Mit der Entlassung des 47-jährigen Kuchlers Gerhard Struber beim FC Red Bull Salzburg wurde beim Spitzenreiter der ADMIRAL Bundesliga nach 26 Runden die Reißleine gezogen. Die zuletzt schwächelnden Roten Bullen gaben binnen zwei Wochen einen Fünf-Punkte-Vorsprung her, ließen den eisernen Verfolger SK Sturm Graz an der Spitze gleichziehen (je 32). Nunmehr übernimmt Onur Cinel von RBS-Kooperationsklub FC Liefering und soll den elften Titel en suite holen. Was meinen mit Ligaportal-Experte Gerald Baumgartner und Thomas Silberberger (WSG Tirol) zwei erfahrene BL-Trainer zum Trainerwechsel? Wir fragten nach!

Nach dem Trainerwechsel kommt es für den FC Red Bull Salzburg zum "Doppel" gegen den Tabellenfünften SK Austria Klagenfurt, gegen den sich die Roten Bullen im Grunddurchgang und meist auch davor schwer taten. Dem 2:2 am Wörthersee am 8. Oktober, als der Serienmeister noch einen 2:0-Vorsprung (nach 29 Minuten) her gab, folgte daheim ein 1:0 am 3. März (Goldtorschütze war in der 74. Minute Karim Konaté, hier gegen Austria-Kapitän Thorsten Mahrer).

"SK Sturm Graz baut enormen Druck auf"

Gerald Baumgartner (Ligaportal-Experte und erfahrener Ex-Bundesliga-Trainer): "Wie immer muss natürlich das schwächste Glied, der Trainer, in so einem Fall gehen. Meine Meinung dazu ist, dass es der SK Sturm Graz über die gesamte Saison sehr, sehr gut macht und dadurch enormen Druck aufbaut. 

Die Salzburger sind zwar in der Defensive relativ stabil, doch hatten trotzdem in der Champions League Probleme, um Spiele zu gewinnen. In der Offensive sind sie heuer nicht ganz so stark wie in den Jahren zuvor. Das Ganze hat in der Offensive sicher auch viel mit Verletzungspech sowie den Zu- und Abgängen zu tun. Und natürlich nicht zu vergessen: die Punkteteilung! Die ist auch entscheidend. 

Doch jetzt ist die Meisterschaft in Österreich mal sehr spannend, was auch sehr gut für die neutralen Fußball-Bundesliga-Fans im Lande ist."

"Zeigt auch, dass in Salzburg die Ziele in extremer Gefahr sind"

Thomas Silberger (Cheftrainer WSG Tirol aus dem Salzburger Nachbarland): "Also für mich war es völlig überraschend, dass es mit dem Trainerwechsel in Salzburg so schnell geht. Aber es zeigt natürlich auch, dass in Salzburg wahrscheinlich die Nerven blank liegen und die Ziele in extremer Gefahr sind, weil der SK Sturm wieder eine überragende Saison erwischt hat."

Restprogramm FC Red Bull Salzburg: SK Austria Klagenfurt (h, a), SK Sturm Graz (h), SK Rapid (a), TSV Hartberg (a), LASK (h).

Restprogramm SK Sturm Graz: SK Rapid (h, a), FC Red Bull Salzburg (a), TSV Hartberg (h), LASK (a), SK Austria Klagenfurt (h).

Letzter Spieltag in der Meistergruppe: Pfingstsonntag, 19. Mai. 

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty