Jede Serie hat ein Ende...! Erlebte der TSV Egger Glas Hartberg in zweifacher Hinsicht in dieser "englischen Woche" der ADMIRAL Bundesliga. Erst am Mittwoch nach fast vier Jahren die erste Niederlage gegen den LASK Lastminute (1:2), nachdem die Steirer noch am Sonntag zuvor in Linz mit 3:1 siegten. In Runde 29 dann im achten Anlauf der erste Dreier über SK Austria Klagenfurt, nachdem die Blau-Weißen bereits vor Wochen in Klagenfurt kurz am Sieg schnupperten (2:2-Gegentor "Last-Second"). Mit dem 3:2-Erfolg, dem ersten Heimsieg in der Meistergruppe, springt der TSV sogar auf Rang 4. Nachfolgend STATEMENTS.

Bei ihrer zweiten Meistergruppen-Teilnahme feiern Cheftrainer Markus Schopp und der TSV Hartberg im elften Anlauf den ersten Sieg. Wie auch im achten BL-Duell überhaupt gegen Austria Klagenfurt (zuvor 2U, 5N), nachdem die Blau-Weißen zuvor in allen drei BL-Heimspielgen gegen die Kärntern leer ausgingen (3N, 2:8-Tore)

„Wüsste nicht, wann wir das letzte Mal 3:0 geführt haben"

Markus Schopp (Trainer TSV Egger Glas Hartberg):

…über das Spiel: „Wir haben jetzt in der Meistergruppe zwei Spiele sehr spät hergegeben. Ein mal ein ganzes Spiel, ein mal ein Unentschieden. Es ist am Ende des Tages normal, wenn du mit einer 3:0-Führung aus der Pause kommst und auf einen Gegner triffst, der mehr all-in geht. Mehr als die Mannschaft darauf vorbereiten kann man nicht und dann passieren halt Dinge. Ein Ballverlust, ein ganz dummes Tor, weil es zu einem ganz ungünstigen Zeitpunkt in der zweiten Halbzeit war.

Dann fängt das Ganze an, zu kippen und ist heute Gott sei Dank nicht gekippt. Aufgrund der ersten 45 Minuten war es aber auch verdient. Ich wüsste nicht, wann wir das letzte Mal 3:0 geführt haben. Und in dem Moment, in dem wir in Situationen sind, die wir nicht kennen, entscheidet sich das Spiel nicht mehr in den Füßen, sondern im Kopf. Da sind dann die Spieler gefragt, die in solchen Situationen cool bleiben, die besten Entscheidungen treffen und weiter gehen können und da sind einige bei uns noch im Lernprozess.“

„Dann kommt er wieder und ist einfach ein Unterschiedspieler auf unserem Niveau"

…über Donis Avdijaj: „Es freut mich, dass er sich heute mit drei Toren belohnt hat. Donis ist ein Kämpfer, oft unberechenbar und hat oft so Momente im Spiel, wo er nicht ganz da ist. Dann kommt er wieder und ist einfach ein Unterschiedspieler auf unserem Niveau. Deswegen freut es mich, dass er sich heute belohnt hat und wir mit drei Punkten dastehen.“

…über die aktuelle Platzierung in der Tabelle: „Mir wäre es lieber gewesen, heute zu gewinnen und am Mittwoch einen Punkt gegen den LASK zu machen. Dann wäre alles noch spannender. So befinden wir uns in einer Situation, wo wir noch ein paar wichtige Spiele haben und so viele Punkte wie möglich machen wollen. Heuer ist wirklich sehr viel möglich. Wir müssen aber aus solchen Momenten auch lernen und nicht nur froh sein, dass es gut gegangen ist. Dann kann auch gegen Sturm, gegen Salzburg und Rapid etwas möglich sein.“

…vor dem Spiel über die Äußerungen von Angelo Brückner: „Es ist schön, wenn ein Spieler unzufrieden ist, wenn er nicht spielt. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, mit dieser Unzufriedenheit umzugehen. Ich würde mir immer wünschen, dass die richtigen Antworten über den Trainingsplatz kommen, damit der Trainer so schwierig wie möglich die Entscheidung treffen kann.

Wenn das nicht der Fall ist, gibt es auch andere Varianten und das obliegt jedem selbst, wie er sich damit auseinandersetzt. Ich weiß, dass ich meinen Spielern von Tag eins sage, dass meine Tür immer offen steht, wenn jemand unzufrieden ist, kann er zu mir immer kommen. Wenn er das nicht macht und das anders bespielt, ist das seine Sache, ich habe damit kein großartiges Problem. Ich glaube, der Weg,  den wir gehen, ist sehr klar. Ganz viele junge Spieler bekommen ihre Einsatzzeiten und wenn man die nicht bekommt, wird es auch Gründe dafür geben. Die muss man dementsprechend auch nüchtern für sich analysieren.“

„Das war die beste Halbzeit in diesem Jahr"

Manuel Pfeifer (Linksverteidiger TSV Egger Glas Hartberg):

…über das Spiel: „Die erste Halbzeit war überragend von uns, das war die beste Halbzeit in diesem Jahr. Es war aber auch eine der schlechtesten zweiten Halbzeiten, die wir gehabt haben. Keine Ahnung warum, ich glaube, wir hätten schon in der ersten Halbzeit das eine oder andere Tor mehr machen müssen.

