Obwohl der Tabellendritte LASK zum Ende der wiederholten "englischen Woche" ersatzgeschwächt in das Spiel der 16. Runde der ADMIRAL Bundesliga bei Austria Wien ging und mit Kapitän Robert Zulj, Mittelfeld-Antreiber Sascha Horvath und Abwehr-Routinier Philipp Ziereis gleich drei Top-Leistungsträger vorzugeben hatte, prolongierten die Linzer mit dem 0:0 ihren "Nimbus der Unbesiegbarkeit" in Wien-Favoriten auf mittlerweile neun Spiele in Folge (4 S, 5U). Der letzte BL-Heimsieg der Veilchen über die Athletiker war am 12. August 2017 (!), Torschützen damals: Friesenbichler & Pires. Statements von heute...nachfolgend.

Blieb zum achten Mal in dieser BL-Saison ohne Gegentor: Der zuverlässige LASK-Rückhalt Tobias Lawal

„...weil sie einfach alles wegverteidigt haben"

Tobias Lawal (Torhüter LASK):
…über das Spiel: „Es war sehr kalt heute. Ich bin aber trotzdem froh, dass wir das Spiel überhaupt spielen konnten. Es sind ja auch einige Spiele verschoben worden. Großes Lob an die Mannschaft, dass sie es geschafft hat, dass mir noch kälter geworden ist, als es eh schon war, weil sie einfach alles wegverteidigt haben. Es ist nicht selbstverständlich auswärts in Wien gegen so eine formstarke Mannschaft zu null zu spielen.“

…über die vielen Ausfälle: „Durch den Ausfall von Ziereis haben wir ein wenig umgestellt, auch gegnerbedingt. Es ist aufgegangen. Wir sind hinten sehr stabil gestanden und die Viererkette heute hat gut gepasst. Es war fast eine halbe neue Mannschaft heute am Platz. Dafür haben wir es richtig gut gemacht. Großes Lob an die Spieler, die in den letzten Wochen nicht so oft gespielt haben. Sie haben es heute wirklich überragend gemacht. Es ist natürlich nicht leicht für sie, wenn sie so wenig spielen und dann heute ins kalte Wasser geworfen werden.“

…über die Gruppe der Nationalmannschaft und die bevorstehende Europameisterschaft: „Es ist eine gute Gruppe. Sehr anspruchsvoll mit sehr guten Gegnern. Es ist natürlich noch einige Zeit bis zur Europameisterschaft, wo noch einige Spiele bevorstehen. Der nächste Lehrgang ist im März. Ich hoffe natürlich, dass ich auch ein Teil vom Kader bin.“

„Man braucht kein Fußballexperte sein, um zu sehen, woran es bei uns immer wieder hapert“

Thomas Sageder (Trainer LASK):

…über das Spiel: „Wir haben grundsätzlich eine gute Idee gehabt. Wir wollten dem Gegner mit einer flachen Viererkette und hohen breiten Flügeln genau die Probleme bescheren, die wir immer gegen so ein System haben. Im Strafraum drinnen war es einfach zu wenig. Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass ich mit dem Punkt heute sogar leben kann, weil es schon herausfordernd war, was in den letzten 48h bei uns los war personell.“

…über ein mögliches Mentalitätsproblem: „Ich habe nicht verspürt, dass wir ein Mentalitätsproblem haben. Wir haben jetzt 25 Spiele gemacht seit Saisonanfang. Man braucht kein Fußballexperte sein, um zu sehen, woran es bei uns immer wieder hapert. Wir haben zu wenige zwingende Chancen beziehungsweise auch zu wenig Durchschlagskraft.“

…über die zuvor weniger eingesetzten Spieler: „Ich glaube, dass man schon gesehen hat, dass die Jungs, die in der Herbstsaison eher aufgebaut worden sind, einen guten Eindruck gemacht haben. Ich glaube, dass Moussa Kone mit Ballsicherungen besonders aufgezeigt hat. Es hat mir gut gefallen. Der Rest war in Ordnung. Nicht so, dass ich jubelnd nach Hause fahre, aber auch nicht deprimiert.“

…im Vorfeld über die kurzfristigen Ausfälle: „Die Spieler leiden sicher am meisten. Robert Zulj und Sascha Horvat sind kurzfristig aus dem Kader gefallen. Der eine hat sich sogar übergeben, der andere hat Fieber. Wir sind somit gezwungen, Veränderungen vorzunehmen, aber es ist einfach eine gute Chance heute für die Spieler, die wenig gespielt haben, dass sie heute das genau auf den Platz bringen und es zeigen.“

„Es fehlt ein Stück weit die Gier"

Michael Wimmer (Trainer FK Austria Wien):

…über das Spiel: „Es fehlt ein Stück weit die Gier. Das ist das eine. Das andere ist aber trotzdem auch, es sauber zu Ende zu spielen, im letzten Drittel die richtige Entscheidung zu treffen und die Box richtig zu besetzen. Es ist nicht nur ein Thema von den Spielern, sondern auch ein Thema, wo wir im Trainerteam arbeiten müssen, dass wir die Spieler in die Räume bekommen. Das ist der Job des Trainers und da müssen wir weiterarbeiten.“

… über die Bedeutung des Punkts: „Es ist ein Punkt, den wir natürlich mitnehmen. Jeder Punkt hilft. Wichtig ist, dass wir weiterarbeiten und uns noch bessere Chancen rausarbeiten und uns etwas einfallen lassen.“

…im Vorfeld über die Kaiserslautern-Gerüchte: „Ich glaube, dass so etwas zum Fußball dazugehört. Wir haben schon alles gesagt. Kaiserslautern hat einen neuen Trainer und wir haben heute ein wichtiges Spiel vor Augen. Bevor wir zum Spiel kommen, möchte ich Danke sagen an alle Helfer, Mitarbeiter und Fans, die sich ins Zeug gelegt haben, damit wir heute überhaupt spielen können.“

…im Vorfeld über die vielen Ausschlüsse in der bisherigen Saison: „Es ist natürlich unglücklich, vor allem wenn man hinten permanent etwas ändern muss. Gerade in einer Dreierkette hat man gerne Automatismen und etwas Eingespieltes. Es ist aber so, wir haben es thematisiert. Wir müssen draus lernen und heute schauen wir, dass wir das Spiel zu elft beenden.“

„Umgekehrt muss man schauen, für wen es Angebote gibt"

Jürgen Werner (Vorstand FK Austria Wien):
…in der Halbzeitpause über das Spiel: „Ich glaube, dass wir nicht viel zugelassen haben. Nach vorne hin ist noch Luft nach oben, aber die Null steht noch immer. Es scheint so ein Spiel zu sein, bei dem derjenige gewinnt, der da erste Tor schießt. Ich hoffe, dass wir das sein werden.“

…über mögliche Transfers im Winter: „Auf kurze Sicht wird nicht viel möglich sein. Wir beobachten natürlich den Markt, ob etwas möglich ist für uns. Umgekehrt muss man schauen, für wen es Angebote gibt. Wir sind natürlich dahinter, aber versprechen kann ich dem Trainer nichts.“

…über das Interesse an Michael Wimmer: „Ich habe vor Jahren einmal einen Trainer in die deutsche Bundesliga gegen eine Ablöse verloren und der ist jetzt Europacupsieger. Möge uns also schlimmeres passieren. Michael Wimmer hat sich dann klar zu uns bekannt. Es spricht für ihn, dass sich Vereine für ihn interessieren und auch für uns, dass wir bei ihm nicht ganz danebengeschaut haben.“

Andreas Herzog (Sky Experte):
…über den LASK: „Der LASK kann zufrieden sein mit der ganzen Geschichte im Hintergrund. Dafür haben sie heute relativ wenig zugelassen. Nach vorne waren sie ein Lüftchen. Es hätte schon ein Wunder passieren müssen, dass sie da ein Tor schießen. Es war eigentlich nie gefährlich für Früchtl im Austria Tor. Du kannst mit dem 0:0 heute gut leben.“

…über die Wiener Austria: „Defensiv waren sie stark, wie gewohnt in den letzten Wochen. Nach vorne waren sie zu ungenau und hatten auch ein bisschen zu wenig Durchschlagskraft. Das letzte All-In war bei der Austria heute nicht vorhanden, dass sie sagen, wir gehen doch das Risiko, um die drei Punkte zu holen. Daher müssen sie heute auch mit dem Punkt zufrieden sein.“

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Fotocredit: Josef Parak