer

6 Punkte mehr und 4 Niederlagen weniger wie zum Vorjahres-Zeitpunkt

Sturm Graz legte gegenüber dem Vorjahr zu. Waren es in 2021 nach 16 Runden 27 Punkte, sind es diesmal schon 6 mehr. Dazu kassierten die Steirer vor einem Jahr zum gleichen Zeitpunkt bereits 5 Niederlagen (bei 8 Siegen, 3 Remis und 33:25 Toren), diesmal 9 Siege, 6 Remis, 1 Niederlage bei 26:11 Toren zu Buche.

Auffallend besonders, dass Sturm diesmal 14 Gegentore weniger kassierte. In Ilzers erster Saison mit den Grazern - 2020/2021 - war die Bilanz nach 16 Runden übrigens Rang 3 (9S,4U,3N, 28:13, 31 Punkte).

Die steirische Steigerung in den 3 Jahren ist also stetig und die Grazer um den ehrgeizigen Chefcoach Christian Ilzer sind hungrig auf mehr. Apropos hungrig. Bei Sturm wird ja viel Wert auf professionelle Strukturen gelegt. Ob das bei der Trainings-Didaktik, der Regenerations-Systematik usw. ist. In jedem Training und Spiel liefern GPS-Tracker Daten und werden in Analysetools ausgearbeitet. Höchstgeschwindigkeit, zurückgelegte Distanzen und vieles mehr. Es gibt nichts, was nicht ausgewertet werden kann, jede Bewegung wird gespeichert. Die Trainer wissen alles über den Zustand der Körper ihrer Akteure.

Und nun auch, was in den Körper kommt, denn seit August wurde von Sportchef Andreas Schicker mit der Obersteirerin Darinka Stock eine Ernährungs-Wissenschaftlerin engagiert, die für gesunde Grazer sorgt und vom TSV Hartberg zu Sturm wechselte (siehe auch Twitter-Info weiter unten). Um dort seither zu schauen, was Jakob Jantscher und Co. beim Frühstück und Mittagessen in der Vereinskantine im Trainingszentrum Messendorf auf die Teller legen. Mit den Vereinsköchen werden Speisepläne erarbeitet.

RELAXT! Jakob Jantscher, im Vorjahr Dauerbrenner, laborierte in diesem Herbst an zähen Blessuren und schaute sich die Spiele seiner Kollegen wiederholt von oben an. Grund zu lachen gab es für den gebürtigen Grazer ob der gezeigten Leistungen der Ilzer-Elf genug.

SK Sturm im Akkord-Einsatz: 27 Pflichtpartien in 4 Monaten

Ungebrochen ist der Erfolgshunger von Kapitän Stefan Hierländer & Co.! In der Saison brauchte der 3-fache österreichische Meister allerdings erstmal eine gewisse Anlaufzeit. Zwar war man in allen 16 Runden stets unter den Top-6, doch ab Rd. 10 und dem 3:0-Auswärtssieg beim Vorjahresdritten FK Austria Wien erst auf dem "angestammten" 2. Rang, der seither nicht mehr hergegeben wurde.

Mit 27 Pflichtpartien binnen 4 Monaten (inkl. Champions League-Quali, wo Sturm gegen Dynamo Kiew ausschied) hatten die Steirer ein Mammutprogramm, bei dem sie weitestgehend ohne einen ihrer Schlüsselspieler der vergangenen Jahre - Routinier & Stürmer Jakob Jantscher - auszukommen hatten. Der 33-jährige Grazer erlitt erst einen Muskelfaserriß und plagte sich im weiteren Herbstverlauf mit weiteren Wadenproblemen herum. 11 Pflichtpartien wettbewerbsübergreifend mit nahezu ausschließlich Kurzeinsätzen absolvierte der BL-Topscorer des Vorjahres (14 Tore und 17 Assists!).

Sturms Saisonstart war ein Auf & Ab zwischen Sieg & Remis (1:1 beim WAC, 2:1 vs. RBS, 1:1 in Ried, 4:0 vs. SCR Altach), ehe am 20. August in Rd. 5 die bittere 0:1-Heimniederlage gegen den zu diesem Zeitpunkt Spitzenreiter LASK folgte. Doch dann begab sich der Ende August noch Tabellen-5. auf die Überholspur mit einer Erfolgsserie von 6 Siegen (bei 1 Remis) aus 7 Spielen.

Am Ende des Herbstes waren es gar nach der LASK-Niederlage 7 Dreier und 4 Remis aus 11 Spielen. Zweieinhalb Monate blieb man in der Liga unbesiegt, worauf der Tabellenzweite aufbauen kann, um auch im Frühjahr erfolgreich zu sein.

Das Sturm in der Liga eröffnen wird: am Freitag, den 10. Februar 2023, ab 20:30 Uhr gegen Rekordmeister Rapid Wien (Merkur Arena, Graz-Liebenau).

Spieler-Quartett immer dabei - Ivan, der Einwechselkönig - 17 verschiedene Torschützen!

Sturms Status Quo: Platz 2, 16 Spiele; 9S, 6U, 1N, 26:11Tore, 33 Punkte (Vergleich Vorjahr: Platz 2, 16 Spiele; 8S, 3U, 5N, 33:25 Tore, 27 Punkte).

HEIM: Platz 1, 8 Sp.; 6S, 1U, 1N, 15:6 Tore, 19 Pkt.; AUSWÄRTS: Platz 3, 8 Spiele, 3S, 5U, 0N, 11:5 Tore, 14 Punkte.

Restprogramm Grunddurchgang: SK Rapid (H), TSV Hartberg (A), SK Austria Klagenfurt (H), SC Austria Lustenau (A), FK Austria Wien (H), WSG Tirol (A).

Eingesetzte Spieler: 26. Einsätze: Gorenc-Stanković, Horvat, Prass, Wüthrich (je 16), Hierländer, Ljubić, Schnegg, Siebenhandl (je 15), Gazibegović (14), Sarkaria (13), Affengruber & Emegha (12), Borković & Bøving (je 10), Ajeti (9), Kiteishvili (8), Dante (7), Jantscher (6), Fuseini & Højlund (je 5), Demaku & Lang (je 3), Ingolitsch, Oroz, Wels (je 2), Schützenauer (1). 

Einwechslungen: I. Ljubić (11), Emegha (8), Schnegg (6), Fuseini & Jantscher (je 5), Ajeti & Kiteishvili (je 4), Affengruber, Bøving, Horvat, Sarkaria (je 3), Borković, Demaku, Oroz, Prass, Wels (je 2), Gorenc-Stanković, Hierländer, Højlund, Lang, Wühtrich (je 1).

Tore: 26. Torschützen (17): Emegha (4), Højlund & Kiteishvili (je 3), Ajeti & Fuseini (je 2), Borković, Bøving, Gorenc-Stanković, Horvat, Jantscher, Lang, Ljubić, Prass, Sarkaria, Schnegg, Wels, Wüthrich (je 1).

Gelb-Rote Karte: Affengruber (1). Gelbe Karten (27): Gazibegović (7), Gorenc-Stanković (4), Affengruber & Schnegg (je 3), Emegha & Prass (je 2), Ajeti, Demaku, Hierländer, Ljubić, Sarkaria, Wüthrich (je 1). 

Sommer-Neuzugänge (8): Ajeti, Bøving, Emegha, Oroz, Demaku, Giuliani, Horvat, Schnegg.

Sommer-Abgänge (6): Højlund, Jäger, Krienzer, Kronberger (Leihe SV Ried), Kuen, Niangbo.

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Fotocredit: RiPu