Zweifellos hat der in der Winterpause beim SC Austria Lustenau verpflichtete Neo-Coach Andreas Heraf dem Schlusslicht neues Leben eingehaucht und die Hoffnung auf den Klassenerhalt nach dem Sieglos-Herbst überhaupt noch aufkeimen lassen im Frühjahr. In dem es auch gleich zum Auftakt im Februar den ersten Saisonsieg gab: mit 2:0 beim heutigen Gegner WSG Tirol. Der sich mit einem verdienten Dreier nun revanchierte, sodass der Abstand der Vorarlberger, die nach drei Partien ohne Niederlage (1S, 2U), nunmehr zum rettenden Ufer fünf Punkte beträgt. Nachfolgend STATEMENTS aus dem Lustenauer Lager! WSG siehe HIER!

Am Einsatz mangelte es dem 27-jährigen Deutschen Paterson Chato (hinten) und Austria Lustenau nicht. Die Vorarlberger bewiesen auch zu Zehnt und nach 0:2-Rückstand gegen Sandi Ogrinec und die Tiroler Moral, um dennoch meist "zweiter Sieger" zu sein und anzuerkennen, dass die WSG diesmal das bessere Team war.

„Wir haben diese Ohrfeige vielleicht gebraucht"

Andreas Heraf (Cheftrainer Austria Lustenau) über...

die Niederlage: „Es ist eine gewisse Leere da. Bis jetzt ist alles rund gelaufen, seit ich hier bin. Wir haben uns heute nichts verdient. Wir waren klar die schlechtere Mannschaft. Das ist enttäuschend, weil die Woche sehr gut war. Im Trainerteam haben wir die Situation kurz analysiert. Wir sind uns alle einig, dass es in den letzten Wochen vielleicht ein bisschen zu gut gelaufen ist.

Wir haben diese Ohrfeige vielleicht gebraucht, um uns auf die Dinge zu besinnen, die wir in den ersten Runden richtig gemacht haben. In der letzten Zeit sind zu viele Dinge ohne große Anstrengung gut gelaufen. Wir haben Punkte geholt und der Abstand wurde immer geringer.“

die individuellen Fehler im heutigen Spiel: „Da muss ich mich selbst bei der Nase nehmen. Ich habe mich von den Medien verleiten lassen. Jetzt wird es wieder anders aussehen. Wir werden wieder besser stehen, besser verteidigen. Wir werden es dem Gegner schwerer machen. Wir werden uns auf die Tugenden besinnen, die für uns wichtig sind. Wenn wir das tun, was wir heute gemacht haben, nämlich mitzuspielen, dann wird es eng.“

den Matchplan für die nächsten Partien: „Wir haben in den letzten Spielen viel höher attackiert und sind draufgegangen. Da hat es noch funktioniert. Heute wurden wir dafür ganz bitter bestraft. Das hat nichts mit Defensive zu tun, sondern waren individuelle Stellungsfehler. Diese Dinge von heute passieren nicht, wenn wir tiefer im Block stehen.“

die fünf Punkte Rückstand: „Vielleicht sind wir jetzt wieder auf dem Boden der Realität angekommen. Es war alles zu rund. Alle haben davon geredet, dass wir jettzt die Chance haben, den letzten Platz zu verlassen. Mir war klar, dass es nicht so weiter gehen kann, wie es in den ersten Runden war. Darum gehören solche Dämpfer dazu.“

Resignierter Lukas Fridrikas, der es als Stürmer gegen die stabile WSG Tirol-Defensive schwer hatte. In der Vorsaison sah die Welt für den 26-jährigen Wiener noch anders aus, war er mit 15 Treffern Torgarant der Austria und in der Liga, erzielte dabei allein elf Treffer in der Playoff-Phase (inkl. EC-Playoff). Doch dann folgten im vergangenen Herbst immer wieder Rückschläge durch wiederholte Verletzungen wie u.a. eine Schambeinentzündung.

"Wir sind nie wirklich ins Spiel gekommen"

Matthias Maak (nach zehn Minuten verletzter Kapitän SC Austria Lustenau): "Es war, glaube ich, von Anfang bis zum Ende, ein, zum Vergessen möchte ich jetzt nicht sagen, aber ein gebrauchter Tag. Wir sind nie wirklich ins Spiel gekommen. Dann haben wir es Wattens letztendlich zu einfach gemacht, um zu den zwei Toren zu kommen. Dann kommen wir nochmal zurück, doch es war leider zu spät. Zu meiner Verletzung kann ich jetzt noch nicht wirklich was sagen. Am Dienstag habe ich einen MRT-Termin, dann sieht man, wie es weitergeht."

„Wir sind generell immer ein bisschen zu spät gekommen"

Darijo Grujcic (Defensivakteur Austria Lustenau) über...

die erneute Niederlage als Tabellenletzter: „Nach so einer Niederlage ist es umso schwerer. Ich glaube, da war der Wunsch, weg vom letzten Platz zu kommen. Das haben wir leider nicht geschafft. Es bleiben noch acht Spiele und hoffentlich positive Ereignisse.“

das Spiel: „Wildes Spiel. Es ist bitter, dass sich Matthias Maak verletzt hat. Es war ein unglückliches Tor zum 0:1. Keiner rechnet mit dem Ball. Wir sind generell immer ein bisschen zu spät gekommen. Man hat gesehen, dass wir den Willen verloren haben.“

seinen knapp verpassten Anschlusstreffer in der 65. Minute: „Ich habe mit dem Ball gar nicht gerechnet. Ich habe gesehen, dass der Ball zur Stange geflogen ist und sich irgendwie reindreht. Wir hätten das 1:2 gerne etwas früher geschafft.“

Leo Mikic (Stürmer SC Austria Lustenau) über seine Gedanken nach der Niederlage: „Ich weiß nicht, was ich nach so einer Niederlage Positives finden soll. Der Abstand ist jetzt wieder ein bisschen größer. Es ist immer noch alles möglich. Wir versuchen es weiter und schauen mal, was wird.“

Marko Stankovic (Sky-Experte) über die Austria-Niederlage: „Lustenau ist auf dem Boden der Realität angekommen. Das war ein hochverdienter Sieg der WSG.“

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SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria und ADMIRAL Radioservice

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und RiPu-Sportfotos