Zwischen Austria Wien und Schlusslicht Austria Lustenau entwickelte sich bei vorsommerlichen Temperaturen ein Geduldspiel. Viel Kampf, allerdings auch Krampf. Die Heraf-Truppe aus dem Ländle machte das, was man ihr erwartete: die "weiße Wand" stand und war aus dem Spiel heraus für zwar feldüberlegene, doch wenig durchschlagskräftige und kreativlose Veilchen kaum zu überwinden. So brauchte das Wimmer-Team einen Elfmeter zum 1:0 durch Dominik Fitz. Ebenfalls vom Punkt glich Lukas Fridrikas zum 1:1-Endstand aus, doch über den FAK-Elfer wollte sich Gäste-Coach Andreas Heraf nicht beruhigen...siehe STATEMENTS!

Verstand die Elfmeterentscheidung für Austria Wien überhaupt nicht und redete nach Spielende Fraktur: SC Austria Lustenau-Cheftrainer Andreas Heraf.

„Er hat gesagt kein Elfmeter und dann kommt aus dem Keller dieser Ruf"

Andreas Heraf (Cheftrainer SC Austria Lustenau) über...

den VAR-Eingriff, der zum Gegentor führte: „Die größte Bestätigung ist, dass Ranftl selber sagt, es war eine klare Fehlentscheidung. So einen Elfmeter zu geben ist wirklich eine Schande für den österreichischen Fußball. Das tut mir leid für meine Spieler. Wenn man den VAR als Hilfsmittel hat muss man es auch nutzen. Er hat gesagt kein Elfmeter und dann kommt aus dem Keller dieser Ruf. Das ist ganz bitter für unsere Jungs. Aber ein großes Lob geht an meine Mannschaft. So eine Performance hier aufzulegen ist aller Ehren wert.“

die Bedeutung des gewonnenen Punktes: „Es zeigt wieder einmal, dass in der Qualifikationsgruppe jeder jeden schlagen kann. Wir waren auch in der Lage heute einen Dreier zu holen.“

...die Verletzung (Kreuzbandriss - siehe auch Beitrag weiter unten) von Luca Meisl: „Er hat sich zu einem absoluten Führungsspieler entwickelt. Das wird uns in den letzten Spielen fehlen. Die Jungs haben das auch ohne ihn gut gemacht und wir haben genug Optionen. Für Luca Meisl tut es mir sehr Leid, weil so eine Verletzung eine Katastrophe ist.”

„Das ist ein Skandal"

Domenik Schierl (Tormann SC Austria Lustenau) über...

...die Schiedsrichterentscheidung: „Ich bin richtig angepisst von der Schiedsrichterentscheidung. Mir steht es bis ganz oben. Jedes Mal werden wir benachteiligt. Es gab noch nie eine Situation die zu unseren Gunsten entschieden wurde. Er gibt einen Elfer, wo die Austria-Spieler selber lachen. Der Gefoulte hat selber gelacht. Mir fehlen die Worte. Wer weiß, wenn es 0:0 gestanden hätte, dann hätten wir vielleicht die Führung gemacht.

Gott sei Dank haben wir das Unentschieden verdient gemacht. Wenn die so einen Elfer geschenkt kriegen weiß ich auch nicht mehr. Seit wir in der Bundesliga spielen sind so viele Sachen passiert, das ist ein Skandal.”

die letzten Partien der Saison: „Wir sind belächelt worden und es hat keiner mehr an uns geglaubt und wir sind trotzdem noch voll im Geschehen. Wir haben noch sieben Endspiele. Auch wenn alle gegen uns sind, wir schaffen das sowieso.“

„Die Austria-Spieler lachen sich kaputt”

Paterson Chato (Abwehrspieler SC Austria Lustenau) über...

die strittige Elfmeterszene: „Die Austria-Spieler lachen sich kaputt und sagen mir, dass das niemals ein Elfmeter ist. Wenn du sowas pfeifst dann musst du pro Spiel acht oder neun Elfmeter pfeifen. Man kann ihm zugestehen, dass er versucht einen Straßstoß rauszuholen. Aber dass der Schiedsrichter darauf reinfällt ist der Wahnsinn.“

wie viel Spaß es macht, so tiefstehend Fußball zu spielen: „Wir brauchen Punkte in unserer Situation. Da geht es darum, als Mannschaft defensiv kompakt zu stehen. Und nach vorne kriegen wir immer unsere Chancen. Das haben wir heute sehr gut gemacht. So gilt es weiterzuarbeiten.“

…den Ausfall von Luca Meisl: „Er ist ein wichtiger Spieler, der viel redet und viel von hinten pusht. Es tut mir für ihn persönlich sehr leid. Wir werden als Mannschaft versuchen, ihn aufzubauen.“

"Als Tabellenletzter müssen wir punkten und nicht schön spielen"

Lukas Fridrikas (1:1-Ausgleichstorschütze SC Austria Lustenau) zum Spiel und seinem Elfmetertor: "Als Tabellenletzter müssen wir punkten und nicht schön spielen. Es ist kein Geheimnis, dass wir defensiv spielen. Es geht darum, dass wir Punkte holen. Es war klar, dass ich den Elfmeter schieße. Ich habe bereits letztes Jahr bewiesen, dass ich Elfmeter schießen kann und deswegen gab es keine Zweifel."

"Samba-Tanz" mit dem Ball vom Mann vom Zuckerhut: Anderson (vollständiger Name Anderson Dos Santos Gomes). Der 24-jährige Brasilianer (geboren in der "Pelé-Stadt" São Paulo) ist eine der Dauerbrenner in dieser BL-Saison. Der Lustenauer Rechtsverteidiger fehlte nur ein Mal im Oktober und war ansonsten in allen andern 24 Partien dabei (22x in der Startelf).

„Nach Betrachtung der Bilder muss ich sagen, das ist ein Strafstoß und ich würde wieder so entscheiden"

Stefan Ebner (Schiedsrichter) über...

...den gegebenen Elfmeter gegen Lustenau: „Nach Betrachtung der Bilder muss ich sagen, das ist ein Strafstoß und ich würde wieder so entscheiden. Die Hand von Chato geht klar gegen das Gesicht von Ranftl. Das würde auch im Mittelfeld immer ein Foul sein und es würde sich niemand beschweren. Die Wahrnehmung am Feld war, dass es ein normales Luftduell ist. Das habe ich dem VAR so kommuniziert und er hat mir die klare Fehlwahrnehmung gezeigt. Das ist für mich ein Strafstoß. Da bleibt mir keine zweite Wahl.“

ob größere Vereine bevorzugt werden: „Die Frage tut weh, muss man ehrlich sagen. Wir sind der Unparteiische. Ich benachteilige mit jeder Entscheidung automatisch die andere Mannschaft. Für mich gibt es kein klein und groß. Ich treffe die Entscheidungen am Platz und wenn ich einen Fehler mache schaltet sich der VAR ein. Es soll ein fairer Spielausgang sein und so eine Frage schmerzt.“

„Mirco Papaleo hat fachlich und menschlich überzeugt"

Alexander Schneider (Sportkoordinator SC Austria Lustenau) über...

seinen Nachfolger als Sportdirektor Mirco Papaleo: „Es wird ein geregelter Übergang. Ein neuer Sportdirektor soll über die internen Prozesse bescheidwissen. Das spricht für unsere Konstanz in den letzten viereinhalb Jahren. Es gab einige Kandidaten. Mirco Papaleo kannten wir schon länger. Ich war involviert, weil wir viele Gespräche geführt haben und er einiges von mir wissen wollte.

Durch die Kooperation mit CSC (Core Sports Capital) ist das eine spezielle Rolle. Ich habe es aber nicht entschieden, sondern die Verantwortlichen von CSC gemeinsam mit Lustenau. Er ist ein Kandidat, der für beide gut passt. Ich konnte ihm am meisten sagen, was diese Rolle in der Praxis bedeutet. Mirco Papaleo hat fachlich und menschlich überzeugt. Das ist eine große Chance für ihn. Er hat sich mit ganzem Herzen dafür entschieden, das zu machen.“

„Als Banker hat er mit Zahlen zu tun. Jetzt arbeitet er mit Menschen"

Alfred Tatar (Sky Experte) über Mirco Papaleo als zukünftigen Lustenau-Sportdirektor: „Als Banker hat er mit Zahlen zu tun. Jetzt arbeitet er mit Menschen. Wenn er eine Möglichkeit hat, dort frischen Wind zu bringen und eine Aufwärtstendenz einzuleiten, hat er alles richtig gemacht.”

Siehe auch:

SC Austria Lustenau: Schock um Luca Meisl überschattet Punktgewinn bei Austria Wien

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Statement-Quelle: Sky Sport Austria und ADMIRAL Radioservice

Fotocredit: Josef Parak