In der zweiten Halbzeit sind wir ganz schlecht herausgekommen. Wir wussten, dass Klagenfurt eine Schippe drauflegen wird in der zweiten Halbzeit. Wir hatten gegen den Ball keinen Zugriff mehr, aber das Wichtigste ist, dass wir es über die Runden gebracht haben.“

…darüber, was alles für Hartberg möglich ist: „Mit der Niederlage von Rapid mischen wir jetzt super mit um den vierten Platz. Natürlich erwartet uns nächste Woche ein unglaublich schweres Spiel in Graz. Wir haben generell noch drei schwere Spiele, aber wir werden versuchen, in jedem Spiel alles zu geben und so aufzutreten wie in der ersten Halbzeit. Ich glaube, dass da noch viel möglich ist. Wir werden alles dafür geben, dass wir vierter werden.“

Strahlte am Sonntag mit der Sonne in der Profertil Arena um die Wette: Dreifach-Torschütze Donis Avdijaj, der sich wohl dachte, was Andy Irving von Austria Klagenfurt (Hattrick am Mittwoch gegen RB Salzburg, 4:3), kann, das kann ich auch und binnen 33 Minuten einen lupenreinen Hattrick zur 3:0-Pausenführung erzielte. Der gebürtige Deutsche machte gegen die Kärntner Violetten den Unterschied aus.

„Haben jetzt Ausgangslage, wo wir in nächsten drei Spielen unbekümmert alles rausholen können"

Donis Avdijaj (Triplepacker TSV Egger Glas Hartberg):

…über seine Leistung: „Natürlich bin ich überglücklich über diese erste Halbzeit. Mir ist alles gelungen, was ich mir vorgenommen habe. Ich kann sagen, dass alles genau so geplant war, auch mit Tobias Kainz. Er kann die Bälle spielen und spielt hier nicht das erste Mal. Es hat heute einfach perfekt gepasst.“

…über das Spiel: „Wir haben eine grandiose erste Halbzeit gespielt, eine nahezu perfekte. Klagenfurt ist nicht umsonst eine Mannschaft, die extrem viel abverlangen kann. Dass sie dann durch individuelle Fehler von uns wieder rankommen, zeigt auch, dass sie Qualität haben. Am Ende hat heute eine grandiose erste Halbzeit gereicht, um drei Punkte mitzunehmen.“

…über die aktuelle Position in der Tabelle: „Drei Tore zu erzielen und das Spiel zu gewinnen ist richtig, richtig geil, aber was noch viel geiler ist, ist, wenn man jetzt einen Blick auf die Tabelle wirft und wenn man in die Gesichter von jedem einzelnen Spieler schaut, der heute alles gegeben hat. Jetzt haben wir eine Ausgangslage, wo wir in den nächsten drei Spielen unbekümmert alles rausholen können.“

…darüber, was noch möglich ist für Hartberg: „Mittlerweile weiß man, dass wir Spiele haben, wo uns nichts gelingt. Wir können aber auch Spiele haben, wo wir jeden einzelnen Gegner in der Liga vor extreme Probleme stellen können. Das war heute der Fall. Die erste Halbzeit war grandios, in der zweiten Halbzeit kannst du viele Aktionen noch besser zu Ende spielen. Das wollen wir in den nächsten Wochen wieder auf den Platz bringen und dann ist da noch etwas möglich.“

"Es war sehr unnötig, dass wir es so spannend gemacht haben"

Tobias Kainz (Vorlagengeber TSV Egger Glas Hartberg):

…über das Spiel: „Es war sehr unnötig. Nach so einer ersten Halbzeit war es kein guter Auftritt mehr in der zweiten Halbzeit. Es war sehr unnötig, dass wir es so spannend gemacht haben. Gott sei Dank haben wir die drei Punkte eingefahren.“

…darüber, was man aus dem heutigen Spiel mitnehmen kann: „Wir wollten heute gewinnen, das ist uns geglückt. Wir können aber auch viele Lehren aus diesem Spiel ziehen. Es war gegen den LASK ähnlich, dass wir immer weiter nach hinten gefallen sind. Das haben wir heute wieder nicht gut umgesetzt. Daran gilt es zu arbeiten für die letzten drei Spiele.“

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Fotocredit: GEPA-ADMIRAL